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Kommentar Champions League

22. Mai 2010

Das Triple ist dem FC Bayern München zwar nicht gelungen, der Deutsche Meister und Pokalsieger verschaffte sich wegen seiner offensiven Spielweise dennoch viele Sympathien, meint DW-Sportreporter Arnulf Boettcher.

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Bild: DW

Auch wenn Bayern München es nicht geschafft hat, den europäischen Fußball-Thron zu besteigen und das Triple perfekt zu machen, so gebührt dem Deutschen Meister und Pokalsieger dennoch großer Respekt und Anerkennung für eine überragende Saison. Trophäen haben die Bayern zwar schon reichlich gesammelt, doch konnten sie dabei mit ihrer effizienten und erfolgsorientierten Spielweise immer nur die eigenen Anhänger überzeugen. Jetzt war zum ersten Mal in Deutschland fast Jeder ein FCB-Fan. Der attraktive Angriffsfußball begeisterte auch bekennende "Bayern-Hasser", selbst in Europa konnten die als arrogant verschrienen Münchner Sympathiepunkte sammeln.

Bayern München feiert auf dem Rathausbalkon die deutsche Meisterschaft (Foto: AP)
Der nächste Rathaus-Auftritt der Bayern ist bereits fest eingeplantBild: AP

Großen Anteil am Erfolg hat Trainer Louis van Gaal, der im November noch vor dem Aus stand, inzwischen aber als Glücksgriff gilt. Der Niederländer verordnete der Mannschaft ein modernes System und Selbstbewusstsein. Stützen konnte sich van Gaal vor allem auf seinen Landsmann Arjen Robben, der bei Real Madrid ausgemustert, in München zu Höchstform auflief. Bastian Schweinsteiger fand zu alter Klasse zurück. Die Nachwuchsspieler Thomas Müller und Holger Badstuber wurden problemlos als Stammkräfte integriert. Und Oldie Hans-Jörg Butt darf plötzlich hoffen, bei der WM in Südafrika die deutsche Nummer 1 im Tor zu sein.

Klar: In der nächsten Saison werden die meisten Bundesliga-Fans wohl kaum wieder den Bayern die Daumen drücken. Sollten die aber wieder so erfrischenden Fußball zeigen, dürfte auch der 23. Meistertitel kaum zu verhindern sein. Freude kommt übrigens auf, wenn man an die sieben Bayern-Spieler im Kader der DFB-Auswahl für Südafrika denkt. Auch ohne Michael Ballack muß einem da nicht bange sein.

Autor: Arnulf Boettcher

Redaktion: Andreas Ziemons