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Der BVB holt sich die Tabellenführung zurück

31. Oktober 2010

Dortmund ist wieder Spitze, Hoffenheim klettert hinter Mainz auf Platz drei, punktgleich lauert Leverkusen als Vierter. Im Tabellenkeller bleibt Schalke Vorletzter, und Köln gibt die "rote Laterne" an Mönchengladbach ab.

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Dortmunds Trainer Jürgen Klopp (r.) klatscht neben Dortmund Nuri Sahin in die Hände. (Foto: Torsten Silz/dapd)
Erfolgsteam: BVB-Trainer Jürgen Klopp und Nuri Sahin (l.)Bild: dapd

Trainer Jürgen Klopp und der BVB haben die Dortmunder Fangemeinde erneut in einen kollektiven Freudentaumel versetzt. Die Westfalen entschieden das Topduell des 10. Bundesliga-Spieltags beim bisherigen Ersten FSV Mainz 05 mit 2:0 (1:0) für sich und übernahmen mit 25 Punkten wieder die Tabellenführung. Die Gastgeber vergaben in der 48. Minute eine große Chance, als Eugen Polanski mit einem Foulelfmeter an Dortmunds Torwart Roman Weidenfeller scheiterte. In der Folgezeit hatten beide Seiten gute Möglichkeiten, wobei die Dortmunder abgeklärter agierten. BVB-Coach Klopp meinte: "Wir haben unsere Taktik gut umgesetzt gegen einen brettstarken Gegner. Allerdings hätten wir schon früher führen müssen. Der gehaltene Elfmeter war ein Schlüsselmoment in diesem Spiel. Da hatten wir das Glück auf unserer Seite und sind in Führung geblieben." An die Meisterschaft verschwende man nullkommanull Gedanken, ergänzte Klopp energisch.

Dortmunds Spieler jubeln nach dem Treffer zum 0:1 durch Mario Götze (4.v.l.). (Foto: Torsten Silz/dapd)
Dortmunds Spieler jubeln nach dem Treffer zum 0:1 durch Mario Götze (4.v.l.)Bild: AP

Hoffenheim ist dem Führungsduo auf den Fersen

Unterdessen hat sich 1899 Hoffenheim zum ersten Verfolger des Spitzenduos aufgeschwungen. Die Mannschaft von Trainer Ralf Rangnick gewann gegen Hannover 96 souverän mit 4:0 (1:0) und rückte auf den dritten Tabellenplatz vor. Dennoch war der Coach nicht ganz zufrieden: "Wir haben uns vor der Pause das Leben selbst schwer gemacht, weil wir im Passspiel zu ungenau waren. Nach dem Seitenwechsel haben wir dann aber besser gespielt und alles klar gemacht." Mit 18 Zählern überflügelte Hoffenheim den bisherigen Tabellendritten Bayer Leverkusen, der bei gleicher Punktzahl das schlechtere Torverhältnis hat.

Frankfurt klopft oben an

Frankfurts Theofanis Gekas aus Griechenland (v.l.), Halil Altintop und Georgios Tzavellas bejubeln den Treffer durch Gekas zum 1:1. (Foto: Philipp Guelland/dapd)
Frankfurts Gekas trifft, Altintop und Tzavellas jubelnBild: dapd

Eintracht Frankfurt hat das Kunststück vollbracht, in einer Woche gegen beide Hamburger Erstligisten zu gewinnen. Nach dem 5:2-Pokalerfolg gegen den Hamburger SV am Mittwoch (27.10.2010) war in der Liga nun der FC St. Pauli dran. Die Eintracht siegte auswärts mit 3:1 (1:1). Nachdem die Frankfurter zunächst in Rückstand gerieten, drehte Eintracht-Torjäger Theofanis Gekas mit zwei Treffern das Spiel fast im Alleingang. Entscheidend für die Niederlage der Hausherren war aber auch der Platzverweis für St. Paulis Gerald Asamoah, der zu Anfang der zweiten Halbzeit nach einem Foulspiel mit Gelb-Rot runter musste. "Er ist ein abgeklärter Spieler", sagte Frankfurts Trainer Michael Skibbe nach dem Spiel über seinen Doppel-Torschützen. "Er ist technisch stark und kann viele Bälle gut verarbeiten. Gut, dass er bei uns spielt." Frankfurt kletterte in der Tabelle auf Rang fünf.

Schalke steckt tief im Keller fest

Huntelaar trifft nur die Latte - Pech für Schalke. (Foto: AP Photo/Martin Meissner)
Huntelaar trifft nur die Latte - Pech für den FC Schalke 04Bild: AP

Während bei Dortmund und Hoffenheim Glücksgefühle aufkamen, nimmt das Entsetzen bei den Anhängern von Schalke, Hamburg und Bremen kein Ende. Das Trio der Bundesliga-Urgesteine hinkt nach einem knappen Saisondrittel weit bis sehr weit den eigenen Ansprüchen hinterher. Am schlimmsten dran ist der S04, in Gelsenkirchen war selbst die Horrorvorstellung von der drohenden Zweitklassigkeit kein Tabuthema mehr. "Mir fallen nicht viele Spieler ein, die schon mal im Abstiegskampf standen. Das ist gefährlich", mutmaßte Abwehrspieler Benedikt Höwedes nach der 0:1 (0:0)-Heimniederlage gegen Bayer Leverkusen. Superstar Raul stellte fest, "dass es hier viel Angst gibt", und Trainer Felix Magath muss zugeben, kein Patentrezept gegen die sportliche Talfahrt zu haben: "Die Spieler sind es gewohnt, oben zu stehen."

Der Norden in der Krise

Eine Problematik, die auch die Stimmung bei den Nordlichtern aus Hamburg und Bremen kennzeichnet. Zwar besteht keine unmittelbare Abstiegsgefahr, doch der Anschluss nach oben droht verlorenzugehen. Der Rückfall ist sowohl an der Elbe als auch an der Weser krass: Vor gerade einmal einem halben Jahr stand der Hamburger SV dicht vor dem Erreichen des Europa-League-Endspiels. Jetzt kommentierte HSV-Trainer Armin Veh die 2:3 (2:2)-Niederlage beim bisherigen Tabellenschlusslicht 1. FC Köln: "Wenn du solche Spiele nicht gewinnst, kannst du auch nicht oben anklopfen. 15 Punkte nach zehn Spielen sind zu wenig, das kann nicht unser Anspruch sein." abei verkniff es sich der leidgeprüfte Coach, auf die zehn verletzten oder erkrankten Akteure seines ausgedünnten Kaders hinzuweisen.

Werders Philipp Bargfrede (r.) und Nürnbergs Mehmet Ekici kämpfen um den Ball. (Foto: Joerg Sarbach/dapd)
Kein Killerinstinkt, zu viele Fehler - Bremen verliertBild: dapd

Bremen gelang vor wenigen Monaten der Sprung ins DFB-Pokalfinale und auf Rang drei der Liga mit Champions-League-Option. Nun verbauten sich die Werderaner mit einer 2:3 (1:1)-Schlappe vor eigenem Publikum gegen den 1. FC Nürnberg bis auf weiteres den Vorstoß in höhere Tabellenregionen. Für Mannschaftskapitän Torsten Frings ein weiterer und möglicherweise nicht der letzte Anlass, die Teamkollegen verbal ordentlich durchzurütteln: "In dieser Mannschaft gibt es zuviel Sorglosigkeit. Jeder muss sich fragen, ob er Woche für Woche für Werder alles gibt."

Bayern München setzt zur Aufholjagd an

Zwar steht der FC Bayern München kaum besser da als die alten Nordrivalen, doch beim Rekordmeister zeigte zumindest die Formkurve anlässlich des 4:2 (1:0)-Sieges gegen den SC Freiburg leicht nach oben. "Das ist ein Anfang, aber wir können und müssen besser spielen", betonte Trainer Louis van Gaal, und auch Sportdirektor Christian Nerlinger relativierte: "Von einem Befreiungsschlag will ich noch nicht reden."

Mönchengladbach ist ganz unten angekommen

Kaiserslauterns Srdjan Lakic jubelt nach seinem Treffer zum 3:0. (Foto: Thomas Wieck/dapd)
Lakic traf zum 3:0 für LauternBild: dapd

Ein solcher gelang in der Abstiegszone nicht nur den Kölnern unter ihrem neuen Trainer Frank Schaefer, auch der 1. FC Kaiserslautern konnte nach dem 3:0 (0:0)-Erfolg gegen Borussia Mönchengladbach die vereinsinterne Situation nach fünf Niederlagen hintereinander beruhigen und entspannter die Gala zum 90. Geburtstag des 2002 verstorbenen Fritz Walter feiern. Die Elf vom Niederrhein übernahm damit die "rote Laterne" des Tabellenletzten vom 1. FC Köln.

Nur die Hoffnung auf einen baldigen Aufschwung ist auch das, was dem VfB Stuttgart bleibt, der mit einer 0:2 (0:1)-Niederlage beim VfL Wolfsburg wieder auf den Relegationsplatz 16 zurückfiel. Die erste Niederlage unter dem neuen Coach Jens Keller lag dabei besonders dem Ex-Wolfsburger Christian Gentner schwer im Magen: "Ein großer Rückschlag für uns. In unserer Lage können wir es uns nicht erlauben, Punkte abzugeben."

Autor: Calle Kops

Redaktion: Arnulf Boettcher