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Deutsche Kühe für Katar

12. Juli 2017

Im Juni haben drei Golfstaaten die Grenzen zu Katar geschlossen. Die Blockade setzt der Wirtschaft des Landes zu. Das Emirat treibt jetzt die Produktion eigener Produkte voran - unter anderem mit Kühen aus Deutschland.

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Kühe aus Deutschland in Katar eingetroffen
Bild: picture alliance/dpa/Baladna

Jetzt sind die ersten Kühe da. 165 Tiere, die am Dienstagabend auf dem Flughafen in Katars Hauptstadt Doha eintrafen. Das Flugzeug kam aus Budapest, doch eigentlich stammt die Fracht aus Deutschland. Schwarz-weiße Holstein-Kühe, mit denen das Emirat vor allem ein Ziel verfolgt: Es will in der Krise am Golf seinen Kontrahenten trotzen. Innerhalb von nur wenigen Monaten soll mitten in der Wüste eine Milchproduktion mit 4000 Tieren entstehen.

Auf dem Gelände der Firma Baladna im Ort Al-Chaur knapp 45 Autominuten nördlich von Doha entstehen derzeit klimatisierte Ställe für die Tiere. Ein Video auf der Facebook-Seite des Unternehmens zeigte, wie die Tiere am Vorabend auf Lastwagen vom Flughafen in Doha zu der Farm nördlich der katarischen Hauptstadt transportiert wurden. 

Via Twitter teilte das Unternehmen freudig mit: Die Holstein-Kühe sind da.

Kühe auch aus anderen Ländern

Schon jetzt hält das Unternehmen mehr als 20.000 Schafe und Ziegen, aus deren Milch es Molkereiprodukte herstellt, eine gepflegte Anlage. Insgesamt sollen 1000 der 4000 Kühe aus Deutschland eingeflogen werden. Die nächsten Tiere sollten in den kommenden Tagen eintreffen, sagte ein Firmensprecher. Außer aus Deutschland werden sie auch aus den USA und Australien geliefert.

Anfang Juni haben die Golfnachbarn Saudi-Arabien, Bahrain und die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) alle Kontakte zu dem Emirat abgebrochen und die Grenzen geschlossen. Aus Protest gegen die angebliche Unterstützung Katars für Terrororganisationen stellten sie auch den Handel mit dem Emirat ein. Der größte Anteil der Milchprodukte des kleinen, aber reichen Wüstenstaates kam bis dahin aus Saudi-Arabien. Der Vize-Präsident von Baladna, Ramis Al Chajat, hatte im Juni erklärt, Katar wolle sich innerhalb von neun Monaten autark mit Molkereiprodukten versorgen.

zdh/hb /dpa)