1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Deutsche Militärausrüstung im Irak angekommen

5. September 2014

Deutschland unterstützt die kurdischen Peschmerga mit Militärausrüstung im Kampf gegen die Terrorgruppe Islamischer Staat. Die erste Lieferung ist in Erbil eingetroffen. Waffen sind nicht dabei.

https://p.dw.com/p/1D7hg
Peschmerga Kämpfer (Foto: Reuters/Ahmed Jadallah)
Bild: Reuters/Ahmed Jadallah

Im Kampf gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) haben die Kurden im Nordirak die ersten deutschen Militärgüter erhalten. Ein mit 80 Tonnen Material beladenes Frachtflugzeug der Bundeswehr landete nach Angaben eines Sprechers in der nordirakischen Stadt Erbil. Der deutsche Generalkonsul hat dort das Material in Empfang genommen und die Weitergabe an die Vertreter der kurdischen Regionalregierung koordiniert.

Ausrüstung Peschmerga übergeben

Die Fracht soll nun kurdischen Perschmerga-Kämpfern übergeben werden, teilte das Einsatzführungskommando der Bundeswehr weiter mit. Sechs Verbindungsoffiziere seien bereits in Erbil um die Übergabe zu begleiten und die Empfänger im Gebrauch des Materials zu unterweisen. Die Maschine war in der Nacht in Leipzig gestartet und hatte zunächst in der irakischen Hauptstadt Bagdad Halt gemacht, wo Zollbeamte die Ladung untersuchten. Dies ist dem Bundeswehrsprecher zufolge problemlos verlaufen.

Militärische Hilfslieferung an Kurden im Nordirak werden am Flughafen Leipzig verladen (Foto: DW/R. Arnold)
Militärgüter für die Kurden wurden in der Nacht auf dem Flughafen Leipzig/Halle verladenBild: DW/R. Arnold

Zu der Ladung gehören rund 9.500 Ausrüstungsgegenstände, darunter 4.000 Schutzwesten und 4.000 Helme sowie 700 Kleinfunkgeräte und 680 Nachtsichtfernrohre. Geräte zur Minensuche und Munitionsbeseitigung waren außerdem an Bord der Riesenfrachtmaschine des Typs Antonov 124.

Waffen werden als nächstes geliefert

Zusätzlich zu den defensiven Rüstungsgütern will Deutschland im Laufe des Monats auch Waffen an die Kurden im Nordirak liefern. Dabei wird es unter anderem um Panzerfäuste, Gewehre, Handgranaten und Munition gehen. Dies hatte die Bundesregierung am 31. August entschieden. Sie begründete ihren Entschluss damit, dass die IS-Kämpfer eine "existenzielle Gefahr" weit über die Grenzen des Iraks hinaus darstellten. Die Militärgüter sollten den bislang nur unzureichend ausgestatteten kurdischen Einheiten helfen, die Sunni-Islamisten zurückzudrängen.

Währenddessen rückten die kurdischen Peschmerga-Kämpfer, unterstützt von US-Luftangriffen weiter auf die von IS-Extremisten kontrollierte Großstadt Mossul vor. Rund 25 Kilometer östlich von Mossul sei es den Einheiten gelungen, fünf Dörfer zurückzuerobern, meldete die Nachrichtenseite Shafaaq News. Der IS kontrolliert die zweitgrößte irakische Stadt seit Anfang Juni. Vor etwa einem Monat hatten die kurdischen Einheiten ihre Offensive gegen die Dschihadisten im Nordirak begonnen. Mitte August konnten sie bereits den Mossul-Staudamm zurückerobern.

nin/wl (dpa, afp, rtr)