Der Amoklauf und die Rolle der Medien
Unbewiesene Vermutungen, Bilder von Opfern und weinenden Angehörigen – die Berichterstattung während des Amoklaufs in München wurde stark kritisiert. Journalisten haben bei solchen Ereignissen eine schwierige Aufgabe.
Als in einem Einkaufszentrum in München Schüsse zu hören waren, wusste niemand, was passiert war. Viele dachten sofort an einen weiteren Anschlag Anschlag, Anschläge (m.) hier: ein Versuch, Menschen zu töten, um für Angst zu sorgen und bestimmte Ziele zu erreichen des „IS IS (m., nur Singular) kurz für: Islamischer Staat: eine terroristische Organisation “. Während die Polizei dort im Einsatz war im Einsatz sein beschäftigt sein; arbeiten , forderte sie die Öffentlichkeit über Twitter dringend auf: „Keine Videos oder Bilder von Polizeikräften Polizeikraft, -kräfte (f.) der Polizist/die Polizistin; jemand, der bei der Polizei arbeitet im Einsatz online stellen etwas online stellen etwas im Internet veröffentlichen , helft nicht den Tätern!“ Doch sowohl Bürger als auch Medien Medien (hier nur Plural) die Presse; Fernsehen, Zeitungen, Radio und Internet-Presse stellten weiter Bilder ins Internet oder sendeten sie live live (aus dem Englischen) so, dass etwas zeitgleich im Fernsehen/Radio gezeigt wird .
Besonders die Medien stehen unter Druck stehen hier: viele Erwartungen erfüllen müssen bei solchen Ereignissen wie in München unter unter Druck stehen hier: viele Erwartungen erfüllen müssen gewaltigem gewaltig hier: sehr groß Druck unter Druck stehen hier: viele Erwartungen erfüllen müssen . Von ihnen wird erwartet, dass sie berichten – und zwar auch dann, wenn es keine neuen Informationen gibt. In München war das stundenlang so. Alles war unklar: die Zahl der Täter, die Zahl der Opfer und das Motiv Motiv, -e (n.) hier: der Grund, weshalb jemand etwas tut; das Ziel; die Absicht . Erst später stellte sich heraus sich heraus|stellen bekannt werden , dass es der Amoklauf Amoklauf, -läufe (m.) das Herumlaufen und Schießen mit einer Waffe mit dem Ziel, möglichst viele Menschen zu töten eines einzelnen Täters gewesen war. Doch die Nachrichtensendungen liefen, und es musste etwas gesagt werden – wenn nötig wurde spekuliert spekulieren hier: Aktien kaufen und verkaufen, um dadurch einen Gewinn zu erzielen .
Laut Michael Hanfeld von der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" haben die Journalisten in so einer Situation das Problem, dass sie ihre Aufgabe, Informationen zu besorgen, einfach nicht erfüllen können. „Ihnen bleibt jemandem bleibt gar nichts anderes übrig jemand hat keine andere Möglichkeit also gar nichts anderes übrig jemandem bleibt gar nichts anderes übrig jemand hat keine andere Möglichkeit als zu spekulieren“, sagt er. Mit der Berichterstattung Berichterstattung, -en (f.) die Art und Weise, wie Medien über etwas berichten aufzuhören, ist nicht möglich, denn die Konkurrenz Konkurrenz (f., nur Singular) hier: andere Medien, die auch über ein Thema berichten ist groß. Wer einmal nicht früh genug berichtet, auf den verlässt man sich beim nächsten Mal nicht mehr.
Unter diesem Druck ist die Versuchung Versuchung, -en (f.) der Wunsch, etwas zu tun, was man eigentlich nicht tun sollte groß, besonders sensationelle sensationell hier: so, dass etwas für sehr viel Aufmerksamkeit sorgen soll Bilder zu zeigen: etwa vom Täter oder von den Opfern. Bilder der Gewalt oder des Leids Leid (n., nur Singular) der tiefe seelische Schmerz nach einem Unglück – damit lassen sich die Quoten steigern die Quoten steigern hier: dafür sorgen, dass mehr Menschen einen bestimmten Fernsehsender einschalten . Auch nach dem Amoklauf in München machten Journalisten immer wieder Bilder von weinenden Angehörigen der Opfer. Die Polizei forderte diese Journalisten über Twitter auf: „Habt Respekt Respekt (m., nur Singular) die Achtung; die Anerkennung vor dem Leid der Angehörigen.“
Der Amoklauf und die Rolle der Medien
Anschlag, Anschläge (m.) — hier: ein Versuch, Menschen zu töten, um für Angst zu sorgen und bestimmte Ziele zu erreichen
IS (m., nur Singular) — kurz für: Islamischer Staat: eine terroristische Organisation
im Einsatz sein — beschäftigt sein; arbeiten
Polizeikraft, -kräfte (f.) — der Polizist/die Polizistin; jemand, der bei der Polizei arbeitet
etwas online stellen — etwas im Internet veröffentlichen
Medien (hier nur Plural) — die Presse; Fernsehen, Zeitungen, Radio und Internet-Presse
live (aus dem Englischen) — so, dass etwas zeitgleich im Fernsehen/Radio gezeigt wird
unter Druck stehen — hier: viele Erwartungen erfüllen müssen
gewaltig — hier: sehr groß
Motiv, -e (n.) — hier: der Grund, weshalb jemand etwas tut; das Ziel; die Absicht
sich heraus|stellen — bekannt werden
Amoklauf, -läufe (m.) — das Herumlaufen und Schießen mit einer Waffe mit dem Ziel, möglichst viele Menschen zu töten
spekulieren — hier: Aktien kaufen und verkaufen, um dadurch einen Gewinn zu erzielen
jemandem bleibt gar nichts anderes übrig — jemand hat keine andere Möglichkeit
Berichterstattung, -en (f.) — die Art und Weise, wie Medien über etwas berichten
Konkurrenz (f., nur Singular) — hier: andere Medien, die auch über ein Thema berichten
Versuchung, -en (f.) — der Wunsch, etwas zu tun, was man eigentlich nicht tun sollte
sensationell — hier: so, dass etwas für sehr viel Aufmerksamkeit sorgen soll
Leid (n., nur Singular) — der tiefe seelische Schmerz nach einem Unglück
die Quoten steigern — hier: dafür sorgen, dass mehr Menschen einen bestimmten Fernsehsender einschalten
Respekt (m., nur Singular) — die Achtung; die Anerkennung