1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Deutsche Bank: Sind zahlungsfähig

9. Februar 2016

Nach dem Absturz des Kurses ihrer Aktie bemüht sich die Deutsche Bank in einem ungewöhnlichen Schritt, die Anleger zu beruhigen. Man könne die Zinsen für eine Anleihe bezahlen, betont das Geldhaus.

https://p.dw.com/p/1HrlU
Zentrale der Deutschen Bank in Frankfurt (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/A. Dedert

Nach dem dramatischen Vertrauensverlust an der Börse versucht die Deutsche Bank, die Investoren bei der Stange zu halten. Das größtes Geldhaus der Bundesrepublik betonte in Frankfurt am Main, dass es genug Geld habe, um neuartige Anleihen (Contingent Convertible Bonds, "CoCos") zu bedienen.

Genug Geld für Zinsen

Die Deutsche Bank erklärte, sie habe rund eine Milliarde Euro zur Verfügung, um die Zinszahlung von rund 350 Millionen Euro am 30. April 2016 zu leisten. Für 2017 stünden geschätzt rund 4,3 Milliarden Euro zur Verfügung. Derartige Bekenntnisse zur Zahlungsfähigkeit sind für ein Finanzinstitut ungewöhnlich. Aber bei der Deutschen Bank liegen offenbar die Nerven blank, wie Korrespondenten kommentierten.

Die Aktie der Bank war am Montag - im Zuge einer allgemeinen Talfahrt an den Börsen - regelrecht abgestürzt und hatte zeitweise fast zwölf Prozent verloren. Am Ende schloss sie 9,5 Prozent tiefer bei 13,82 Euro - so schwach hat das Papier einen Börsentag noch nie beendet. "Die Investoren haben komplett den Glauben an die Bank verloren", zitierte die Agentur Reuters einen namentlich nicht genannten Großaktionär des Geldhauses.

Sieben Milliarden Verlust

Seit dem für 2015 ausgewiesenen Rekordverlustes von fast sieben Milliarden Euro werfen die Anleger die Aktie der Bank reihenweise aus ihren Depots. Auch 2016 ist ein Verlust nicht ausgeschlossen, wie der Vorstand auf der Bilanzpressekonferenz Ende Januar einräumen musste. Die Dividende ist bereits für mindestens zwei Jahre gestrichen.

Börse in Frankfurt am Main (Foto: Reuters)
Börse in Frankfurt am MainBild: Reuters/Staff/Remote

Auslöser für den Kursrutsch an den Börsen weltweit war die Angst vor Kreditausfällen in der Energiebranche. Für Verunsicherung sorgte der Absturz der Aktien des hochverschuldeten US-Erdgasförderers Chesapeake. In Frankfurt am Main fiel der Aktienindex DAX um 3,3 Prozent auf 8979,36 Punkte und schloss damit erstmals seit Oktober 2014 unter der psychologisch wichtigen Marke von 9000 Punkten.

Vor allem Finanzwerte unter Druck

An den europäischen Aktienmärkten gerieten vor allem die Finanzwerte unter die Räder. Die Aktien der Commerzbank verloren ebenfalls 9,5 Prozent, die Titel der französischen Sociéte Genérale und der spanischen Banco Santander büßten jeweils gut sechs Prozent ein.

wl/cw (rtr)