Cricket-Boom durch Flüchtlinge
Cricket ist kein Sport, der in Deutschland viele Fans hat. Aber 2016 entstanden überall neue Clubs, denn viele Flüchtlinge aus Asien spielen Cricket. Einer von ihnen ist der Pakistaner Irshad Ahmad, der in Bautzen lebt.
SPRECHER:
Wurf, Abschlag Abschlag, Abschläge (m.) hier: einen Ballins Spiel bringen (z. B. mit einem Schläger) vom Gegner Gegner, -/Gegnerin, -nen jemand, gegen den man spielt (z. B. im Sport) oder kämpft und Spurt Spurt, -s (m.) ein schneller, kurzer Lauf (oft am Ende einer längeren Strecke) – und vor allem immer wieder Kopf einziehen den Kopf ein|ziehen sich ducken; hier: seinen Kopf nach unten beugen, um ihn zu schützen : Der Ball kann schnell werden, bis zu 160 Kilometer pro Stunde. Cricket wird eigentlich auf gepflegtem Rasen Rasen, - (m.) eine Fläche, auf der kurz geschnittenes Gras wächst gespielt. Aber Kapitän Kapitän, -e/Kapitänin, -nen hier: jemand der als Spieler in einer Sportmannschaft eine führende Position hat Irshad Ahmad vom Team des MSV Bautzen ist schon glücklich über die kleine Halle.
IRSHAD AHMAD (Cricketverein MSV Bautzen):
Hier sind Leute aus Pakistan, Afghanistan und Indien. Sie sind alle gekommen, um diesen Sport zu spielen. Wenn sie kein Cricket hätten, würde das bedeuten, sie hätten gar nichts.
SPRECHER:
Stolz präsentieren etwas präsentieren hier: etwas anderen zeigen; etwas vor Publikum vorstellen sie im Flüchtlingsheim ihren ersten Pokal Pokal, -e (m.) eine Art großer Becher aus Metall, den man beim Sport gewinnen kann . Viele Spieler sind erst seit Kurzem in Deutschland. Sie warten auf Anerkennung Anerkennung (f., hier nur Singular) hier: die offizielle Bestätigung oder die Erlaubnis von etwas durch eine Behörde als Asylbewerber Asylbewerber, -/Asylbewerberin, -nen jemand, der aus einem Land geflohen ist und in einem anderen Land um Schutz bittet . Aus dem Flüchtlingsheim kommen sie nur selten raus. Es kann auch gefährlich werden. Ihr neues Zuhause ist Bautzen in Sachsen mit seiner 1.000-jährigen Altstadt: eigentlich hübsch – hässlich dagegen, wie sich sich entladen hier: sich plötzlich sehr stark zeigen; stark zum Ausbruch kommen (bei Gefühlen) hier immer wieder der Fremdenhass entlädt sich entladen hier: sich plötzlich sehr stark zeigen; stark zum Ausbruch kommen (bei Gefühlen) . Im Februar legten Feuer legen etwas anzünden und so einen Brand verursachen Unbekannte Feuer Feuer legen etwas anzünden und so einen Brand verursachen in einem Haus, in das Asylbewerber einziehen sollten. Im September skandierten skandieren hier: immer wieder die gleichen Wörter oder Sätze in einem besonderen Rhythmus und mit einer besonderen Betonung laut rufen Rechtsextreme zwei Nächte lang gegen Ausländer und Flüchtlinge. Auch Ahmad und einige seiner Freunde wurden schon bedroht jemanden bedrohen hier: sagen, dass man jemandem Gewalt antun wird; jemandem Angst machen .
IRSHAD AHMAD:
Wir trafen auf eine Gruppe von 40 oder 45 Männern in schwarzer Kleidung mit Bierflaschen und Baseballschlägern Baseballschläger, - (m.,) ein länglicher Gegenstand aus Holz, den man beim Baseballspiel zum Schlagen des Balls braucht . Sie sagten: „Geht weg hier und kommt nie wieder hierher. Das nächste Mal lassen wir euch nicht entkommen jemandem/etwas entkommen die Flucht aus etwas oder vor jemandem/etwas schaffen .“ Dann sind wir abgehauen ab|hauen umgangssprachlich für: weglaufen .
SPRECHER:
Nach dieser Nacht hat Irshad Ahmad lange mit sich gekämpft mit sich kämpfen Schwierigkeiten haben, sich zu entscheiden, etwas zu tun . Kann ihm diese Stadt eine neue Heimat werden, trotz der Fremdenfeindlichkeit Fremdenfeindlichkeit (f., nur Singular) die Ablehnung von Menschen, die so aussehen, als würden sie aus einem anderen Land kommen ? Er hat entschieden: Ja – zumindest vorerst zumindest vorerst erst mal; wenigstens für die nächste Zeit .
IRSHAD AHMAD:
Wenn ich wegen solcher Sachen immer und immer wieder flüchten muss, dann wird es für mich sehr schwer, in dieser Welt zu überleben überleben in einer gefährlichen Situation nicht sterben; hier: weiterleben .
SPRECHER:
Da ist ganz Sportsmann sein so wie ein Sportler sein, der immer weiter kämpft und nicht aufgibt er eben eben hier: einfach; nichts anderes als ganz Sportsmann ganz Sportsmann sein so wie ein Sportler sein, der immer weiter kämpft und nicht aufgibt , einer, der sich durchbeißt sich durch|beißen nicht aufgeben, auch wenn es schwierig wird , und Cricket hilft ihm dabei. Heute treten gegen jemanden an|treten mit jemandem konkurrieren, z.B. bei einem Wettrennen oder bei einem Wettkampf die Bautzener gegen gegen jemanden an|treten mit jemandem konkurrieren, z.B. bei einem Wettrennen oder bei einem Wettkampf eine Mannschaft aus Tschechien an gegen jemanden an|treten mit jemandem konkurrieren, z.B. bei einem Wettrennen oder bei einem Wettkampf – kein leichtes Spiel. Das gilt auch für die Regeln beim Cricket. Man kann sagen: Eine Mannschaft wirft, die andere schlägt den Ball so weit wie möglich weg. Aber das ist nur eine von vielen Optionen Option, -en (f.) die Möglichkeit , bei diesem Spiel zu punkten punkten hier: beim Sport Punkte bekommen, durch die man am Ende gewinnen kann . Cricket ist in Deutschland eine Randsportart Randsportart, -en (f.) ein Sport, der nicht viele Menschen interessiert . Durch die Flüchtlinge ändert sich das gerade. Im vergangenen Jahr lösten etwas aus|lösen der Grund/die Ursache für etwas sein 40.000 neue, zum größten Teil gut ausgebildete gut ausgebildet so, dassjemand einegute Bildung oder ein gutes Training in etwas erhalten hat Spieler aus Sri Lanka, Afghanistan oder Pakistan einen Cricket-Boom Boom, -s (m., aus dem Englischen) die Tatsache, dass etwas in kurzer Zeit sehr beliebt wurde; der plötzliche große Erfolg von etwas aus etwas aus|lösen der Grund/die Ursache für etwas sein . Die Zahl der Teams hat sich fast verdoppelt. Der ehemalige ehemals früher deutsche Nationalspieler Nationalspieler, -/Nationalspielerin, -nen ein Sportler/eine Sportlerin, der/die für sein/ihr Land an internationalen Spielen oder Kämpfen teilnimmt Volker Ellerbeck sieht riesige Chancen – auch für seinen Club.
VOLKER ELLERBECK (Berlin Cricket Club):
Wir haben etwas gut auf|stellen hier: etwas so organisieren oder gestalten, dass man die
Aufgaben in der Zukunft gut schaffen kann unseren Verein dadurch wieder besser aufgestellt etwas gut auf|stellen hier: etwas so organisieren oder gestalten, dass man die
Aufgaben in der Zukunft gut schaffen kann . Wir waren sozusagen am Ende eines Zyklus Zyklus, Zyklen (m.) hier: der Kreislauf; die Tatsache, dass sich etwas regelmäßig wiederholt . Wir hatten viele gute Spieler verloren in den letzten Jahren und haben jetzt viele junge, neue, hungrige hungrig hier: ehrgeizig; so, dass man erfolgreich sein will und sehr talentierte talentiert so, dass man in etwas sehr gut ist Leute dazugewonnen jemanden dazu|gewinnen jemanden bekommen, der eine bestehende Gruppe von Menschen verstärkt .
SPRECHER:
Das Team aus Tschechien hat zwar auch viele Spieler aus Südasien, aber keine Flüchtlinge, die es regelmäßig verstärken. Das macht den Coach Coach, -s (m., aus dem Englischen) der Trainer/die Trainerin der tschechischen Mannschaft etwas neidisch neidisch so, dass man auch gerne das hätte, was eine andere Person hat; so, dass man auch gerne so wäre, wie eine andere Person ist .
SCOTT PAGE (Nachwuchstrainer Velvary Cricket Club):
Während Angela Merkel fast jeden reinlässt rein|lassen umgangssprachlich für: hereinlassen; jemandem erlauben, in ein Gebäude oder in ein Land zu kommen ins Land, lässt unser Präsident alle draußen, und das ist hart hart hier: schwierig . Wir haben keine Flüchtlinge. Die kommen zwar durch unser Land, aber nur, um weiter nach Deutschland zu reisen.
SPRECHER:
Irshad Ahmad will sich sich integrieren sich so verhalten, dass man zum Teil einer Gruppe wird in Deutschland integrieren sich integrieren sich so verhalten, dass man zum Teil einer Gruppe wird und mit Cricket eine Brücke bauen eine Brücke bauen hier: etwas machen, durch das sich Menschen besser verstehen; eine Verbindung zwischen Menschen herstellen . Dabei helfen ihm Schüler und Lehrer aus der Region. Sie unterstützen die Cricketspieler, suchen Plätze und Hallen, helfen bei der Organisation der Spiele. So hoffen sie, Spieler und Einheimische Einheimischer, Einheimische/Einheimische, - jemand, der aus einem Ort/Land kommt oder dort schon länger lebt zusammenzubringen. Aber das ist schwierig.
RENE MÜTZE (Initiative „Schüler für Flüchtlinge):
Wir haben schon Interessenten gehabt, die sich das einfach mal anschauen wollten: „Was ist denn überhaupt Cricket?“ Viele kannten’s nicht und sind einfach mal interessehalber interessehalber aus Neugier; weil man sich für etwas interessiert stehengeblieben stehen|bleiben hier: sich Zeit nehmen, sich etwas anzusehen . Und es gab aber auch schon die Situation, dass Leute da waren und sich am sich an etwas beteiligen bei etwas mitmachen Training beteiligt sich an etwas beteiligen bei etwas mitmachen haben. Und ich denke, das ist doch ’n guter Anfang.
SPRECHER:
Der MSV Bautzen siegt an diesem Tag gegen das tschechische Team. Und jeder Sieg hilft den Flüchtlingen, sich sich wohlfühlen sich gut fühlen; ein gutes Gefühl bei etwas haben in Bautzen wohler sich wohlfühlen sich gut fühlen; ein gutes Gefühl bei etwas haben zu fühlen sich wohlfühlen sich gut fühlen; ein gutes Gefühl bei etwas haben – trotz allem.
IRSHAD AHMAD:
Sie haben etwas, das ihr Leben jetzt wertvoller wertvoll hier: gut; sinnvoll macht. Und außerdem können sie all die Dinge vergessen, die sie auf ihrer Flucht erlebt haben.
SPRECHER:
Einfach Spieler sein und nicht mehr nur Flüchtling: Das ist ihr Rezept Rezept (n., hier nur Singular) hier: der Plan/die Strategie, wie man mit etwas (in Zukunft) macht . So wollen Kapitän Ahmad und sein Team gegen gegen etwas an|spielen gegen etwas (durch Sport) kämpfen den Hass auf alles Fremde in Bautzen anspielen gegen etwas an|spielen gegen etwas (durch Sport) kämpfen – und wenn möglich gewinnen.
Cricket-Boom durch Flüchtlinge
Abschlag, Abschläge (m.) — hier: einen Ball ins Spiel bringen (z. B. mit einem Schläger)
Gegner, -/Gegnerin, -nen — jemand, gegen den man spielt (z. B. im Sport) oder kämpft
Spurt, -s (m.) — ein schneller, kurzer Lauf (oft am Ende einer längeren Strecke)
den Kopf ein|ziehen — sich ducken; hier: seinen Kopf nach unten beugen, um ihn zu schützen
Rasen, - (m.) — eine Fläche, auf der kurz geschnittenes Gras wächst
Kapitän, -e/Kapitänin, -nen — hier: jemand der als Spieler in einer Sportmannschaft eine führende Position hat
etwas präsentieren — hier: etwas anderen zeigen; etwas vor Publikum vorstellen
Pokal, -e (m.) — eine Art großer Becher aus Metall, den man beim Sport gewinnen kann
Anerkennung (f., hier nur Singular) — hier: die offizielle Bestätigung oder die Erlaubnis von etwas durch eine Behörde
Asylbewerber, -/Asylbewerberin, -nen — jemand, der aus einem Land geflohen ist und in einem anderen Land um Schutz bittet
sich entladen — hier: sich plötzlich sehr stark zeigen; stark zum Ausbruch kommen (bei Gefühlen)
Feuer legen — etwas anzünden und so einen Brand verursachen
skandieren — hier: immer wieder die gleichen Wörter oder Sätze in einem besonderen Rhythmus und mit einer besonderen Betonung laut rufen
jemanden bedrohen — hier: sagen, dass man jemandem Gewalt antun wird; jemandem Angst machen
Baseballschläger, - (m.,) — ein länglicher Gegenstand aus Holz, den man beim Baseballspiel zum Schlagen des Balls braucht
jemandem/etwas entkommen — die Flucht aus etwas oder vor jemandem/etwas schaffen
ab|hauen — umgangssprachlich für: weglaufen
mit sich kämpfen — Schwierigkeiten haben, sich zu entscheiden, etwas zu tun
Fremdenfeindlichkeit (f., nur Singular) — die Ablehnung von Menschen, die so aussehen, als würden sie aus einem anderen Land kommen
zumindest vorerst — erst mal; wenigstens für die nächste Zeit
überleben — in einer gefährlichen Situation nicht sterben; hier: weiterleben
ganz Sportsmann sein — so wie ein Sportler sein, der immer weiter kämpft und nicht aufgibt
eben — hier: einfach; nichts anderes als
sich durch|beißen — nicht aufgeben, auch wenn es schwierig wird
gegen jemanden an|treten — mit jemandem konkurrieren, z.B. bei einem Wettrennen oder bei einem Wettkampf
Option, -en (f.) — die Möglichkeit
punkten — hier: beim Sport Punkte bekommen, durch die man am Ende gewinnen kann
Randsportart, -en (f.) — ein Sport, der nicht viele Menschen interessiert
etwas aus|lösen — der Grund/die Ursache für etwas sein
gut ausgebildet — so, dass jemand eine gute Bildung oder ein gutes Training in etwas erhalten hat
Boom, -s (m., aus dem Englischen) — die Tatsache, dass etwas in kurzer Zeit sehr beliebt wurde; der plötzliche große Erfolg von etwas
ehemals — früher
Nationalspieler, -/Nationalspielerin, -nen — ein Sportler/eine Sportlerin, der/die für sein/ihr Land an internationalen Spielen oder Kämpfen teilnimmt
etwas gut auf|stellen — hier: etwas so organisieren oder gestalten, dass man die
Aufgaben in der Zukunft gut schaffen kann
Zyklus, Zyklen (m.) — hier: der Kreislauf; die Tatsache, dass sich etwas regelmäßig wiederholt
hungrig — hier: ehrgeizig; so, dass man erfolgreich sein will
talentiert — so, dass man in etwas sehr gut ist
jemanden dazu|gewinnen — jemanden bekommen, der eine bestehende Gruppe von Menschen verstärkt
Coach, -s (m., aus dem Englischen) — der Trainer/die Trainerin
neidisch — so, dass man auch gerne das hätte, was eine andere Person hat; so, dass man auch gerne so wäre, wie eine andere Person ist
rein|lassen — umgangssprachlich für: hereinlassen; jemandem erlauben, in ein Gebäude oder in ein Land zu kommen
hart — hier: schwierig
sich integrieren — sich so verhalten, dass man zum Teil einer Gruppe wird
eine Brücke bauen — hier: etwas machen, durch das sich Menschen besser verstehen; eine Verbindung zwischen Menschen herstellen
Einheimischer, Einheimische/Einheimische, - — jemand, der aus einem Ort/Land kommt oder dort schon länger lebt
interessehalber — aus Neugier; weil man sich für etwas interessiert
stehen|bleiben — hier: sich Zeit nehmen, sich etwas anzusehen
sich an etwas beteiligen — bei etwas mitmachen
sich wohlfühlen — sich gut fühlen; ein gutes Gefühl bei etwas haben
wertvoll — hier: gut; sinnvoll
Rezept (n., hier nur Singular) — hier: der Plan/die Strategie, wie man mit etwas (in Zukunft) macht
gegen etwas an|spielen — gegen etwas (durch Sport) kämpfen