Das bringt das Sportjahr 2017

Als Europameister gehört die deutsche Mannschaft beim Turnier in Frankreich zu den großen Favoriten. Zum letzten Mal auf der deutschen Bank wird dann Bundestrainer Dagur Sigurdsson sitzen. Der Isländer verabschiedet sich nach dem Turnier nach Japan - vielleicht ja mit einem Sieg im WM-Finale am 29. Januar in Paris.

Den Klub-Verantwortlichen ist er wegen des ungünstigen Termins Ende Januar eher ein Dorn im Auge, für die afrikanischen Fans ist der Afrika-Cup immer eine große Party. Diesmal treffen sich die besten Teams des schwarzen Kontinents in Gabun. Für den Gastgeber spielt auch Borussia Dortmunds Stürmerstar Pierre-Emerick Aubameyang. Viele andere Bundesliga-Profis sind ebenfalls am Start.

Wer auch immer gegeneinander antritt - die Show beim 51. Super Bowl am 5. Februar in Houston wird gigantisch. Lady Gaga tritt in der Halbzeit auf, die beiden besten Football-Teams aus Ost und West bilden den sportlichen Rahmen. 2016 gewannen die Denver Broncos um den mittlerweile zurückgetretenen Peyton Manning. 2017 bietet Platz für neue Helden.

Insgesamt rund 600 Skirennläufer stürzen sich zwischen dem 6. und dem 19. Februar im Kampf um die WM-Medaillen ins Tal. Der WM-Titel wird in sechs Disziplinen vergeben, Austragungsort ist zum fünften Mal in der WM-Historie der Schweizer Nobelort St. Moritz. Beste Chancen auf deutsches Edelmetall haben Felix Neureuther (Foto) im Slalom und Viktoria Rebensburg im Riesenslalom.

Ebenfalls Anfang Februar gehen die Biathleten bei ihrer WM in die Loipe. In Hochfilzen in Österreich hat der deutsche Verband mit Petra Dahlmeier ein heißes Eisen im Feuer. Gleiches gilt für Skispringer Severin Freund (Foto) und die Nordischen Kombinierer, die Ende Februar um WM-Gold kämpfen. Zum 100. Geburtstag Finnlands ist Lahti zum siebten Mal Gastgeber einer Nordischen Ski-WM.

Ob der Heimvorteil das deutsche Eishockey-Nationalteam wieder beflügelt? 2010 fand die WM in Deutschland statt. Damals wurde die DEB-Auswahl guter Vierter. Diesmal sind Köln und Paris die beiden Gastgeber. Doch Deutschland wird es nicht ganz leicht haben, den Erfolg zu wiederholen: In der Vorrunde sind Russland, die USA, Schweden, die Slowakei, Lettland, Dänemark und Italien die Gegner.

Zieht Mercedes-Pilot Lewis Hamilton im Jahr eins nach Nico Rosberg ganz alleine seine Runden, oder schafft es einer seiner Konkurrenten, ihm wenigstens annähernd Paroli zu bieten? Max Verstappen im Red Bull scheint ein Kandidat zu sein, auch Sebastian Vettel. Allerdings nur dann, wenn sein Ferrari ein wenig konkurrenzfähiger wird als im Vorjahr.

Keine Frage, als Titelverteidiger und Rekord-Europameister ist das DFB-Frauenteam Favorit, wenn es im Juli in den Niederlanden um die EM-Krone geht. Mit Schweden, Italien und Russland haben die Deutschen anspruchsvolle, aber machbare Vorrundengegner erwischt. Bundestrainerin Steffi Jones sagt selbstbewusst: "Wir wollen den Titel!"

Ein wenig ungewöhnlich kommt die Strecke der 104. Tour de France daher: nur 36 Kilometer Zeitfahren, weniger Bergwertungen, dafür insgesamt mehr steile Anstiege. Die 3.516 Kilometer werden Titelverteidiger Chris Froome und Co. alles abverlangen. Vielleicht fährt Tony Martin gleich am Anfang kurz in Gelb, denn los geht es am 1. Juli in Düsseldorf mit einem 13 Kilometer langen Einzelzeitfahren.

Die Olympischen Spiele in Rio aus Sicht des Deutschen Schwimmverbandes (DSV) als Erfolg zu bezeichnen, wäre eine maßlose Übertreibung. 2017 steht mit der Schwimm-WM in Budapest das nächste Großereignis an. Im Jahr eins nach Paul Biedermann hofft der DSV auf den Durchbruch neuer Stars. Außerdem geben sich Top-Schwimmer wie Katie Ledecky, Missy Franklin und Florent Manaudou die Ehre.

Es wird wieder spektakulär: Im Mai und Juni steigt vor den Bermudas der 35. America's Cup. Titelverteidiger Oracle mit Skipper Jimmy Spithill muss sich fünf Herausforderern aus Japan, Großbritannien, Neuseeland, Frankreich und Schweden erwehren. Die Crews treten wieder mit ihren futuristischen Hochgeschwindigkeits-Katamaranen gegeneinander an, die mehr über das Wasser fliegen, als zu segeln.

Bei den Olympischen Spielen 2012 hat das Londoner Publikum bewiesen, wie begeisterungsfähig es sein kann. Auf einen ähnlich stimmungsvollen Rahmen hoffen auch die Organisatoren der Leichtathletik-WM, die im August in der britischen Hauptstadt stattfindet. Mit Langstreckler Mo Farrah (Foto) haben die Gastgeber eines der Zugpferde am Start. Deutschland setzt wie immer auf die Wurfdisziplinen.

Wenn das deutsche Basketball-Nationalteam ab 31. August in Tel Aviv gegen Israel, Litauen, Italien, die Ukraine und Georgien antritt, wird "Altmeister" Dirk Nowitzki nicht mit dabei sein. Stattdessen ruhen die deutschen Hoffnungen auf den Schultern von Dennis Schröder, dem Spielmacher der Atlanta Hawks. Die EM-Vorrunde wird außerdem in Cluj und Helsinki ausgetragen, die K.o.-Runde in Istanbul.