1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Der Blick ins Erbgut

3. April 2009

Was verraten unsere Gene über uns und wo macht man sich dieses Wissen zunutze? Welche Gentest sind möglich, welche medizinisch sinnvoll? Darum geht es diese Woche in Treffpunkt Europa.

https://p.dw.com/p/HaVJ
Modell eines DNA-Moleküls (Grafik: AP)
Modell eines DNA-MolekülsBild: AP

Die gesamte Erbinformation eines Menschen ist auf seinen Genen gespeichert: z. B. seine Augenfarbe und die Veranlagung für bestimmte Krankheiten. Wie die Gene wirken, ist aber nur zum Teil entschlüsselt. Inzwischen gehen viele Wissenschaftler davon aus, dass das Erbgut auch das seelische Befinden eines Menschen mit beeinflusst. Bei unserer Entwicklung spielen aber nicht nur die Gene eine Rolle, sondern auch das soziale Umfeld. Wie diese beiden Faktoren immer neu aufeinander wirken, ist für Wissenschaftler eine spannende Frage. Sara Richert berichtet für Treffpunkt Europa.

Persönliches Erbgut

In Berlin kümmern sich die Wissenschaftler des "1000-Genom-Projekts" nicht mehr um die Gemeinsamkeiten im menschlichen Erbgut, sondern um die individuellen Unterschiede im menschlichen Genom. Dazu muss man wissen: 99 Prozent der Gene sind bei allen Menschen gleich. Um das fehlende, das individuelle eine Prozent geht es den Berliner Wissenschaftlern. Justin Westhoff hat sie besucht.

Lernen Sie sich kennen

Einer Frau wird mit einem Wattestäbchen eine Speichelprobe entnommen (Foto: dpa)
Ein wenig Speichel reicht für einen GentestBild: picture-alliance/ dpa

Der Berliner Professor Hans Lehrach glaubt nicht, dass man durch die Entschlüsselung des Erbguts, alles über einen Menschen erfahren kann. Dennoch gibt es immer mehr Internet-Dienstleister, die genau damit ihr Geld verdienen. "Es ist alles in Ihren Genen! Lernen Sie sich kennen!" - mit diesen Worten wirbt die Firma "Geneplanet" auf ihrer Website. Seit einigen Monaten ist das irische Unternehmen auch in Slowenien vertreten. Für die stolze Summe von 399 Euro bieten die Experten ein umfassendes Gentest-Paket an. Wer sich testen lässt, erhält Informationen zu Krankheitsrisiken, zur eigenen Abstammung, zur individuellen Wirksamkeit von Medikamenten. Tatjana Dolanc berichtet über den Erfolg von "Geneplanet" in Slowenien.

Gene oder Umwelteinflüsse?

Was ist bedeutender? Die Gene, oder die Umwelt? Ganz klar eine Frage für einen Fachmann. Ich habe mich vor dieser Sendung mit Professor Manfred Stuhrmann unterhalten. Er ist Humangenetiker an der Medizinischen Hochschule in Hannover.

Gentechnisch hergestellte Medikamente

(Foto: Lanxess)
Produktion im großen StilBild: LANXESS

Um einige Medikamente herstellen zu können, muss ebenfalls wieder die Genetik bemüht werden. Denn: Sie werden gentechnisch hergestellt. Sie aus natürlich Rohstoffen zu gewinnen, oder sie chemisch herzustellen, würde einfach zu lange dauern. Daher produziert man sie mit Hilfe von Bakterien, Hefen oder Säugetierzellen in großen Edelstahlbehältern, so genannten Fermentern. Renate Rucha hat sich das ganze angesehen.

Den Tätern auf der Spur

In jedem Fernsehkrimi hat mindestens einmal auch die Spurensicherung ihren Auftritt. Die Kriminaltechniker suchen nach Haaren oder Hautpartikeln, mit deren DNA sie Informationen über den oder die Täter bekommen können. Der so genannte genetische Fingerabdruck. In den Niederlanden kümmert sich ein Labor an der Universität Rotterdam darum, diese Ermittlungsverfahren immer weiter zu verbessern. Kerstin Schweighöfer berichtet.