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Delfin-Schlachtung sorgt für Empörung

15. September 2021

Nicht nur Umwelt- und Tierschützer sind entsetzt: Auf den Färöern wurden Hunderte Delfine in einen Fjord getrieben und getötet. Die Insel-Regierung verteidigt die traditionelle Jagdpraxis.

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Färöer | Delfintötung
"Dramatischer Anblick": Das Meer ist blutrot, aufgeschlitzte Tiere liegen am StrandBild: Sea Shepherd/AP/picture alliance

Mehr als 1400 Delfine wurden im Skálafjord erlegt, wie der färöische Rundfunksender KVF berichtete. Die Umweltschutz-Organisation Sea Shepherd sprach von der größten Herde Meeressäuger, die jemals auf der zum dänischen Königreich gehörenden Inselgruppe bei einer einzigen Aktion getötet worden sei. Die Praxis sei "barbarisch".

Dass bei dieser Jagd so viele Delfine getötet wurden, sei ungewöhnlich, betonte ein lokaler Fernsehjournalist. "Es hat einige Zeit gedauert, sie alle zu töten. Normalerweise geht das ziemlich schnell."

"Grenze überschritten"

"Die Jagd ist sinnlos und verursachte gemäß Augenzeugenberichten großes Tierleid. Hier wurde eine Grenze überschritten und eine neue Dimension der Jagd erreicht", kritisierte auch die Meeresschutz-Organisation OceanCare.

Färöer | Delfintötung
Fotos der Delfin-Kadaver lösten auch im Internet einen Sturm der Entrüstung ausBild: Sea Shepherd/AP/picture alliance

Die autonome Regierung der Färöer verteidigte hingegen die als "Grindadrap" bezeichnete Jagdpraxis, die "gut organisiert und vollkommen reguliert" sei. "Zweifellos ist die Waljagd auf den Färöern ein dramatischer Anblick für Menschen, die mit der Jagd und dem Schlachten von Säugetieren nicht vertraut sind", sagte ein Regierungssprecher. Normalerweise würden Grindwale und nicht Delfine gejagt.

Negative Schlagzeilen

Die jüngste Aktion habe die lokale Debatte über die traditionsreiche Waljagd erneut in Gang gebracht, meldete der dänische Rundfunk. Selbst Olavur Sjurdarberg, der Vorsitzende der örtlichen Vereinigung für den Grindwalfang, zeigte sich unzufrieden mit der Aktion - vor allem, weil sie den Ruf der Färöer beschädige. "Wir müssen im Hinterkopf behalten, dass wir nicht allein auf der Welt sind", sagte Sjurdarberg.

wa/cw (afp, dpa, ap, in.fo)