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Katastrophe

Zweite Woche im Höhlen-Drama von Thailand

30. Juni 2018

Auch wenn Premier Prayut den Eltern mit launigen Worten Mut zu machen sucht: Sieben Tage nach dem Verschwinden der jungen Fußballer in der Tham-Luang-Höhle tendiert die Hoffnung auf eine Rettung gegen null.

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Thailand - Tham Luang Höhlen: Rettungsaktion
Bild: Reuters/S. Zeya Tun

Von der seit einer Woche in einer Höhle in Thailand verschollenen Jugend-Fußballmannschaft gibt es weiter kein Lebenszeichen. Zwar hätten die Retter zwei große Kammern mit einer Tiefe von 55 und 60 bis 90 Metern entdeckt, sagte der stellvertretende Polizeichef Wirachai Songmettha. "Aber wir sind unsicher, ob das dorthin führt, wo die Mannschaft ist. Wir erforschen heute andere Höhleneingänge."

Familienmitglieder beten für die Rettung der zwölf Jungen und ihres Fußball-Trainers (Foto: Reuters/S. Zeya Tun)
Familienmitglieder beten für die Rettung der zwölf Jungen und ihres Fußball-TrainersBild: Reuters/S. Zeya Tun

Die zwölf Jungen im Alter von 11 bis 16 Jahren und ihr 25 Jahre alter Fußballtrainer waren am vergangenen Samstag nach einer Trainingseinheit in die Tham-Luang-Höhle bei Chiang Rai im Norden Thailands eingestiegen. Die Behörden vermuten, dass die Gruppe von einer Sturzflut überrascht wurde und sich vor dem ansteigenden Wasser immer tiefer in die weitläufige, etwa zehn Kilometer langen Höhle rettete. An deren Eingang wurden die Fahrräder der Jungen entdeckt.

Soldaten und Rettungskräfte schleppen eine Wasserpumpe zur Tham-Luang-Höhle (Foto: Reuters/S. Zeya Tun)
Soldaten und Rettungskräfte schleppen eine Wasserpumpe zur Tham-Luang-HöhleBild: Reuters/S. Zeya Tun

Der Einsatz von Bohrgeräten blieb bislang weitgehend erfolglos. Die Helfer wollen die Höhle anbohren und so das Flutwasser abpumpen. Mehr als ein Dutzend Pumpen haben die Rettungsmannschaften bereits installiert, weitere sollen folgen. Die hohen Wasserstände in der Höhle machten den Einsatz von Tauchern weitgehend unmöglich. Die thailändische Marineeinheit, die bei der Rettung hilft, schrieb nun auf Facebook aber, dass weiter Wasser aus der Höhle abgepumpt werde. Wenn es zurück ginge, seien die Taucher bereit hineinzuschwimmen. Zudem suchen Soldaten - auch mit Hilfe von Drohnen - nach anderen Zugängen zur Höhle. 

Thailands Ministerpräsident Prayut Chan-o-cha im Gespräch mit Rettungskräften  (Foto: picture alliance/Xinhua News Agency)
Thailands Ministerpräsident Prayut Chan-o-cha im Gespräch mit Rettungskräften Bild: picture alliance/Xinhua News Agency

Mittlerweile campen die Eltern der Jungen am Höhleneingang. Am Freitag besuchte auch Thailands Regierungschef Prayut Chan-o-cha die verregneten Hügel in der Nähe von Chiang Rai und ermunterte die Eltern, ihre Hoffnung nicht aufzugeben. "Glaubt an eure Kinder. Glaubt an die Behörden", sagte Prayut. Er glaube daran, dass die Jungs stark seien und überleben würden. Zudem versprach er einen Strandurlaub: "Wenn sie alle draußen sind, nehme ich sie alle mit nach Pattaya", sagte er, um die Stimmung der besorgten Eltern zu heben. Der Strand von Pattaya ist ein auch bei Touristen beliebter Party- und Urlaubsort. Es ist aber auch der Name eines Sandhügels in einer Felskammer, wo die Helfer die Gruppe vermuten.

sti/stu (afp, dpa)