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Politik

Deutsche bei Zuwanderung optimistisch

17. September 2018

Die Mehrheit der Bürger in Deutschland stellt der Integration von Ausländern ein positives Zeugnis aus. Skeptisch sind Ostdeutsche und Männer.

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Berlin Ramadanfest Symbolbild Integration
Bild: picture-alliance/dpa/J. Carstensen

Wie der Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und Migration (SVR) mitteilte, bewerten "Menschen mit wie ohne Migrationshintergrund das Zusammenleben in der Einwanderungsgesellschaft insgesamt weiterhin positiv". Dies gehe aus einer umfangreichen Studie hervor, deren Ergebnisse kaum von einer ähnlichen Erhebung im Jahr 2015 abweichen.

Das so genannte SVR-Integrationsbarometer misst das Integrationsklima in Deutschland. Die Bewertung erfolgt anhand einer Skala von Null (sehr negativ) bis 100 (sehr positiv). Gefragt wird etwa nach der allgemeinen Akzeptanz von Zuwanderern, Integration im Bildungsbereich oder Beziehungen zwischen Zuwanderern und Mehrheitsgesellschaft.

Sprachkenntnis bei Ehegattennachzug Symbolbild
Deutsch-türkisches Nebeneinander in Berlin-Wedding (Archivbild)Bild: imago/Lem

Zwischen Juli 2017 und Januar 2018 wurden insgesamt 9298 Personen telefonisch befragt. Davon waren 2720 ohne Migrationshintergrund, 1438 Aussiedler, 1479 türkischstämmige Personen, 1532 Zuwanderer aus einem EU-Land und 1760 Personen mit Migrationshintergrund aus der übrigen Welt.

Bei Personen ohne Migrationshintergrund zeigt sich eine leichte Verschlechterung beim Integrationsklima-Index von 65,4 Punkten 2015 auf nun 63,8 Punkte, was aber weiter deutlich im positiven Bereich (über 50) liegt. Eine geringfügige Verschlechterung zu 2016 gibt es auch bei Zuwanderern aus EU-Staaten.

Positiv wird das Zusammenleben vor allem dort gesehen, wo kulturelle Vielfalt im Alltag erlebt wird. Menschen im Osten erlebten es skeptischer als im Westen, was sich laut den Autoren vor allem mit dem geringeren Kontakt zu Zugewanderten erklären lässt. Allgemein von einem "ostdeutschen Integrationspessimismus" zu sprechen, lehnen die Sachverständigen ab.

Neben der Skepsis bei Ostdeutschen gibt es der Studie zufolge eine zweite Gruppe, die das Integrationsgeschehen skeptischer beurteilt. Laut Studie sind Frauen beim Thema Zuwanderung deutlich optimistischer als Männer, wobei der Unterschied nur im Westen Deutschlands auffällt. Eine Erklärung liefern die Autoren mit Verweis auf andere Studien mit der Tatsache, dass Frauen häufiger in der Flüchtlingshilfe aktiv sind.

Dass die Diskussion über Flüchtlinge den gesellschaftlichen Zusammenhalt nachhaltig gefährdet habe, sei aus den Ergebnissen nicht herauszulesen, sagte der Vorsitzende des Sachverständigenrats, Thomas Bauer, bei der Vorstellung der Studie in Berlin. Das Integrationsklima sei stabil positiv, deutet er den Wert. "Es läuft im Alltag recht gut", ergänzte Studienautorin Claudia Diehl.

uh/sti (rtr, epd)

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