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Politik

Corona-Ticker: 7,4 Milliarden für den Impfstoff

4. Mai 2020

Die Geberkonferenz der EU-Kommission hat ihr selbst gesetztes Ziel erreicht. Moskau baut im Eiltempo Notkrankenhäuser und einige Länder lockern vorsichtig ihre Corona-Beschränkungen. Mehr im DW-Live-Blog.

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Symbolbild Impfstoff für Coronavirus
Bild: picture-alliance/Geisler-Fotopress/C. Hardt

Der Live-Ticker ist jetzt geschlossen. Sie können die Ereignisse vom Montag rund um die Coronavirus-Pandemie hier nachlesen.

 

Das Wichtigste in Kürze:

  • EU-Kommission sagt eine Milliarde Euro bei Geberkonferenz zu
  • In Niedersachsen dürfen am 11. Mai die Gastronomiebetriebe wieder öffnen
  • Die russische Hauptstadt Moskau baut weitere provisorische Notkrankenhäuser

Die Meldungen im Einzelnen - alle Zeiten in MESZ

20.20 Uhr - Indonesien fordert für Entwicklungsländer den "gleichen Zugang" zu Arzneien gegen das Coronavirus wie ihn andere Länder haben. "Schuldenerlass und Schuldenrückzahlungsverpflichtungen von offiziellen Gläubigern müssen zur Finanzierung der Handhabung von COVID-19 umgelenkt werden", fordert Präsident Joko Widodo.

19.18 Uhr -  Vom 1. Juni an sollen Restaurants und öffentliche Dienste wie Bibliotheken und Sporteinrichtungen in Finnland wieder öffnen, kündigt Innenministerin Maria Ohisalo an. Auch die erlaubte Größe von Versammlungen werde dann von höchstens zehn auf maximal 50 Personen erweitert. Notwendige Reisen in Länder des Schengen-Raums würden ab dem 14. Mai wieder zugelassen. In der vergangenen Woche hatte die Regierung beschlossen, die Schulen ab dem 13. Mai wieder zu öffnen.

19.04 Uhr - Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan kündigt erste Lockerungen an. Ab Mitternacht wird das Verbot der Reisen zwischen Städten aufgehoben. Ausgenommen sind jedoch Istanbul, Ankara und Izmir. Am kommenden Wochenende sollen Senioren und Jugendliche zeitweise ihre Heime wieder verlassen dürfen. Ab dem 11. Mai dürfen Einkaufszentren, Friseure und Bekleidungsgeschäfte öffnen. Universitäten sollen den Lehrbetrieb am 15. Juni wieder aufnehmen.

18.15 Uhr - Der Gouverneur Andrew Cuomo kündigt eine schrittweise Lockerung des Stillstandes in dem US-Bundesstaat New York an. Ausgewählte Einzelhandelsgeschäfte, der Großhandel und Bauunternehmen sowie Warenproduzenten sollten ihre Aktivitäten wieder aufnehmen, sagt er in seiner täglichen Stellungnahme, kündigt aber kein konkretes Datum an. New York gehört zu den von der Pandemie am härtesten getroffenen Regionen.

18.15 Uhr - Eine globale Allianz gegen das Coronavirus hat 7,4 Milliarden Euro für die Suche nach Impfstoffen und Medikamenten gesammelt. "Die Welt ist vereint gegen das Coronavirus und die Welt wird gewinnen", sagte EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen nach einer von der Brüsseler Behörde organisierten Geberkonferenz mit mehreren Ländern und Organisationen. Ziel der Konferenz war eine Summe von 7,5 Milliarden Euro zu sammeln. Großspenden kommen von der EU-Kommission selbst, aus Deutschland (525 Millionen Euro), Frankreich (500 Millionen Euro), Großbritannien (umgerechnet 442 Millionen Euro) und Kanada (umgerechnet 780 Millionen Euro). 

17.40 Uhr - Die tschechische Regierung hebt das Verbot von grenzüberschreitenden Bus- und Bahn-Reisen zum 11. Mai auf. Am 14. März hatte die Regierung in Prag die internationalen Reiseverbindungen unterbrochen, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen.

17:37 Uhr - Der Budapester Oberbürgermeister Gergely Karacsony öffnet das Rathaus der Stadt teilweise für Obdachlose, die sich wegen der Corona-Pandemie freiwillig in Quarantäne begeben wollen. Dies teilte Karacsony auf seiner Facebook-Seite mit. Ursprünglich hätte die Quarantäne-Station in einem leerstehenden Schulgebäude im Randbezirk Csepel eingerichtet werden sollen. 

17:17 Uhr - Nach der Lockerung der Corona-Ausgangssperre ist es vor Alkoholgeschäften in Indien zu chaotischen Situationen gekommen: Polizisten drängten Menschen mit Schlagstöcken vor den Läden zurück, die zum ersten Mal seit 40 Tagen wieder öffnen durften. "Einer der Läden hatte am Morgen geöffnet, aber es kam zu Zusammenstößen, als sich eine große Menschenmenge versammelte", sagte ein Polizeibeamter in Ghaziabad im Bundesstaat Uttar Pradesh. 

16:16 Uhr - Die Behörden in Mexiko haben die offizielle Zahl der Corona-Fälle deutlich nach oben korrigiert. Es sei von 128.033 Infektionen auszugehen, teilte die Regierung unter Berufung auf ein epidemiologisches Berechnungsmodell mit. Bislang waren in Mexiko 23.471 Fälle verzeichnet worden. 

15:44 UhrDeutschland gibt gut eine halbe Milliarde Euro für die Entwicklung eines Impfstoffs oder Methoden zur Diagnose und Behandlung von COVID-19. Bei der Online-Geberkonferenz sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel 525 Millionen Euro zu. Die Verpflichtungen für die globale Gesundheit werde man mit insgesamt 1,3 Milliarden Euro weiterführen, ergänzte Merkel.
 
15:20 Uhr - EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen hat eine Milliarde Euro für die gemeinsame Entwicklung und Verteilung eines Corona-Impfstoffs, wirksamer Arzneien und Tests zugesagt. Mit der Ankündigung eröffnete von der Leyen eine internationale
Geberkonferenz.
Diese soll insgesamt 7,5 Milliarden Euro sammeln. Ziel ist, die Entwicklung von Impfstoffen und Arzneien zu beschleunigen und diese anschließend der gesamten Menschheit zu erschwinglichen Preisen zugänglich zu machen.

Deutschland Arzdorf, NRW | Coronavirus | Erntevernichtung Erdbeeren
Bauern schütten die Erdbeerfelder mit Stroh zu. Jetzt hat die EU Sonderhilfen in Aussicht gestelltBild: DW/J. Ospina-Valencia

14:51 Uhr - Von der Coronakrise betroffene Bauern in der EU können auf zusätzliche Sonderhilfen hoffen. Die EU-Kommission schlug vor, dass Mitgliedstaaten von ihnen noch nicht verplante Mittel aus dem Fonds für die Entwicklung des ländlichen Raums zur Unterstützung von Landwirten und kleineren Lebensmittelunternehmen nutzen sollten. Bauern könnten so bis zu 5000 Euro und Kleinbetriebe bis zu 50.000 Euro erhalten. 

14:38 Uhr - Die Ukraine will kommende Woche in der Corona-Krise erste Quarantäne-Auflagen lockern. "Eine Arbeitserlaubnis erhalten dann unter bestimmten Kriterien Einrichtungen für alltägliche Dienstleistungen", teilte Regierungschef Denis Schmygal in Kiew mit. Demnach dürfen etwa Geschäfte, Friseursalons, Anwaltsbüros, Museen und Bibliotheken am 11. Mai wieder öffnen. Sportmannschaften können wieder trainieren. Restaurants und Cafés dürfen Gäste auf Sommerterrassen bewirten.

13:52 UhrRumänien will vom 15. Mai an die Maßnahmen im Zusammenhang mit der Corona-Krise lockern. Das bekräftigte Staatspräsident Klaus Iohannis. Demnach sollen die Menschen innerhalb ihrer Heimatorte ausgehen dürfen, ohne dies rechtfertigen zu müssen. Gruppenbildungen bleiben aber verboten. Reisen in andere Ortschaften müssen triftig begründet werden. Ausgenommen von den Ausgangslockerungen bleiben Regionen, die als Infektionsherde gelten und derzeit militärisch gesperrt sind wie etwa der Großraum Suceava im Nordosten des Landes.

13:37 Uhr - Für Ausgleichszahlungen an Krankenhäuser plant Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sechs Milliarden Euro ein. Dies geht aus einer der Nachrichtenagentur Reuters vorliegenden Unterrichtung des Finanzministeriums an den Haushaltsausschuss hervor. Das Geld erhalten Krankenhäuser dafür, dass sie seit dem 16. März planbare Aufnahmen, Operationen und Eingriffe verschoben haben, um freie Kapazitäten für die Behandlung von COVID-19-Patienten zu schaffen. 

Coronavirus Deutschland Geschlossener Biergarten am Ägidientorplatz
Ein geschlossener Biergarten in Hannover - am 11. Mai sollen Gastronomiebetriebe in Niedersachsen wieder öffnen Bild: picture-alliance/GES/M.I. Güngör

13:17 Uhr - Restaurants und Cafes sollen in Niedersachsen ab dem 11. Mai schrittweise wieder öffnen können. Vorerst sei nur eine Auslastung von höchstens 50 Prozent erlaubt, teilt Wirtschaftsminister Bernd Althusmann mit. Die Landesregierung unter Ministerpräsident Stephan Weil stellt einen Fünf-Stufen-Plan vor, der auch für Hotels und die Vermietung von Ferienwohnungen eine schrittweise Öffnung vorsieht.

13:04 Uhr - Wegen der dramatisch steigenden Zahl von Corona-Infizierten in Russland baut die Hauptstadt Moskau weitere provisorische Krankenhäuser. Eine Not-Klinik mit 4000 Betten werde auf dem riesigen Ausstellungsgelände WDNCh entstehen, sagte Moskaus Vize-Bürgermeisters Petr Birjukow der Staatsagentur Tass zufolge. "Wir werden die Arbeiten in ungefähr 20 Tagen abschließen." Rund 2000 Arbeiter seien rund um die Uhr im Einsatz. Birjukow zufolge bereitet die Millionenstadt derzeit an 44 Stellen neue provisorische Kliniken mit insgesamt 10.000 Betten vor.

Frankreich Migration l Arbeit
Die PSA-PKW-Fertigung in Mulhouse - mit ausreichendem Sicherheitsabstand soll die Produktion wieder anlaufenBild: Getty Images/AFP/S. Bozon

12:46 Uhr - Der  französische Autobauer PSA, zu dem neben Peugeot und Citroen auch Opel gehört, will in dieser Woche seine Produktion wieder hochfahren. Zunächst solle zwischen dem 4. und 11. Mai die Fertigung anfahren, wobei die französischen Standorte ab dem 11. Mai allmählich wieder beginnen würden. An den Standorten wurden Firmenangaben zufolge die Hygienestandards erhöht und Regelungen getroffen, damit der Abstand zwischen den Mitarbeitern gewahrt werden kann.

12:04 Uhr - Noch im Mai will das Pharmaunternehmen Roche einen neuen Test auf Antikörper gegen das neuartige Coronavirus an Gesundheitseinrichtungen in Deutschland ausliefern. Das vereinbarten Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und das Unternehmen im oberbayerischen Penzberg. "Der neue Test ist eine wichtige neue Wegmarke im Kampf gegen das Virus", sagte Spahn. Drei Millionen Tests sollten noch im Mai ausgeliefert werden, für die dann kommenden Monate seien je fünf Millionen Tests zur Auslieferung nach Deutschland vereinbart.

11:47 Uhr - Die wirtschaftliche Lage der Reisewirtschaft in der Corona-Krise hat sich dem Branchenverband DRV zufolge weiter verschärft. Der Verband rechnet inzwischen mit Umsatzeinbußen von mindestens 10,8 Milliarden Euro bis Mitte Juni. "Das Geschäft der Reisebüros und Reiseveranstalter ist durch staatliche Anordnung fast vollständig zum Erliegen gekommen", sagte Verbandspräsident Norbert Fiebig in Berlin. Eine Besserung sei nicht in Sicht. Die weltweite Reisewarnung aufgrund der Corona-Pandemie war jüngst bis Mitte Juni verlängert worden. 

11:15 Uhr - In Spanien sind 545 Neuinfektionen binnen 24 Stunden registriert worden. Damit sei die Zahl der nachgewiesenen Infektionsfälle auf 218.011 gestiegen, teilt das Gesundheitsministerium mit. 164 Menschen seien von Sonntag bis Montag im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben, genauso viele wie am Tag zuvor. Insgesamt erlagen damit 25.428 Menschen
einer Ansteckung mit dem Virus.

10:42 Uhr - In Deutschland könnten sich nach Ergebnissen der sogenannten Heinsberg-Studie mittlerweile möglicherweise 1,8 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert haben. Dies ergebe eine Schätzung auf der Grundlage einer Modellrechnung, teilte die Universität Bonn mit. Die Forscher um den Virologen Hendrik Streeck zogen für ihre Schätzung die Dunkelziffer der Infizierten in der untersuchten Gemeinde Gangelt im Kreis Heinsberg und die dort errechnete Sterblichkeitsrate bei einer Corona-Infektion heran.

 

10:28 Uhr - In Russland ist die Zahl der Coronavirus-Infektionen in den letzten 24 Stunden um 10.581 Fälle gestiegen. Am Vortag hatte das Land einen Rekordwert an 10.633 neuen Fällen gemeldet. Insgesamt gibt es nunmehr in Russland 145.268 Infizierte, wie das
Coronavirus-Krisenreaktionszentrum des Landes mitteilt. Es werden 76 neue Todesfälle durch COVID-19 gemeldet, die Gesamtzahl der Todesopfer in Russland steigt auf 1356.

10:08 Uhr - Die EU-Kommission hat wegen der Corona-Krise staatliche Milliardenhilfen Frankreichs für die Fluggesellschaft Air France genehmigt. Das Paket im Umfang von sieben Milliarden Euro gebe der Airline Finanzmittel, die für die Bewältigung der Folgen der Pandemie dringend benötigt würden, erklärte EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager. Sie lobte, dass die französische Regierung die Fluggesellschaft dabei verpflichte, bestimmte Umweltziele einzuhalten. Air France verfügt über 300 Flugzeuge und mehr als 41.000 Mitarbeiter. 

Boris Johnson Premierminister von Großbritannien PK Coronavirus ARCHIV
Großbritannien gibt Geld für die Impfstoffentwicklung, teilte Premierminister Boris Johnson (Archivbild) mit Bild: picture-alliance/dpa/PA Wire/L. Neal

09:55 UhrGroßbritannien stellt für die weltweite Entwicklung eines Impfstoffes gegen das Coronavirus 388 Millionen Pfund (etwa 442 Millionen Euro) zur Verfügung. "Um diese Schlacht zu gewinnen, müssen wir zusammenarbeiten, um einen unbezwingbaren Schutzschild um alle Menschen zu bauen", teilte Premierminister Boris Johnson in London mit.

09:38 Uhr - Ein künftiger Impfstoff gegen das Coronavirus muss nach Worten von Entwicklungsminister Gerd Müller günstig zur Verfügung gestellt werden. Vor der von der EU-Kommission initiierten Geberkonferenz sagte Müller: "Egal wer den Impfstoff zuerst hat: Es muss sichergestellt sein, dass er überall auf der Welt und zu einem erschwinglichen Preis verfügbar ist. Denn Corona besiegen wir nur weltweit, sonst kommt es in Wellen zurück." Hilfsorganisationen befürchten, dass die Ärmsten vergessen werden könnten.

07.30 Uhr - Japan will nach Regierungsangaben den Notstand bis zum 31. Mai verlängern. Eine entsprechende Entscheidung solle noch im Laufe des Tages fallen, sagt Wirtschaftsminister Yasutoshi Nishimura vor dem Parlament. Bislang gilt der Notstand bis Mittwoch, dem letzten Tag einer nationalen Ferienwoche.

06:52 Uhr - In Brasilien haben sich nach offiziellen Angaben nun mehr als 100.000 Menschen mit dem neuartigen Coronavirus infiziert. Wie das Gesundheitsministerium in Brasília bekanntgab, lag die Zahl der Corona-Infizierten bei 101.147. Mindestens 7025 Menschen sind im Zusammenhang mit dem Virus bislang gestorben. Den Daten der Johns-Hopkins-Universität in den Vereinigten Staaten zufolge liegt Brasilien in absoluten Zahlen damit auf Platz neun der am schwersten betroffenen Länder weltweit.

04:00 Uhr - Eine von der EU-Kommission organisierte Geberkonferenz im Internet will Gelder für den Kampf gegen das Coronavirus sammeln. Die Veranstaltung soll den Auftakt eines Spendenmarathons bilden und nach dem Willen der Kommission zunächst Zusagen für 7,5 Milliarden Euro zusammenbringen. Damit sollen die Entwicklung und Einführung erschwinglicher Impfstoffe, Tests und Behandlungsmöglichkeiten unterstützt werden.

Müll am Mount Everest
Auf einer Höhe von 8000 Meter am Mount Everest sammelt ein Sherpa Müll ein (Archivbild)Bild: Getty Images/AFP/Namgyal Sherpa

03:30 Uhr - Eine geplante Reinigungsaktion auf dem Mount Everest ist wegen der Corona-Epidemie auf unbestimmte Zeit verschoben worden. Auf dem höchsten Berg der Welt liegen tonnenweise kaputte Zelte, Essensverpackungen, leere Wasserflaschen, Bierdosen und Sauerstoffflaschen, die erschöpfte Kletterer liegen gelassen haben. Außerdem gibt es dort etliche Leichen, die schwer zu bergen sind. 

nob/rk (dpa, afp, rtr, epd, kna)