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Der Rebell aus Tabasco

7. Juli 2006

López Obrador, der ehemalige Bürgermeister von Mexiko-Stadt, ist eine Art Rebell der mexikanischen Politik.

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López Obrador hat im Wahlkampf versprochen, das Los der Armen in Mexiko entschieden zu verbessernBild: AP

Wie fast alle Politiker in dem nordamerikanischen Land entstammt Andrés Manuel López Obrador der Partei der Institutionalisierten Revolution (PRI), die sieben Jahrzehnte das Land allein beherrscht hat. Ganz an die Spitze ist er gekommen, weil er sich konsequent von der politischen Elite distanzierte.

Als diese ihn Anfang des Jahres 2005 wegen eines Vergehens aus dem Bürgermeisteramt vertreiben wollte und seine Absetzung betrieb, wurde López im ganzen Land berühmt. Das war der Durchbruch.

Seither galt er als der aussichtsreichste Kandidat für das Präsidentenamt in Mexiko, aber auch als der am meisten umstrittene: Die etablierte politische Klasse hasst ihn, die Armen, Unzufriedenen und Enttäuschten verehren ihn.

AMLO, wie er nach den Initialen seines Namens auch genannt wird, wurde 1953 in Manuspana im Staate Tabasco geboren. Studiert hat er politische Wissenschaften und öffentliche Verwaltung an der Autonomen Nationaluniversität von Mexiko. Von 1976 an war er zunächst in seinem
Heimatstaat Tabasco tätig, wo er unter anderem eine Reihe von Büchern über die indianische Urbevölkerung herausgab.

Nach seiner Zeit in der PRI schloss sich AMLO 1989 der Partei der Demokratischen Revolution (PRD) an, die sich von der PRI abgespalten hatte. Mit ihr wollte er 1994 Gouverneur von Tabasco werden, was ihm aber nicht gelang. Er unterlag damals gegen den Kandidaten der PRI, Roberto Madrazo, der jetzt abermals sein Gegner bei der Präsidentschaftswahl war. (kas)