1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

De Blasio: Wende für New York

6. November 2013

Nach zwölf Jahren Michael Bloomberg hat New York einen neuen Bürgermeister. Bill de Blasio setzte sich mit großer Mehrheit durch. Einige werden sich über seinen Sieg nicht freuen können.

https://p.dw.com/p/1ACoN
Der Demokrat Bill de Blasio feiert seine Wahl zum New Yorker Bürgermeister und umarmt seine Kinder (foto: REUTERS)
Bild: Reuters

De Blasio: Wende für New York

Dass er die Millionen-Metropole nach zwanzig Jahren für die Demokraten würde zurückgewinnen können, war nach den Prognosen der vergangenen Tage klar. Und so kam es auch: US-Medien berichten, dass Bill de Blasio die Wahl um das Bürgermeisteramt von New York gegen seinen Kontrahenten, den Republikaner Joe Lhota, deutlich gewonnen hat.

Kandidat mit Multi-Kulti-Hintergrund

Bill de Blasio verkörpert die Vielfalt, die New York für sich gerne in Anspruch nimmt: Er selbst hat deutsch-italienische Wurzeln und ist mit einer afro-amerikanischen Schriftstellerin verheiratet, die sich vor ihrer Ehe einst öffentlich als Lesbe zu erkennen gab. Anders als der parteilos Milliardär Bloomberg, der nach drei Amtszeiten nicht noch einmal kandidieren durfte, lebt de Blasio mit seiner Familie nicht in Manhattan, sondern im Stadtteil Brooklyn.

Bill de Blasio mit Frau und Kindern (Foto: Reuters)
De Blasio und seine Familie verkörpern die New Yorker VielfaltBild: Reuters

De Blasio hat zwei Kinder, die 18-jährige Chiara und den 16-jährigen Dante. Besonders der Sohn entwickelte sich mit seiner dunklen Haut und dem Afro-Haarschopf zum Star einer Imagekampagne für seinen Vater. "Bill de Blasio wird ein Bürgermeister für alle New Yorker sein, egal wo sie wohnen oder wie sie aussehen", sagte der Teenager in einem Werbespot.

Dieser Slogan zeigte offenbar Wirkung in einer Stadt, in der drei von acht Millionen Einwohnern im Ausland geboren wurden und in der geschätzte 200 Sprachen gesprochen werden.

New York soll sozialer werden

De Blasio hatte im Wahlkampf angekündigt, er werde mehr bezahlbaren Wohnraum schaffen und die Standards der Schulen verbessern. Außerdem hatte er den bisherigen Amtsinhaber Michael Bloomberg für dessen umstrittene Polizeitaktik des "Stop and Frisk" kritisiert. Dabei werden Menschen ohne Anlass angehalten und durchsucht. Häufig wurde diese Methode bei jungen Schwarzen angewendet. Gegner kritisierten sie deshalb als rassistisch.

Der unterlegene Joe Lhota hatte davor gewarnt, unter de Blasio werde es zu einem Anstieg der Kriminalität kommen. Der frühere Chef der Verkehrsbehörde befürwortete den harten Bloomberg-Kurs.

Wenig Freude könnten die vielen Reichen im "Big Apple" nach dem Wahlsieg des Demokraten de Blasio verspüren: Dieser hatte nämlich auch eine Erhöhung der Steuer für Wohlhabende in Aussicht gestellt, um damit die Betreuung von Kleinkindern zu verbessern.

Enges Rennen in Virginia

Auch in den Bundesstaaten New Jersey und Virginia waren die Wahlberechtigten zur Stimmabgabe aufgerufen. Dort standen Gouverneurswahlen auf dem Programm.

Während der republikanische Amtsinhaber Chris Christie nach einem klaren Sieg für weitere vier Jahre New Jersey regieren wird, lieferten sich in Virginia die beiden Kandidaten ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Am Ende gewann der Demokrat Terry McAuliffe mit einem Vorsprung von nur wenigen Tausend Stimmen gegen den Tea-Party-Favoriten Ken Cuccinelli von den Republikanern.

mak/se (rtr, afp, dpa)