Der verfluchte blaue Bus: Deutsch-afrikanisches Filmprojekt ermöglicht Perspektivwechsel | Afrika | DW | 23.02.2021
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Afrika

Der verfluchte blaue Bus: Deutsch-afrikanisches Filmprojekt ermöglicht Perspektivwechsel

George Mundi und Lucas Thiem sind Filmschaffende – der eine in Nairobi, der andere in Berlin. Sie haben grenzüberschreitend eine Webserie entwickelt, die in der Arte-Mediathek zu sehen ist.

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Eine Fahrt in dem blauen Bus ist nicht zu empfehlen, denn er ist verflucht (Standbild aus "Tales from the blue bus”)

“Es war früh klar, dass wir gemeinsam eine Webserie schreiben wollen”, erklärt Lucas Thiem die Entstehungsgeschichte von “Tales from the blue bus”. Den Studenten der DFFB in Berlin reizte vor allem der „fremde Blick” an dem deutsch-afrikanischen Projekt. “Ganz wesentlich für den Schreibprozess war zum Beispiel, dass wir unsere Sehgewohnheiten miteinander abgleichen”, beschreibt er den Start der Kooperation.

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Lucas Thiem (Mitte) und George Mundi (rechts) entwickeln das Konzept der Serie gemeinsam weiter

Die Idee zur Geschichte über einen Busunfall kam von George Mundi, der in Nairobi lebt und bei Maisha Film Lab in Kampala studiert hat. “Menschen in öffentlichen Verkehrsmitteln behandeln sich oft wie Fremde. Aber was ist, wenn wir in Wirklichkeit durch unsere gedankenlosen Entscheidungen und Handlungen irgendwie miteinander verbunden sind?”, fragte er sich.

Diese Grundidee wurde gemeinsam mit weiteren Studierenden aus Accra, Kampala und Berlin weiterentwickelt und mit Hilfe von Partnern vor Ort umgesetzt. Entstanden ist eine neunteilige Webserie, in die viele persönliche Erfahrungen der jungen Westafrikaner*innen einflossen. Auch Magie durfte nicht fehlen, denn sie ist “als Referenz im Geschichtenerzählen immer noch stark in der afrikanischen Kultur verwurzelt”, so Mundi.

Tales from the blue bus” (Standbild)

Magische Erzählmomente in "Tales from the blue bus” (Standbild)

Die DW Akademie hat das Projekt “Fresh Craft” als eines von vier Pilotprojekten seit 2018 unterstützt. „Fresh Craft“ war eine Kooperation zwischen dem Maisha Film Lab in Kampala, Uganda, dem National Film and Television Institute (NAFTI) in Accra, Ghana, und der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (DFFB). Die außergewöhnliche Arbeitsatmosphäre ließ Experimente zu und erleichterte die deutsch-afrikanische Zusammenarbeit. “Für uns ist die praxisnahe Ausbildung der Filmschaffenden ein wichtiger Aspekt des Projekts, denn von einer Professionalisierung, die im echten Markt stattfindet, können Teilnehmende besonders stark profitieren“, sagt Sigrun Neisen, Program Director Film Industries. 

 “Tales from the blue bus – Geschichten aus Accra” ist bis Ende des Jahres in der Arte-Mediathek abrufbar.

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