Der Bücherwurm | Alltagsdeutsch – Podcast | DW | 01.01.1970
  1. Inhalt
  2. Navigation
  3. Weitere Inhalte
  4. Metanavigation
  5. Suche
  6. Choose from 30 Languages

Alltagsdeutsch – Podcast

Der Bücherwurm

Liebesromane, Krimis, Abenteuergeschichten - echte "Bücherwürmer" verschlingen genüsslich alles, was es zu lesen gibt. Auch "Leseratten" machen vor keinem Buch Halt und vergessen beim Lesen oft die ganze Welt.

Bücherwurm:

(Schmatz, schmatz) Wer stört mich denn da? Ach, man hat auch nirgends seine Ruhe: Jetzt bin ich schon in den Keller umgezogen und habe es mir im hintersten Regal zwischen all den verstaubten Wälzern gemütlich gemacht, um ganz in Ruhe zu schmökern. Aber immer wieder taucht einer dieser Bibliotheksangestellten auf, und dann muss ich mich ganz mucksmäuschenstill verhalten.

O-Ton:

"Wo ist denn bloß diese alte Schwarte. Ah, da haben wir sie ja…"

Bücherwurm:

So, jetzt sind wir wieder unter uns. Gestatten, mein Name ist Theodor. Ich bin ein Bücherwurm. Ich bin jetzt 307 Jahre alt und habe im Laufe der Jahre so manches Buch verschlungen. Klassiker von Plato bis Schiller beherrsche ich selbstverständlich aus dem FF. Schließlich ist es mein Beruf, meine Nase in Bücher zu stecken. Und in aller Bescheidenheit: Ich habe eine zeitlang in Goethes Studierzimmer gelebt, kann also durchaus von mir behaupten, belesen zu sein. Immerhin bin ich ein Wurm von Welt.

Sprecherin:

Ob der Bücherwurm Theodor da wohl die Wahrheit sagt?! Wenn er die klassische Literatur wirklich aus dem FF beherrscht, dann ist er bestens vertraut mit ihr, er beherrscht sie perfekt. Diese Redewendung stammt aus der Rechtssprache. Einen wichtigen Abschnitt des "Corpus Juris" Gesetzbuches nannte man früher "Digesten" – das waren Teile der Rechtssammlung. Der Abschnitt wurde deshalb mit einem "D" markiert. Dieses "D" war altertümlich mit zwei Querstrichen markiert und ähnelte daher einem "FF". Wer also den Inhalt des Buches gründlich studierte, verstand es aus dem FF. Dazu musste er im wörtlichen Sinne seine Nase tief ins Buch stecken, er musste viel lesen. Und wer viele Bücher liest, den nennt man belesen.

Bücherwurm:

(Schmatz, schmatz) Ja, Goethe schmeckt mir immer. (Schmatz, schmatz) Oh Verzeihung, ich wusste nicht, dass Sie wieder da sind.

Sprecherin:

Lesen Sie ruhig weiter, Theodor. Stecken Sie Ihre Nase in dicke Wälzer oder Schwarten – beides Synonyme für umfangreiche Bücher. Wälzer ist die scherzhafte Übersetzung vom lateinischen "volumen" für "Buchrolle". Die Schwarte hingegen bezeichnet eigentlich ein Stück Speck, seit dem 17. Jahrhundert bürgerte sich der Begriff aber auch für Bücher mit dickem Ledereinband ein. Wer gerne schmökert, liest gern. Das Wort schmökern leitet sich von "schmauchen", also "räuchern" ab. Sieht man die Schwarte, den Räucherschinken, als Ledereinband, bezieht sich das Wort schmökern eben aufs Lesen. Manchmal verschlingt jemand Bücher wahllos.

Bücherwurm:

Eines möchte ich mal klarstellen: Ich lese nur anspruchsvolle Literatur.

Sprecherin:

Sie sind ja auch nicht gemeint, Theodor. Ich erkläre ja nur, woher der Ausdruck "Bücher verschlingen" kommt. Dieses Bild der hemmungslosen Gier ist vom Fressverhalten der Ratte auf die Lesegewohnheiten des Viellesers übertragen worden. Daher kommt auch der scherzhaft gebrauchte Ausdruck Leseratte. Weitgehend synonym ist der Bücherwurm, dieses Wort dient allerdings ebenso zur Bezeichnung der Larve, die sich in Büchern einnistet. Die Übertragung auf den Menschen im Sinne des eifrigen Bücherlesers ist seit dem Ende des 17. Jahrhunderts belegt. Aber lassen wir Dr. Horst Neißer, Direktor der Kölner Stadtbibliothek, zu Wort kommen.

Dr. Horst Neißer:

"Der Ausdruck Leseratten und Bücherwürmer ist schon sehr alt. Eltern haben ihn erfunden, die den Zeigefinger gehoben haben und gesagt: 'Mach was Vernünftiges und lies nicht so viel.‘ Das heißt, man hat die lesenden Kinder mit Ungeziefer verglichen. Und gerade heute, bin ich der Meinung, sind lesende Kinder kein Ungeziefer, ganz im Gegenteil: Wir sollen sie loben, hätscheln und pflegen und sie nicht in eine Kategorie mit Würmern oder Ratten stecken. Und deshalb bin ich der Meinung, die beiden Begriffe haben sich mittlerweile wirklich überholt."

Bücherwurm:

Bei allem Respekt: Ich möchte es mir doch ein für allemal verbitten, mit Ungeziefer in einen Topf geschmissen zu werden. Und was soll das überhaupt heißen: Ich und überholt? Ja, die Menschen bezeichnen sich doch selber als Bücherwürmer.

O-Ton:

"Auf der Penne hätte ich mir nie träumen lassen, dass ich mal freiwillig ’n Buch in die Hand nehme, aber jetzt bin ich zur absoluten Leseratte geworden. Ich liebe Bücher, da kann man sich so schön reinfallen lassen und träumen und die ganze Welt vergessen." / "Also ich selber komme eigentlich nicht sehr viel zum Lesen, aber meine Frau ist eigentlich ein richtiger Bücherwurm, wenn die einmal ihre Nase ins Buch gesteckt hat, dann hört und sieht die nix mehr." / "Ich war schon als Kind ein Bücherwurm. Ich habe ganz viele Bücher verschlungen."

Bücherwurm:

Da hören Sie es! Es wimmelt nur so von Bücherwürmern.

Sprecherin:

Ruhig Blut, Theodor, regen Sie sich nicht auf. Viele Leute wissen gar nicht mehr, dass der Ausdruck Bücherwurm ursprünglich einen negativen Beigeschmack hatte. Und selbst Direktor Horst Neißer räumt ein, dass die Kölner Stadtbibliothek nicht frei von Bücherwürmern ist.

Dr. Horst Neißer:

"Aber ja, natürlich hatten wir Würmchen zum Anstecken, und natürlich haben die Bibliotheken auch mit diesen Begriffen gespielt. Aber jetzt, langsam aber sicher, versuchen die Bibliotheken alle, davon wegzukommen, und wir haben nur noch keine positiven Figuren gefunden. Es gibt Versuche mit Bären und Ähnlichem, aber hat sich noch nicht richtig durchgesetzt."

Bücherwurm:

Lesebär, das ich nicht lache. Was ist denn an einem Bücherwurm auszusetzen? Ich gebe ja zu, dass ich früher recht ungebildete Verwandtschaft hatte, Analphabeten, die Bücher nur als Nahrungsmittel ansahen. Aber ich bin doch ein ganz anderer Wurm, ich habe immerhin beim Geheimrat Goethe gelebt und bin äußerst belesen.

Sprecherin:

Ja, ja, Theodor, das wissen wir ja schon.

Bücherwurm:

Und ich kann Ihnen Sachen erzählen! Da wollte doch mal ein mittelmäßiger Schreiberling ein Manuskript abstauben, und wenn Frau von Stein nicht im Zimmer erschienen wäre, dann wäre Goethes "Faust" womöglich verschollen. Und jetzt entschuldigen Sie mich, ich muss noch meinen Tucholsky durchackern.

Sprecherin:

Das ist ja interessant, was Theodor da erzählt. Ein Schreiberling, das ist die abfällige Bezeichnung für einen Möchtegern-Autoren. Ein Schreiberling wollte also Goethes Werk abstauben. In diesem Falle wollte er es nicht sauber machen, sondern stehlen. Diese Wendung leitet sich von folgender Situation ab: Ein diebischer Diener bedeckt beim Reinigen des Tisches die goldene Uhr unauffällig mit dem Staubtuch und lässt sie dann verschwinden. Heutzutage ist die Bedeutung abgemildert: Abstauben bedeutet weniger "stehlen" als "schmarotzen" und auf Kosten anderer zu leben. Als Wurm von Welt weiß Theodor das natürlich. Er hat den Ausdruck abgewandelt, ursprünglich heißt es nämlich: eine Dame von Welt, eine Frau also, die gebildet ist und weiß, wie man sich zu benehmen hat. Der Ausdruck ist etwas überholt, er ist veraltet. Man lässt ihn zurück wie ein Auto, das man überholt.

Bücherwurm:

(Schmatz) Möcht‘ ungeleit nach Hause gehen...(Schmatz).

Sprecherin:

Nicht so laut, Theodor. Ich erkläre hier gerade etwas, also seien Sie bitte mucksmäuschenstill, machen Sie keinen Mucks und seien Sie so still wie ein Mäuschen. Das mittelhochdeutsche Wort mucken bedeutet "aufbegehren", und auf die stille Maus trifft man schon in Goethes Ballade vom getreuen Eckart: "Schweiget und horchet wie Mäuslein." Im Klartext bedeutet mucksmäuschenstill also gleich zweifach: absolut ruhig.

Bücherwurm:

(Schmatz) Ich bin ja ruhig...(Schmatz).

Sprecherin:

Eine Frau erwähnte vorhin, auf der Penne habe sie nicht gerne gelesen. Das altertümliche Wort Penne für "Schule" leitet sich vom lateinischen "pennale" ab, "Federkasten", "Etui". Ein Pennäler war der mit einem Pennal ausgerüstete Schüler. Ob der allerdings immer brav den Lehrstoff durchgeackert hat, ob er sich gründlich damit beschäftigt und alles gelesen hat, ist fraglich. Das Wort stammt aus der Landwirtschaft. Ein Bauer muss seinen Acker umpflügen und neu bestellen. Das ist viel Arbeit. Wer also von sich behauptet, viel ackern zu müssen, meint, dass er viel zu arbeiten hat.

Bücherwurm:

Ich zum Beispiel ackere mich den ganzen Tag lang durch einen dicken Wälzer nach dem anderen und ich sage Ihnen, dass ist nicht immer leichte Kost.

Sprecherin:

Tja, Theodor, aber nicht alle Bücher sind schwer zu lesen, es gibt auch Unterhaltungsliteratur, in die man sich reinfallen lassen kann, so wie man sich zur Entspannung aufs Bett fallen lässt. Bücher kann man eben nicht alle in einen Topf schmeißen, man kann sie nicht alle miteinander vermischen, ohne die Unterschiede zu berücksichtigen – bestimmte Lebensmittel werden ja ebenfalls auf unterschiedliche Art und Weise zubereitet.

Bücherwurm:

Wussten Sie eigentlich, dass es erst seit rund 100 Jahren Bibliotheken in Deutschland gibt? Fragen Sie mal Direktor Horst Neißer, der kennt sich da aus:

Dr. Horst Neißer:

"Die öffentliche Bibliothek in Deutschland hat sich aus den Arbeiterbildungsvereinen entwickelt und war ursprünglich 'ne Einrichtung, die den armen Menschen kostenlos Bücher zum Lesen verschaffen sollte, denn man ging davon aus, dass eine Emanzipation der unteren Schichten nur über Bildung möglich ist. Aber dieses Bild hat sich völlig gewandelt. Wir haben im Moment noch etwa eine Million gedruckte Werke, doch der Markt ändert sich, das Buch tritt immer mehr zurück, immer mehr treten als wichtige Informationsträger andere Materialien in den Vordergrund, speziell Online-Angebote. Und natürlich will sich jeder auch unterhalten, aber das, was früher das Buch ausmachte, nämlich, dass man aus der Wirklichkeit fliehen konnte in eine fiktive Welt, das bietet heute viel mehr das Medium Fernsehen oder DVD oder Ähnliches."

Bücherwurm:

Ich sehe es schon kommen, dass die Kinder demnächst mit Computern statt einem Buch ins Bett gehen. Vielleicht muss ich ja sogar eine Umschulung zum Elektrowurm machen, wenn das so weitergeht. Ach, dieser ganze neumodische Kram ist nichts für mich. (Schmatz. Schmatz)

Dr. Horst Neißer:

"40 Prozent unserer Kundschaft sind Kinder und Jugendliche, also es hat überhaupt keinen Sinn vom Untergang des Abendlandes jetzt zu reden, zu sagen, dass Kinder sich dem Buch verweigern. Es gibt aber ganz bestimmte Schichten unter den Kindern und Jugendlichen, die noch nie ein Buch in der Hand gehabt haben. Das muss man auch sehen. Also die Diskrepanz zwischen den Lesenden und den Nicht-Lesenden wird immer größer. Also als wir früher jung waren, haben wir unter der Bettdecke gelesen, weil das Lesen eher verpönt war, wir sollten uns um vernünftige Dinge kümmern und nicht irgendwelche Romane wie Karl May oder so etwas unter der Bettdecke lesen. Ich glaube, heute ist es ganz anders, wir würden heute beleuchtete Bettdecken erfinden, wenn wir dadurch die Kinder zum Lesen bringen würden."

Bücherwurm:

Vielleicht sollte ich diese Kinder mal unter meine Fittiche nehmen, damit sie wieder gerne lesen. Ein Cousin von mir hatte in den 70er Jahren sogar eine eigene Fernsehshow: "Lemmy und die Schmöker". Da hat er den Kindern Bücher vorgestellt, und die waren ganz begeistert. Aber ich muss der Stadtbibliothek zugute halten, dass die sich auch was einfallen lassen. Es gibt sogar einen Leseclub und Preise für Leseratten, pardon: Vielleser. (Schmatz) Hören Sie auch den Mann schimpfen?

O-Ton:

"Ja, was mich halt auch meistens oder immer wieder aufregt, wenn neue Bücher rauskommen gerade von Lieblingsautoren von mir oder eben irgendwelche Bestseller, dass die aufgrund der Preisfestlegung dermaßen hoch angesetzt werden. Unter 24,80 geht nix. Die ziehen einem das Geld aus der Tasche."

Bücherwurm:

Der Mann hat ja Recht, Bücher sind recht teuer, aber darüber hat man schon zu allen Zeiten gejammert. Erlauben Sie mir, dass ich Kurt Tucholsky zitiere, der schon 1932 forderte: "Liebe Herren Verleger! Macht unsere Bücher billiger! Macht unsere Bücher billiger! Macht unsere Bücher billiger!" Grund für diesen Ausbruch war der folgende Leserbrief an ihn:

Zitat:

"Lieber Herr Tucholsky! Erlauben Sie mir, dass ich Ihnen zu Ihren Werken meine vollste Anerkennung ausspreche. Das wird Ihnen zwar gleichgültig sein – aber ich möchte doch noch eine weitere Bemerkung hinzufügen. Hoffentlich sterben Sie recht bald, damit Ihre Bücher billiger werden so wie Goethe zum Beispiel. Ihr letztes Buch ist wieder so teuer, dass man es nicht kaufen kann. Gruß!"

Bücherwurm:

(Schmatz) Ich hab jetzt mal mein Archiv durchgeackert, um Sie mit einem netten Gedicht zu erfreuen. Aber da sind schon wieder ein paar Menschen, die was sagen wollen:

O-Ton:

"Ich mag das überhaupt nicht, wenn ich Bücher verleihe und die dann mit Eselsohren zurückbekomme, also mit umgeknickten Blättern, Seiten, möglichst noch mit Fettflecken oder so." / "Also ehrlich gesagt, Lesen ist für mich ein Buch mit sieben Siegeln. Früher hat meine Mutter mich immer zwingen wollen, aber das Kapitel ist für mich vorbei, also ich lese heute nur noch Fachliteratur, mehr nicht." / "Also ich gehe sehr gern in die Buchhandlung und kann mich dann auch schwer loseisen, weil ich sehe dann immer drei, vier, fünf Bücher, die mich interessieren…"

Sprecherin:

Tja, Theodor, andere Bucherwürmer wollen eben auch zu Wort kommen. Oft stürzen sie sich auf Bestseller, das englische Wort für Bücher, die sich sehr gut verkaufen, die ganz oben in der Publikumsgunst stehen. Damit Kinder gute Literatur lesen, sollte man sie unter seine Fittiche nehmen, sie anleiten und sich um sie kümmern, so wie ein Vogel sein Junges unter dem Flügel versteckt und gegen Kälte und vor Feinden schützt. Beim Kauf von Bestsellern wird ihnen allerdings oft im bildlichen Sinne das Geld aus der Tasche gezogen, sie müssen viel Geld bezahlen.

Bücherwurm

Tja, da hab' ich's besser. Ziehen Sie doch auch in eine öffentliche Bibliothek. Da können Sie alle Bestseller als Erster lesen, und es kostet Sie gar nichts. Neben mir wäre noch ein Regal frei.

Sprecherin:

Aber als Mensch kann man doch nicht in einem Regal wohnen, Theodor. Auch nicht als Leseratte. Dieser fällt es allgemein schwer, sich von einem Buch loszueisen, sie will es nicht aus der Hand legen. Der Begriff wird nicht nur beim Lesen verwandt, sondern immer dann, wenn man Mühe hat, sich aus einer Situation zu befreien. Man eist sich los wie ein Schiff, das versucht, sich aus dem Packeis zu befreien. Der ältere Ursprung des Wortes deutet auf die eiserne Fußfalle hin, aus der gefangenes Wild sich befreien wollte. Was Eselsohren sind, hat die Dame ja schon erklärt, die umgeknickten Seiten erinnern in ihrer Form an die Ohren eines Esels. Das Wort verpönt leitet sich vom lateinischen "poena" für Strafe ab, heute wird es allerdings im Sinne von "öffentlich geächtet" benutzt.

Bücherwurm:

Da hat sich doch auch so ein Banause geäußert, der nichts von Büchern hält.

Sprecherin:

Etwas mehr Respekt, Theodor, der Mann wird schon seine Gründe haben. Für ihn ist das Kapitel Lesen vorbei, er liest nichts mehr. So wie man in einem Buch ein Kapitel beendet. Das Buch mit sieben Siegeln ist eine geheimnisvolle, unverständliche Schrift und wird in der "Offenbarung des Johannes" erwähnt. Umgangssprachlich bedeutet es, dass man eine Handlung oder eine Person einfach nicht versteht. Das ist aber noch nicht der Untergang des Abendlandes, das Ende jeder Zivilisation, es gibt noch Hoffnung. Und Sie, Theodor, haben Sie ein nettes Gedicht für uns gefunden?

Bücherwurm:

Ja, ja! Gestatten Sie, dass ich mich mit einem Gedicht von Eugen Roth von Ihnen verabschiede. Ich muss heute nämlich noch mein Tagespensum bewältigen und mir drei Schmöker vornehmen. Also dann, bis demnächst mal und denken Sie immer dran: Wir Bücherwürmer sind kein Ungeziefer!

"Letteritis" von Eugen Roth:

"Ganz plötzlich wird es Dir bewußt:

Erkrankt ist Deine Leselust!

Nach welchem Buche Du auch faßt,

Keins, das zu Deiner Stimmung paßt!

Mit leerem Herzen und Verstand

Starrst Du auf Deine Bücherwand:

Die altbewährte, edle Klassik

Ist Dir auf einmal viel zu massig

Und über die moderne Lyrik

Denkst Du schon beinah ehrenrührig,

Der Reißer selbst, in dessen Flut

Du sonst gestürzt voll Lesewut,

Wirft heut Dich an sein Ufer, flach;

Dein Drang zur Wissenschaft ist schwach;

Und das gar, was sich nennt Humor,

Kommt Dir gequält und albern vor,

Geduld! Laß ab von aller Letter!

Es wird sich ändern, wie das Wetter:

Schon morgen, unverhofft genesen,

Kann Du dann lesen, lesen, lesen!"

Fragen zum Text:

Der Begriff Schwarte für ein dickes Buch bezeichnet eigentlich…

1. ein Stück Torte

2. ein Stück Speck

3. ein schwarzes Auto

Was sind Eselsohren?

1. eine Süßigkeit

2. Bücher, die sehr langweilig sind

3. umgeknickte Buchseiten

Etwas durchackern ist ein Begriff aus…

1. der Landwirtschaft

2. der Raumfahrt

3. der Bibel

Arbeitsauftrag:

Wie heißt Ihr Lieblingsbuch? Schreiben Sie eine Buchkritik und stellen Sie sie in der Gruppe vor.

Audio und Video zum Thema

Downloads