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Detlev Mehlis: Kampfhandlungen im Nahen Osten werden andauern

17. Juli 2006

Ehemaliger UN-Ermittler im Interview von DW-RADIO

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"Der Libanon ist für Syrien bei weitem noch kein autonomer Staat": Detlev MehlisBild: dpa
„Ob auf Seiten der USA bzw. Syrien und Iran jeweils ein großer Druck aufgebaut wird, dass die Kampfhandlungen beendet werden, wage ich zu bezweifeln. Ich denke, das wird noch einige Zeit andauern.“ Das sagte der Berliner Oberstaatsanwalt und ehemalige deutsche UN-Ermittler Detlev Mehlis in einem Interview von DW-RADIO. Mehlis hatte im vergangenen Jahr im Auftrag der UN die Hintergründe der Ermordung des ehemaligen libanesischen Ministerpräsidenten Rafiq Hariri untersucht.

„Syrien hat sicher von diesen Aktionen im vorhinein Kenntnis gehabt und ist an einer Destabilisierung des Libanon nicht uninteressiert. Der Libanon ist für Syrien bei weitem noch kein autonomer Staat“, so Mehlis in der Deut-schen Welle. Der ehemalige UN-Ermittler erinnerte daran, wie er im Jahr 2005 „systematisch von Syrien bei seiner Arbeit behindert worden ist“ und Zeugen unter Druck gesetzt worden seien. Die Einflussmöglichkeiten der internationalen Gemeinschaft hielt Mehlis für begrenzt: „Die Präsenz der United Nations Interim Force im Libanon (UNIFIL) hat weder die Israelis daran gehindert, in den Libanon einzumarschieren noch die Hisbollah gehindert, Israel zu beschießen.“
17. Juli 2006
207/06