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Vor 150 Jahren wurde das Matterhorn in der Schweiz zum ersten Mal bestiegen. Alle Bergsteiger erreichten den Gipfel, doch beim Abstieg verunglückten vier von sieben. Bis heute weiß keiner genau, was passiert ist.
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Vor 150 Jahren wurde das Matterhorn in der Schweiz zum ersten Mal bestiegen. Alle Bergsteiger erreichten den Gipfel, doch beim Abstieg verunglückten vier von sieben. Bis heute weiß keiner genau, was passiert ist.
ZUSAMMENFASSUNG
Das Matterhorn ist einer der höchsten Berge der Schweiz und wird oft fotografiert. Den über viertausend Meter hohen Berg haben Menschen vor 150 Jahren – am 14 Juli 1865 – das erste Mal bestiegen etwas besteigen auch: hinaufsteigen; hier: auf einen Berg klettern . Sieben Bergsteiger Bergsteiger, -/Bergsteigerin, -nen jemand, der auf Berge klettert haben den Gipfel Gipfel, - (m.) die Spitze eines Berges erreicht. Doch beim Abstieg Abstieg, -e (m.) hier: die Tatsache, dass man einen Berg hinuntersteigt riss das Seil Seil, -e (n.) eine sehr starke Schnur, die man z. B. beim Klettern braucht und vier Bergsteiger starben. Noch heute denken die Leute darüber nach, warum das passiert ist. Manche vermuten, die Bergsteiger haben sich gestritten: Jeder wollte der Erste sein. Weil heute niemand mehr die Wahrheit kennt, sprechen die Menschen auch vom „Mythos Mythos, Mythen (m.) hier: etwas, worüber viele Geschichten erzählt werden Matterhorn“.
MANUSKRIPT
SPRECHER:
Das Matterhorn: Wahrzeichen Wahrzeichen, - (n.) das Symbol; auch: die Sehenswürdigkeit und Symbol der Schweiz. Auch Stephan Siegrist fühlt sich sich von etwas/jemanden angezogen fühlen etwas/jemand anziehend finden; etwas/jemanden reizvoll/sympathisch finden immer wieder von seinem Gipfel angezogen sich von etwas/jemanden angezogen fühlen etwas/jemand anziehend finden; etwas/jemanden reizvoll/sympathisch finden , um wie hier zum Beispiel die Landschaft mit einer 3-D-Kamera zu filmen. Und jedes Mal freut er sich auch wieder, zum Fuß Fuß (m., hier nur Singular) hier: der untere Teil eines Berges des Berges zurückzukehren.
STEPHAN SIEGRIST (Schweizer Bergsteiger):
Das Matterhorn ist eigentlich viel schöner von unten anzuschauen als dann am Berg selber. Also, für mich persönlich ist das Matterhorn einfach ein ästhetisch ästhetisch so, dass etwas schön anzusehen ist sehr schöner Berg, bietet verschiedene interessante Gratanstiege Gratanstieg, -e (m.) die Steigung auf der Strecke zum → Gipfel eines Berges , auch Wände Wand, Wände (f.) hier: der sehr steile → Fels eines Berges – auch wenn der Fels Fels, -en (m.) hier: das Gestein eines Berges jetzt nicht so gut ist.
SPRECHER:
Das Matterhorn ist wohl auch der meistfotografierte Berg der Welt. Fotografen wie Matthias Taugwalder oder Stefan Schlumpf kommen regelmäßig hierher. Sie finden immer wieder neue, spannende Motive Motiv, -e (n.) hier: das, was jemand fotografieren möchte rund um den Viertausender.
STEFAN SCHLUMPF (Fotograf):
Matterhorn ist ein sehr schöner Berg, weil er sehr … für mich sehr, sehr symmetrisch symmetrisch gleichmäßig; so, dass etwas auf beiden Seiten gleich ist dasteht. Und das zweite, wo – was ihn einzigartig einzigartig besonders; unverwechselbar macht oder sicher auch sehr, für ein Bild sehr eigen eigen hier: besonders ist, weil er alleine steht.
MATTHIAS TAUGWALDER (Fotograf und Nachfahre Nachfahre, -n/Nachfahrin, -nen ein Nachkomme (das Kind/der Enkel/die Enkelin …) einer Person eines Erstbesteigers Erstbesteiger,-/Erstbesteigerin, -nen Person, die als erstes einen Berg besteigt (Tätigkeit: die → Erstbesteigung) ):
Es ist natürlich spannend, das von unten zu fotografieren, aber viel spannender ist [es] natürlich dann, wenn man auf dem Gipfel steht. Und für mich hat das Matterhorn irgendwie ’ne spezielle Bedeutung natürlich aufgrund meiner Vorfahren, die bei der Erstbesteigung dabei waren.
SPRECHER:
Sein Urururgroßvater Urururgroßvater, -väter (m.) der Urgroßvater des eigenen Großvaters; der Vater des Großvaters des eigenen Großvaters war Peter Taugwalder, ein Bergführer Bergführer, -/Bergführerin, -nen jemand, der anderen Menschen die Berge zeigt und mit ihnen in den Bergen wandern geht , der gemeinsam mit seinem Sohn den Engländer Edward Whymper zum Gipfel führte. Das Museum von Zermatt dokumentiert die Erstbesteigung. So wie auf diesem nachgestellten nachgestellt hier: so, dass in einem Film etwas gezeigt wird, das auch in der Realität passiert ist Film erreichten sieben Bergsteiger vor 150 Jahren erfolgreich den Gipfel. Doch beim Abstieg riss das Seil, und vier Menschen verunglückten verunglücken hier: einen Unfall haben und sterben . Kern Kern (m., hier nur Singular) der Mittelpunkt des Matterhorn-Mythos ist ein Seil, um das sich etwas rankt sich um etwas/jemanden etwas (z. B. eine Geschichte) gibt es im Zusammenhang mit etwas/jemandem seither seither seitdem; seit diesem Zeitpunkt Spekulationen Spekulation, -en (f.) hier: die Vermutung ranken etwas rankt sich um etwas/jemanden etwas (z. B. eine Geschichte) gibt es im Zusammenhang mit etwas/jemandem . Nur die beiden Taugwalder und Edward Whymper überlebten. Der Brite schrieb einen Roman über die Besteigung und stilisierte sich zum Helden sich/jemanden zum Helden stilisieren so tun und so darüber sprechen, als ob man oder eine andere Person in einer bestimmten Situation besonders mutig gehandelt hat . Matthias Taugwalder stellt zum Jubiläum erstmals auch Briefe und Dokumente aus, die er gemeinsam mit seinem Cousin Josef Taugwalder und dessen Sohn David analysiert hat. Sie dokumentieren die Erstbegehung Erstbegehung, -en (f.) hier: das erste Mal, dass ein Berg bestiegen wurde aus dem Blickwinkel Blickwinkel, - (m.) hier: aus der Perspektive von; aus Sicht von ihrer Vorfahren.
MATTHIAS TAUGWALDER:
Dass die Taugwalders wirklich noch nie die Möglichkeit erhalten haben, ihre Version Version, -en (f.) hier: die Erzählung darüber, wie etwas passiert ist, die sich von den der anderer Menschen unterscheiden kann der Geschichte zu schildern etwas schildern etwas erzählen . Ja, es gab verschiedenste Theorien eben: Wer hat das Seil zerschnitten? Whymper hat es zerschnitten etwas zerschneiden etwas trennen . Taugwalder hat es zerschnitten.
SPRECHER:
Die Dokumente aus dem Leben von Vater und Sohn Taugwalder lassen ein ganz neues Bild von der Erstbesteigung des Matterhorns entstehen. Das wird von Untersuchungen gestützt etwas stützen hier: etwas belegen; Beweis für etwas sein , die Alpinisten Alpinist,- en/Alpinistin, -nen ein → Bergsteiger in den Alpen direkt am Unglücksort Unglücksort, -e (m.) der Ort, an dem ein Unfall passiert ist in der Wand des Matterhorns durchgeführt haben.
STEPHAN SIEGRIST:
Jetzt haben sie sich zusammengeseilt sich zusammen|seilen gemeint ist hier: sich beim Klettern in den Bergen mit einem → Seil verbinden, um nicht abzustürzen zu einer Sieben-Seilschaft Seilschaft, -en ein Gruppe von → Bergsteigern , stieg[en] dann hoch bis auf das letzte Eisfeld Eisfeld, - er (n.) hier: Fläche, die mit Eis bedeckt ist kurz vor dem Gipfel. Und jetzt schneidet sich der Whymper vom Seil los, schneidet das Seil durch, dass er alle noch überholen jemanden überholen eine Person einholen und an ihr vorbeilaufen kann und als Erster auf dem Gipfel steht. Also, das muss man sich sich etwas zu Gemüte führen sich etwas bewusst machen; über etwas genauer nachdenken ja auch mal zu Gemüte führen sich etwas zu Gemüte führen sich etwas bewusst machen; über etwas genauer nachdenken , wie egoistisch egoistisch so, dass jemand nur an sich selbst denkt der gehandelt hat.
SPRECHER:
Das notdürftig geflickte etwas notdürftig flicken etwas so reparieren, dass es für den Moment wieder funktioniert, weil man nicht die Möglichkeit hat, es richtig zu reparieren Seil riss beim Abstieg. Doch die Tragödie Tragödie, -n (f.) hier: ein trauriges Ereignis motivierte jemanden motivieren (etwas motiviert jemanden) jemanden dazu bringen, etwas zu tun von nun an immer mehr Menschen, sich sich mit jemandem messen sich mit jemandem vergleichen (zum Beispiel in einem Wettkampf) mit dem Berg zu messen sich mit jemandem messen sich mit jemandem vergleichen (zum Beispiel in einem Wettkampf) . Zum Jubiläum Jubiläum, Jubiläen (n.) der Jahrestag von einem Ereignis, der besonders gefeiert wird wird die Route Route, -n (f., aus dem Französischen) der Weg, den man nimmt, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen nachts beleuchtet etwas beleuchten etwas mit Licht anstrahlen; etwas mit Lampen heller machen und auf 2.600 Meter Höhe ein Theaterstück inszeniert etwas inszenieren hier: etwas künstlerisch, zum Beispiel als Theaterstück, präsentieren : „The Matterhorn Story the Matterhorn Story (Englisch) die Matterhorn-Geschichte “ versucht, die Geschichte der Erstbegehung authentisch authentisch originalgetreu; so, wie etwas ursprünglich war zu erzählen. Josef und David Taugwalder übernehmen dabei die Rollen ihrer Vorfahren als Bergführer. Doch es geht ihnen dabei um mehr als nur darum, einen Mythos zu demontieren etwas demontieren etwas auseinandernehmen; hier auch: etwas zerstören .
JOSEF TAUGWALDER (Nachfahre eines Erstbesteigers):
Ich hoffe, dass sich die Leute vielleicht ein bisserl ein bisserl umgangssprachlich in Süddeutschland, Österreich und der Schweiz: ein wenig; ein bisschen von Mythen eben von der Erstbesteigung lösen werden. Das Matterhorn ist natürlich ein Anziehungspunkt Anziehungspunkt, -e (m.) hier: ein Ort von Interesse . Und das ist auch für uns, die hier wohnen … ist es (von) jeden Tag eine andere Ansicht. Es sieht immer anders aus, es wirkt anders. Es ist ein Kraftort Kraftort, -e (m.) ein Ort, der einem Kraft und Energie gibt eigentlich.
DAVID TAUGWALDER (Nachfahre eines Erstbesteigers):
Ich denke, dass dieser Berg auch ohne diese Geschichte sehr viel zu bieten hat, mit seiner … Wie er so alleine steht, und von der Form, das ist einzigartig. Und nur schon wegen dem lohnt sich lohnen wert sein, etwas zu tun es sich sich lohnen wert sein, etwas zu tun , nach Zermatt zu kommen.
SPRECHER:
Das Matterhorn, der einsame Riese, der sich sich wandeln sich ändern ständig wandelt sich wandeln sich ändern . So wie die Geschichten, die sich um ihn ranken. Er wird wahrscheinlich auch in den nächsten 150 Jahren nicht aufhören, sich immer wieder in neuem Licht zu präsentieren.
etwas besteigen — auch: hinaufsteigen; hier: auf einen Berg klettern
Gipfel, - (m.) — die Spitze eines Berges
Bergsteiger, -/Bergsteigerin, -nen — jemand, der auf Berge klettert
Abstieg, -e (m.) — hier: die Tatsache, dass man einen Berg hinuntersteigt
Seil, -e (n.) — eine sehr starke Schnur, die man z. B. beim Klettern braucht
Mythos, Mythen (m.) — hier: etwas, worüber viele Geschichten erzählt werden
Wahrzeichen, - (n.) — das Symbol; auch: die Sehenswürdigkeit
sich von etwas/jemanden angezogen fühlen — etwas/jemand anziehend finden; etwas/jemanden reizvoll/sympathisch finden
Fuß (m., hier nur Singular) — hier: der untere Teil eines Berges
ästhetisch — so, dass etwas schön anzusehen ist
Gratanstieg, -e (m.) — die Steigung auf der Strecke zum → Gipfel eines Berges
Wand, Wände (f.) — hier: der sehr steile → Fels eines Berges
Fels, -en (m.) — hier: das Gestein eines Berges
Motiv, -e (n.) — hier: das, was jemand fotografieren möchte
symmetrisch — gleichmäßig; so, dass etwas auf beiden Seiten gleich ist
einzigartig — besonders; unverwechselbar
eigen — hier: besonders
Nachfahre, -n/Nachfahrin, -nen — ein Nachkomme (das Kind/der Enkel/die Enkelin …) einer Person
Erstbesteiger,-/Erstbesteigerin, -nen — Person, die als erstes einen Berg besteigt (Tätigkeit: die → Erstbesteigung)
Urururgroßvater, -väter (m.) — der Urgroßvater des eigenen Großvaters; der Vater des Großvaters des eigenen Großvaters
Bergführer, -/Bergführerin, -nen — jemand, der anderen Menschen die Berge zeigt und mit ihnen in den Bergen wandern geht
nachgestellt — hier: so, dass in einem Film etwas gezeigt wird, das auch in der Realität passiert ist
verunglücken — hier: einen Unfall haben und sterben
Kern (m., hier nur Singular) — der Mittelpunkt
etwas rankt sich um etwas/jemanden — etwas (z. B. eine Geschichte) gibt es im Zusammenhang mit etwas/jemandem
seither — seitdem; seit diesem Zeitpunkt
Spekulation, -en (f.) — hier: die Vermutung
sich/jemanden zum Helden stilisieren — so tun und so darüber sprechen, als ob man oder eine andere Person in einer bestimmten Situation besonders mutig gehandelt hat
Erstbegehung, -en (f.) — hier: das erste Mal, dass ein Berg bestiegen wurde
Blickwinkel, - (m.) — hier: aus der Perspektive von; aus Sicht von
Version, -en (f.) — hier: die Erzählung darüber, wie etwas passiert ist, die sich von den der anderer Menschen unterscheiden kann
etwas schildern — etwas erzählen
etwas zerschneiden — etwas trennen
etwas stützen — hier: etwas belegen; Beweis für etwas sein
Alpinist,- en/Alpinistin, -nen — ein → Bergsteiger in den Alpen
Unglücksort, -e (m.) — der Ort, an dem ein Unfall passiert ist
sich zusammen|seilen — gemeint ist hier: sich beim Klettern in den Bergen mit einem → Seil verbinden, um nicht abzustürzen
Seilschaft, -en — ein Gruppe von → Bergsteigern
Eisfeld, - er (n.) — hier: Fläche, die mit Eis bedeckt ist
jemanden überholen — eine Person einholen und an ihr vorbeilaufen
sich etwas zu Gemüte führen — sich etwas bewusst machen; über etwas genauer nachdenken
egoistisch — so, dass jemand nur an sich selbst denkt
etwas notdürftig flicken — etwas so reparieren, dass es für den Moment wieder funktioniert, weil man nicht die Möglichkeit hat, es richtig zu reparieren
Tragödie, -n (f.) — hier: ein trauriges Ereignis
jemanden motivieren (etwas motiviert jemanden) — jemanden dazu bringen, etwas zu tun
sich mit jemandem messen — sich mit jemandem vergleichen (zum Beispiel in einem Wettkampf)
Jubiläum, Jubiläen (n.) — der Jahrestag von einem Ereignis, der besonders gefeiert wird
Route, -n (f., aus dem Französischen) — der Weg, den man nimmt, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen
etwas beleuchten — etwas mit Licht anstrahlen; etwas mit Lampen heller machen
etwas inszenieren — hier: etwas künstlerisch, zum Beispiel als Theaterstück, präsentieren
the Matterhorn Story (Englisch) — die Matterhorn-Geschichte
authentisch — originalgetreu; so, wie etwas ursprünglich war
etwas demontieren — etwas auseinandernehmen; hier auch: etwas zerstören
ein bisserl — umgangssprachlich in Süddeutschland, Österreich und der Schweiz: ein wenig; ein bisschen
Anziehungspunkt, -e (m.) — hier: ein Ort von Interesse
Kraftort, -e (m.) — ein Ort, der einem Kraft und Energie gibt
sich lohnen — wert sein, etwas zu tun
sich wandeln — sich ändern
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