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Der nächste Heim-Dämpfer für RB

Calle Kops sid, dpa
11. März 2017

Einen Monat nach dem 0:3 gegen den HSV kassiert die ehemalige Heimmacht RB Leipzig die nächste Niederlage im eigenen Stadion. Der FC Bayern kommt der fünften Meisterschaft in Serie wieder ein großes Stück näher.

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Wolfsburgs Daniel Didavi (r.) im Zweikampf mit Leipzigs Dayot Upamecano (l.) (Foto: picture alliance/dpa/S. Kahnert)
Bild: picture alliance/dpa/S. Kahnert

Das hatte sich RB Leipzig sicher anders vorgestellt: Der hochambitionierte Aufsteiger setzte seine leichte Schwächephase fort und kassierte gegen den VfL Wolfsburg eine wohl nicht erwartete 0:1 (0:1)-Heimpleite. In der Vorwoche war RB beim FC Augsburg nicht über ein 2:2 hinausgekommen, jetzt gegen Wolfsburg setzte es bereits die dritte Niederlage in der Rückrunde. Dennoch steht das Team von Trainer Ralph Hasenhüttl weiter auf Platz zwei, nun allerdings schon zehn Punkte hinter Spitzenreiter Bayern München.

Wolfsburg indes feierte den ersten Sieg unter Trainer Andries Jonker und sammelte damit drei wichtige Punkte im Kampf gegen den Abstieg. Die "Wölfe" durften sich bei Mario Gomez bedanken, der bereits in der 9. Minute traf und den Weg für den verdienten Sieg ebnete. Dem Nationalspieler gelang die Führung nach einer sehenswerten Kombination über Yunus Malli und Daniel Didavi. Der 31-Jährige blieb vor dem Tor eiskalt und setzte seine beeindruckende Serie fort: In jedem seiner sieben Spiele unter Trainer Jonker schoss der ehemalige Bayern-Stürmer mindestens ein Tor.

Wolfsburg stoppt RB-Pressing

Mario Gomez (3.v.l.) jubelt mit seinen Mannschaftskameraden nach seinem Terffer (Foto: Getty Images/Bongarts/M. Kern)
Matchwinner Mario Gomez (3.v.l.) wird gefeiertBild: Getty Images/Bongarts/M. Kern

Wolfsburg präsentierte sich ballsicher, ließ sich durch das diesmal nicht so starke RB-Pressing wenig beeindrucken und streute im Spiel nach vorne immer wieder lange Bälle ein. Außerdem scheuten die robusten Gäste keinen Zweikampf und verschafften sich so Respekt. Vor der Pause gab es viermal Gelb, dreimal allerdings für Leipzig. Auch Leipzigs zuletzt hochgelobter Mittelfeldspieler Naby Keita ließ sich von der Hitze des Gefechts anstecken, grätschte gegen Didavi nach, obwohl längst abgepfiffen war. Der unsichere Schiedsrichter Benjamin Brand verwarnte den 22-Jährigen aus Guinea. Kurz vor der Pause verletzte sich Wolfsburgs Ricardo Rodriguez, für ihn kam Josuha Guilavogui.

Trainer Ralph Hasenhüttl brachte zur zweiten Halbzeit in Federico Palacios für Kapitän Dominik Kaiser einen weiteren Stürmer. Die Aktionen der Gastgeber wurden dadurch etwas zwingender, Timo Werner (49. Minute) hatte die große Chance zum Ausgleich, zog aber aus 15 Metern knapp übers Tor. In der 53. Minute hätte es 2:0 für Wolfsburg fallen müssen: Zunächst traf Didavi den Pfosten und scheiterte dann an RB-Schlussmann Peter Gulacsi, der Nachschuss von Gomez knallte erst an den Pfosten, ehe Gulacsi eingriff. In der Folge entwickelte sich eine rasante Partie mit Chancen auf beiden Seiten, doch ein Treffer sollte keinem mehr gelingen. RB-Coach Hasenhüttl meinte im Anschluss enttäuscht aber realistisch: "Wir hätten heute einen richtig guten Schritt nach vorne machen können. Aber das ist da oben in der Tabelle nicht so einfach. Die Erwartungen sind auch enorm. Wir haben heute auf dem Feld viele falsche Entscheidungen getroffen und hätten einen oder drei Punkte nicht verdient."

Bayern klar auf Titelkurs

Bayerns Thomas Müller (l.) legt den Ball an den Frankfurtern Torwart Lukas Hradecky und David Abraham (r.) vorbei zum 1:0 durch Lewandowski auf (Foto: picture alliance/dpa/A. Gebert)
Müller (l.) legt den Ball an Torwart Hradecky und Abraham (r.) vorbei zum 1:0 durch Lewandowski aufBild: picture alliance/dpa/A. Gebert

Derweil kann der FC Bayern schon fast für die nächste Meisterfeier planen. Beim lockeren 25-Minuten-Comeback von Weltmeister Jerome Boateng siegte der noch weiter enteilte Tabellenführer gegen das letzte Aufgebot von Eintracht Frankfurt mit 3:0 (2:0). Nach bedenklichem Leerlauf in der ersten halben Stunde setzten die Münchener ihren Lauf mit den Toren von Robert Lewandowski (38./55.) und Douglas Costa (41.) fort. Die mutig mitspielenden Frankfurter hätten zur Pause eigentlich führen müssen, kassierten aber schließlich doch die fünfte Niederlage am Stück. Entsprechend meinte Eintracht-Coach Niko Kovac auch nach der Partie: "Wenn man fünf, sechs hochkarätige Chancen nicht nutzt, muss man sich nicht wundern. Wir haben 37 Minuten sehr gut gespielt und Bayern vor Probleme gestellt. Nach dem 3:0 haben die Bayern das Spiel verwaltet. Wir können aber viel Positives mitnehmen."

Mit einem Sieg gegen den Champions-League-Viertelfinalisten Borussia Dortmundhat Hertha BSC seinen Anspruch auf einen Platz im europäischen Wettbewerb eindrucksvoll untermauert. Die Berliner entschieden das hochklassige Duell mit 2:1 (1:0) für sich. Im ausverkauften Olympiastadion erzielten Salomon Kalou (11.) und Marvin Plattenhardt (71.) die Berliner Tore. Pierre-Emerick Aubameyang hatte für den BVB zum zwischenzeitlichen 1:1 getroffen (55.).

Unentschieden im Baden-Derby

Der Freiburger Florian Niederlechner (l.) scheitert an Hoffenheims Keeper Oliver Baumann (r.) (Foto: Getty Images/AFP/T. Kienzle)
Florian Niederlechner (l.) scheitert an Oliver BaumannBild: Getty Images/AFP/T. Kienzle

Im badischen Duell um die Europapokal-Plätze verpasste 1899 Hoffenheim den Sprung auf einen direkten Champions-League-Platz. In einem temporeichen Derby beim SC Freiburg kam das Team von Trainer Julian Nagelsmann nicht über ein 1:1 (0:0) hinaus. Maximilian Philipp (56.) hatte die Gastgeber nach dem Seitenwechsel per Nachschuss nach seinem parierten Foulelfmeter in Führung gebracht. Andrej Kramaric (60.) gelang der schnelle Ausgleich.

Ein fataler Fehlgriff von Torwart-Rückkehrer Timo Horn kostet den 1. FC Köln den Sprung auf einen Europa-League-Platz. Trotz eines Doppelpacks von Dauertorjäger Anthony Modeste musste sich die in der Offensive weitgehend harmlose Mannschaft von Trainer Peter Stöger mit einem 2:2 (1:1) beim spielbestimmenden FC Ingolstadt begnügen. Modeste brachte die Kölner nach einem diskussionswürdigen Foulelfmeter (15.) früh in Führung, ehe er mit seinem 19. Saisontor (60.) erneut vorlegen konnte. Dario Lezcano (42.) und Romain Bregerie (69.), dessen Schuss Horn durchrutschen ließ, bescherten den Schanzern das Remis.

Der Tabellenletzte Darmstadt 98 hielt seine minimalen Hoffnungen auf den Klassenverbleib am Leben und zog den FSV Mainz 05 mit in den Abstiegskampf hinein. Die Mannschaft von Torsten Frings gewann das kleine Rhein-Main-Derby mit 2:1 (2:1). Aytac Sulu (5.) per Kopfball und Sidney Sam (12.) per Foulelfmeter erzielten schon früh die Darmstädter Tore. Die Mainzer verkürzten noch einmal durch ihren Startelf-Debütanten Robin Quaison (45.+3), enttäuschten ansonsten aber in jeder Hinsicht. Auch eine halbstündige Überzahl nach der Gelb-Roten Karte für Darmstadts Mario Vrancic (59.) nutzten sie nicht. Am Ende musste auch noch 05-Verteidiger Stefan Bell mit Gelb-Rot vom Platz (90.).

Bayer 04 verliert weiter an Boden

Leverkusens Trainer Tayfun Korkut gestikuliert an der Seitenlinie (Foto: Picture-Alliance/dpa/M. Becker)
Noch viel Arbeit für Bayers-Interimscoach Tayfun KorkutBild: Picture-Alliance/dpa/M. Becker

Zum Auftakt des 24. Spieltags am Freitag verpasste Bayer 04 Leverkusen beim Debüt von Trainer Tayfun Korkut einen Sieg. Vier Tage nach dem Amtsantritt des Nachfolgers von Roger Schmidt musste sich die Werkself mit einem 1:1 (1:0) gegen Werder Bremen begnügen, weil Ömer Toprak in der sechsten Minute der Nachspielzeit mt einem schwach geschossenen Foulelfmeter an Felix Wiedwald scheiterte. Claudio Pizarro sicherte den Gästen in der 79. Minute durch seinen ersten Saisontreffer einen verdienten Punkt, nachdem Leverkusen in der siebten Minute durch Kevin Volland in Führung gegangen war. Bayers Wendell sah in der 90. Minute wegen wiederholten Foulspiels Gelb-Rot.

Am Sonntag sind dann die beiden Europa-League-Kontrahenten Schalke und Mönchengladbach gefordert. Die Gelsenkirchener empfangen den FC Augsburg und die Borussia muss beim Hamburger SV antreten.

Wer noch einmal in die Samstags-Partien eintauchen will: Hier geht es zum Liveticker. Und alle Ergebnisse und die Tabelle der Fußball-Bundesliga finden Sie hier.

ck/asz (sid, dpa)