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Win Tin ist tot

21. April 2014

Win Tin, einer der prominentesten Kämpfer für Demokratie im südostasiatischen Myanmar, ist tot. Der enge Weggefährte von Friedensnobelpreisträgerin Suu Kyi hatte fast 20 Jahre seines Lebens im Gefängnis verbracht.

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Win Tin und Aung San Suu Kyi (Foto: picture alliance)
Bild: picture-alliance/dpa

Win Tin, der auch zu den renommiertesten Journalisten des Landes gehörte, starb in einem Krankenhaus in Rangun, in das er Mitte März unter anderem wegen Atemproblemen und einer Störung der Nierenfunktion gebracht worden war. Das bestätigte ein Funktionär der von ihm mitbegründeten Nationalliga für Demokratie (NLD). Win Tin wurde 84 Jahre alt.

Er hatte 1957 - während der demokratischen Periode Myanmars zwischen der Unabhängigkeit 1948 und dem Militärputsch von 1962 - die Zeitung "The Mirror" gegründet. Nach der Verstaatlichung des Blattes kämpfte er jahrzehntelang gegen das Militärregime im damaligen Birma. 1988 spielte er neben Aung San Suu Kyi eine führende Rolle bei der Gründung der NLD. Nach der Niederschlagung der Demokratiebewegung im selben Jahr wurde er festgenommen und erst im September 2008 im Zuge einer Amnestie aus dem berüchtigten Insein-Gefängnis in Rangun entlassen.

Kritiker der Parteichefin

Nach der vorsichtigen Öffnung des Landes gehörte Win Tin zu den wenigen, die sich auch kritisch über Parteichefin und Oppositionsführerin Suu Kyi äußerten, die die NLD dominiert. Er warf ihr vor allem ihre versöhnliche Haltung gegenüber den Militärs insbesondere in Fragen einer neuen Verfassung vor.

Myanmar hat seit Mai 2011 formell eine zivile Regierung, die aber weiterhin von Parteien, die den ehemaligen Militärmachthabern nahestehen, kontrolliert wird. Sie hat eine Reihe von vorsichtigen politischen und sozialen Reformen eingeleitet und entließ einen Großteil der politischen Gefangenen.

gmf/wa (afp, dpa, ap)