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Politik

Live-Ticker: Indien verlängert weltgrößten Lockdown

1. Mai 2020

Das zweitbevölkerungsreichste Land der Welt hat die Ausgangssperre um weitere zwei Wochen verlängert. Derweil setzt die chinesische Provinz Hubei, einst Corona-Epizentrum, die Alarmstufe herunter. Mehr im DW-Live-Blog.

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Indien Coronavirus Lockdown
Bild: picture-alliance/NurPhoto/R. Shukla

Der Live-Ticker ist jetzt geschlossen. Sie können die Ereignisse vom Freitag rund um die Coronavirus-Pandemie hier nachlesen.

 

Das Wichtigste in Kürze:

  • WHO will Ursprung des Coronavirus in China untersuchen
  • 43 Prozent mehr Krankgeschriebene in Deutschland
  • Bundesregierung plant Direkteinstieg bei Lufthansa

Die Meldungen im Einzelnen - alle Zeiten in MESZ:

20.10 Uhr - Als bislang größter US-Bundesstaat hat Texas mit der Lockerung der Corona-Einschränkungen begonnen. Geschäfte, Restaurants, Kinos, Einkaufszentren, Museen und Büchereien durften wieder öffnen, wenn auch nur mit einer Kapazität von zunächst 25 Prozent. Die Texaner dürfen im Freien auch wieder Sport in Gruppen von bis zu vier Menschen treiben. Bars, öffentliche Schwimmbäder, Fitness-Clubs, Schönheits- und Massagesalons bleiben vorerst weiter geschlossen. In Texas wurden bereits mehr als 28.000 Coronavirus-Infektionen und mehr als 780 Todesfälle bestätigt. Der Donnerstag war mit 50 Toten der Tag mit den bislang meisten Todesopfern in dem Bundesstaat im Süden der USA. 

19.48 Uhr - Die Zahl der Corona-Toten in Großbritannien ist auf mehr als 27.000 gestiegen. 739 Menschen seien innerhalb der vergangenen 24 Stunden an den Folgen einer Coronavirus-Infektion gestorben, teilte Gesundheitsminister Matt Hancock mit. Damit gebe es nun insgesamt 27.510 Todesopfer. Laut Hancock wurden die Testkapazitäten im Vereinigten Königreich zuletzt deutlich ausgebaut. Die Zielmarke von 100.000 Corona-Tests pro Tag sei inzwischen übertroffen worden. Die Regierung in London war dafür kritisiert worden, dass Tests anfangs nur für schwer erkrankte Patienten und ausgewählte Berufsgruppen zur Verfügung standen.

19.21 Uhr -  Bundeskanzlerin Angela Merkel und andere Staats- und Regierungschefs haben einen Aufruf zur Sammlung von 7,5 Milliarden Euro für Impfstoffe und Arzneien gegen das Coronavirus gestartet. Sie äußerten sich vor einer für Montag geplanten internationalen Geberkonferenz in einem gemeinsamen Gastbeitrag in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Unterzeichnet haben auch der französische Präsident Emmanuel Macron, Italiens Regierungschef Giuseppe Conte, die norwegische Ministerpräsidentin Erna Solberg, EU-Ratschef Charles Michel und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Das Geld soll in erster Linie an anerkannte globale Gesundheitsorganisationen fließen. 

18.29 Uhr - In der Nähe einer Bestattungsfirma in New York sind Dutzende Leichen in mehreren Transportern gefunden worden. Er habe die Fahrzeuge angemietet, weil es angesichts der vielen Toten keinen Platz mehr in den eigenen Räumen gegeben habe, sagte der Besitzer des Unternehmens der "New York Times". Außerdem sei sein Kühlraum ausgefallen, und der Bedarf an Miet-Kühllastern sei derzeit so groß, dass er nicht mehr genügend bekommen habe. "Uns kommen die Leichen zu den Ohren raus." Anwohner hatten wegen des Verwesungsgeruchs aus den Lastern die Polizei alarmiert. Die Bestattungsfirma muss nun mit rechtlichen Konsequenzen rechnen. New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio nannte die Situation "schrecklich" und "absolut inakzeptabel". Mit mehr als 14.000 bestätigten Toten durch das Coronavirus ist die Millionenstadt derzeit das Epizentrum der Krise in den USA. Der Höhepunkt des Ausbruchs scheint allerdings überschritten.

17.45 Uhr - Tschechische Berufspendler, die in Deutschland arbeiten, haben gegen die aktuellen Beschränkungen der Regierung in Prag wegen des Coronavirus protestiert. Am Grenzübergang zwischen Folmava und dem bayerischen Furth im Wald versammelten sich nach Polizeiangaben rund hundert Menschen. Zudem wurde eine Unterschriftenaktion gestartet. Derzeit gilt, dass Grenzgänger bei der Rückkehr nach Tschechien einen negativen Labortest auf das neuartige Coronavirus vorweisen müssen. Er muss mindestens alle vier Wochen erneuert werden. Andernfalls besteht die Pflicht zu einer zweiwöchigen Heimquarantäne. Nach Schätzungen arbeiten mehr als 37.000 tschechische Grenzgänger in Deutschland und mehr als 12.000 in Österreich.

17.14 Uhr - Indien hat seine bisher bis zum 3. Mai geltenden Ausgangsbeschränkungen um zwei Wochen verlängert – allerdings mit einigen Lockerungen. In Coronavirus-Hotspots, sogenannten roten Zonen, sollen weiter strikte Regeln mit sehr eingeschränkter Bewegung gelten. Aber in orangen und grünen Zonen, die mindestens drei Wochen keine bekannten neuen Fälle aufweisen, sollen künftig gewisse wirtschaftliche Aktivitäten erlaubt sein, darunter in der Medikamentenherstellung und in der IT. Flüge sowie Fahrten mit Zügen, Metros und auf Straßen zwischen Bundesstaaten soll es hingegen weiterhin im ganzen Land nicht geben. Auch Schulen, Hotels, Restaurants, Einkaufszentren und weitere öffentliche Orte sollen geschlossen bleiben. Indien ist das zweitbevölkerungsreichste Land der Welt nach China. Unter seinen mehr als 1,3 Milliarden Einwohnern gibt es nach Angaben des Gesundheitsministeriums mehr als 35.000 bekannte COVID-19-Fälle, mehr als 1100 der Infizierten sind gestorben. Trotz der strikten Ausgangssperre, bei der Menschen nur für Lebensmittel und Medikamente und bei Notfällen vor die Tür dürfen, ist die Zahl der Ansteckungen stetig gestiegen. 

17.08 Uhr - Das UN-Kinderhilfswerk UNICEF hat vor Ausbrüchen tödlicher und eigentlich vermeidbarer Krankheiten als Folge der Corona-Krise gewarnt. Die weitgehende Erlahmung im internationalen Flugverkehr habe zu einem massiven Lieferrückstand von Standard-Impfstoffen in verschiedenen Regionen geführt, erklärte Sprecherin Marixie Mercado in einem Online-Pressegespräch. Allein in den vergangenen zwei Wochen seien die geplanten Lieferungen um 70 bis 80 Prozent zurückgegangen - bei gleichzeitig explodierenden Frachtgebühren. Mercado forderte Regierungen, Unternehmen und Fluganbieter auf, erschwingliche Frachtkapazitäten freizumachen, um die Störung in der Lieferkette zu beheben. Ansonsten liefen mehr als zwei Dutzend schwer zugängliche Länder in Afrika und Asien Gefahr, dass ihnen die Impfstoff-Vorräte ausgehen. Dazu gehörten der Tschad, Ghana, Guinea, Niger und Nepal - Länder, die alle im vergangenen Jahr etwa Masern-Ausbrüche erlebt haben.

16.19 Uhr - In Kalifornien werden ab diesem Freitag einige Strände geschlossen. Gouverneur Gavin Newsom reagierte damit auf den Andrang bei sonnigem Wetter am vergangenen Wochenende. Die "verstörenden Bilder" hätten bei ihm "die Alarmglocken schrillen lassen", sagte Newsom. Die Auflagen würden nur in Orange County gelten, betonte der Gouverneur. In anderen Teilen Kaliforniens hätten sich die Bewohner an die bestehenden Auflagen gehalten. Die knapp 40 Millionen Einwohner des Westküstenstaates sind seit Mitte März angewiesen, weitgehend zuhause zu bleiben, Sport und Bewegung im Freien mit Abstand voneinander sind aber erlaubt. Bislang wurden in Kalifornien rund 49.000 Ansteckungen mit dem Coronavirus verzeichnet. Die offizielle Zahl der Todesopfer der Pandemie liegt bei fast 2000.

USA Kalifornien Coronavirus überfüllte Strände
Ein Strand in Orange County am 25. AprilBild: picture-alliance/dpa/M. Schauer

15.38 Uhr - Die Corona-Pandemie trifft auch die ohnehin finanziell angeschlagene Deutsche Bahn. So ist das Passagieraufkommen in der Krise auf 10 bis 15 Prozent gesunken, auch der Güterverkehr hat abgenommen. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur benötigt der bundeseigene Konzern deshalb bis 2024 eine Finanzspritze von rund acht bis zehn Milliarden Euro. Davon könne die Bahn ungefähr die Hälfte selbst übernehmen, indem etwa die Schuldenobergrenze ausgeweitet und an einigen Stellen gespart werde, hieß es. Der "Spiegel" berichtet, Bahnchef Richard Lutz habe Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer darüber informiert, sein Unternehmen fahre tief in die roten Zahlen. 

14.40 Uhr - Spanien schließt ein eigens für Corona-Patienten eingerichtetes Krankenhaus wieder. In der Krise waren dort etwa 4000 Patienten versorgt worden. Die Klinik bleibe jedoch ausgestattet, so dass sie für den Fall einer zweiten Welle jederzeit wieder eröffnet werden könne, teilten die Behörden mit. Nachdem die Infektionszahlen in dem zeitweise sehr stark von der Epidemie betroffenen Land in den vergangenen Wochen zurückgegangen sind, werden an diesem Samstag die Ausgangsbeschränkungen weiter gelockert. Aufgeteilt nach Altersgruppen dürfen Spanier zu bestimmten Zeiten ihre Wohnungen für sportliche Aktivitäten oder Spaziergänge wieder verlassen. 

14.33 Uhr - Menschen aus benachteiligten Regionen sterben in Großbritannien doppelt so häufig an den Folgen einer Infektion mit dem Coronavirus wie Bessergestellte. Dies geht aus einer Untersuchung der nationalen Statistikbehörde von rund 20.000 COVID-19 Todesfällen hervor. Als benachteiligt gelten Regionen, die eine überdurchschnittlich hohe Arbeitslosen- und Kriminalitätsrate aufweisen und in denen der Zugang zur Gesundheitsversorgung eingeschränkt ist. Die Sterblichkeitsrate sei dort grundsätzlich höher als andernorts, "aber COVID-19 scheint dies noch zu verstärken", sagte Nick Stripe, Analyst der Statistikbehörde. Eine weitere Studie des Londoner Institute of Fiscal Studies kommt zudem zu dem Ergebnis, dass die Erkrankung für Angehörige ethnischer Minderheiten in Großbritannien häufiger tödlich verläuft als für Weiße.

14.22 Uhr - Die chinesische Provinz Hubei hat die Alarmstufe in der Coronakrise zurückgesetzt. Statt der höchsten gelte ab diesem Samstag nun die zweithöchste, wie die regionalen Behörden mitteilten. Entsprechend würden die Auflagen für die Menschen in der Provinz gelockert, deren Hauptstadt Wuhan als Ursprungsort der Pandemie gilt. Welche Einschränkungen im Einzelnen aufgehoben werden, wurde zunächst nicht mitgeteilt. Nach Angaben der Behörden gibt es in Wuhan keinen Corona-Patienten mehr in einer Klinik. Die Provinz Hubei habe keinen einzigen Infektionsfall mehr seit Anfang April. 

China Wuhan | Hubei verringert die Corona-Alarmstufe
Kioskbesitzer in einem Wuhaner FernbusterminalBild: Getty Images/AFP/Str.

13.45 Uhr - Fußball-Bundesligist RB Leipzig will am kommenden Dienstag ins Mannschaftstraining zurückkehren und sich auf die mögliche Wiederaufnahme des Spielbetriebs vorbereiten. Auch der VfL Wolfsburg macht sich für eine Rückkehr ins Training bereit. Beide Vereine wollen jedoch nur starten, wenn sich zuvor durchgeführte Corona-Tests der Spieler als negativ erweisen. Wann und wie die seit Anfang März unterbrochene Bundesliga-Saison weitergehen kann, muss am 6. Mai noch von der Politik entschieden werden. Zuletzt hatte es positive Signale für die Austragung von Geisterspielen gegeben. Als Starttermin ist der 16. oder der 23. Mai im Gespräch.

13.20 Uhr - Südafrika hebt erste Auflagen in der Corona-Krise wieder auf. Restaurants dürfen Speisen ausliefern, Industriezweige wie Bergbau oder Stahl wieder bis zur Hälfte der Belegschaft beschäftigen. Das Land hatte zuvor ein strikte Ausgangssperre und den Großteil der Wirtschaft komplett lahmgelegt. Südafrika ist wirtschaftlich besonders stark beeinträchtigt, da es schon vor der Pandemie in der Rezession war. Die offiziellen Infektions- sowie Todeszahlen sind mit unter 6000 beziehungsweise 100 für eine Nation mit 58 Millionen Menschen vergleichsweise niedrig.

13.10 Uhr - 26 Kultur- und Medienminister der EU-Staaten fordern Unterstützung für Kulturschaffende, Künstler und Journalisten. Das Förderprogramm "Kreatives Europa" solle so flexibel wie möglich ausgestaltet werden, heißt es in einer Erklärung. Kreative und Journalisten hätten eine große Bedeutung für eine demokratische Gesellschaft. Vorgelegt wurde die Erklärung von der kroatischen Ratspräsidentschaft und initiiert von der deutschen Kulturstaatsministerin Monika Grütters. Alle EU-Staaten außer Ungarn tragen die geplanten Hilfen den Angaben zufolge mit.

Frankfurter Buchmesse 2018 - Monika Grütters
Laut Grütters soll während der anstehenden deutschen Ratspräsidentschaft "die außerordentliche Bedeutung der Kultur" im Mittelpunkt stehenBild: picture-alliance/A. Waelischmiller

12.07 Uhr - Die Weltgesundheitsorganisation WHO will sich an den Ermittlungen zum Ursprung des Coronavirus in China beteiligen und hat die Regierung in Peking um eine entsprechende "Einladung" gebeten. "Die WHO würde gerne mit internationalen Partnern zusammenarbeiten und sich auf Einladung der chinesischen Regierung an Untersuchungen zur tierischen Herkunft des Virus beteiligen", so ein Sprecher. China gerät in der Frage nach dem Ursprung des Coronavirus zunehmend unter Druck. Mehrere Regierungen weltweit haben Peking bereits zu Transparenz aufgefordert. US-Präsident Donald Trump erklärte, ihm lägen Informationen vor, die die Annahme rechtfertigten, dass SARS-CoV-2 aus einem Labor in der chinesischen Stadt Wuhan stamme. Den chinesischen Behörden zufolge geht das Virus von einem Wildtiermarkt in Wuhan auf den Menschen über.

12.00 Uhr - Die Bundesregierung plant laut einem Bericht des "Spiegel" einen Direkteinstieg bei der wegen der Corona-Krise angeschlagenen Fluggesellschaft Lufthansa. Dem Magazin zufolge geht es um Hilfen im Gesamtvolumen von rund zehn Milliarden Euro. Davon soll gut die Hälfte in Form einer stillen Beteiligung des Bundes an die Lufthansa fließen. Im Gegenzug verlangt die Bundesregierung eine Garantiedividende von neun Prozent. Außerdem wolle der Staat mit 25,1 Prozent direkt bei der Lufthansa einsteigen, was knapp eine Milliarde kosten dürfte, hieß es. Weitere 3,5 Milliarden Euro solle die staatliche Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) beisteuern. Der "Spiegel" berief sich auf Angaben aus Verhandlungskreisen.

11.56 Uhr - Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hat vor wachsenden sozialen Ungleichheiten durch die Corona-Krise gewarnt."Wir kämpfen dafür, dass die Kosten der Krise nicht an den Beschäftigten hängen bleiben", erklärte der DGB-Vorsitzende Reiner Hoffmann zum Tag der Arbeit in einem Video. Es komme darauf an, Arbeitsplätze nachhaltig zu sichern. Der DGB mahnte zur Einhaltung von Arbeitnehmerrechten auch in der Corona-Krise und forderte eine bessere Bezahlung von sogenannten systemrelevanten Berufen. Zum ersten Mal seit dem 70-jährigen Bestehen des DGB fanden am 1. Mai keine große Kundgebungen statt.

11.21 Uhr - Teils bewaffnete Demonstranten haben im US-Bundesstaat Michigan ein Ende der wegen der Corona-Pandemie verhängten Ausgangsbeschränkungen gefordert. Dutzende Menschen drangen in das Parlamentsgebäude in der Stadt L ansing ein und forderten Zugang zum Plenarsaal. Die Polizei versperrte ihnen den Zutritt. Die Demonstranten trugen weitgehend keinen Mundschutz. Vor dem Gebäude versammelten sich weitere Menschen und hielten Protestschilder hoch. Auf einem wurde die demokratische Gouverneurin von Michigan, Gretchen Whitmer, als Adolf Hitler dargestellt. Einen Tag zuvor hatte ein Gericht in Michigan laut örtlichen Medienberichten entschieden, dass die von Whitmer am 24. März erlassenen Ausgangsbeschränkungen zulässig sind. Mit Rückendeckung von US-Präsident Donald Trump gab es bereits in mehreren US-Städten Protestaktionen gegen die Ausgangsbeschränkungen.

USA Michigan Proteste wegen Lockdown
Bild: Getty Images/AFP/J. Kowalsky

11.01 Uhr - Kunst und Kultur sind nach Worten von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier "keine verzichtbaren Nebensachen". Gerade in der Corona-Krise zeige sich, dass sie vielmehr "Lebensmittel" seien - "in einem sehr buchstäblichen Sinne", sagte das Staatsoberhaupt in einer Ansprache beim alljährlichen Europakonzert der Berliner Philharmoniker. Viele Existenzen von Künstlern und Kulturschaffenden sowie das gesamte Kulturleben seien besonders bedroht, fügte Steinmeier hinzu. "Ich hoffe sehr, dass die Hilfe, die gegeben wird, dort ankommt, wo sie gebraucht wird." Wegen der Coronavirus-Pandemie fand das Konzert der Philharmoniker in Berlin statt in Tel Aviv und zudem ohne Publikum statt, es spielte ein verkleinertes Ensemble.

10.55 Uhr - Die Europäische Zentralbank (EZB) rechnet wegen der Virus-Krise mit einem massiven Konjunktureinbruch im Euro-Raum. Im ungünstigsten Fall halten die Währungshüter im zweiten Quartal einen Einbruch des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 15 Prozent für möglich, gefolgt von einer sich länger hinziehenden und unvollständigen Erholung. Das geht aus einer nun veröffentlichten Analyse hervor. Laut diesem Negativszenario würde die Wirtschaftsleistung der Euro-Zone auch bis Ende 2022 noch deutlich unter dem Niveau von Ende 2019 liegen.

10.48 Uhr - In Russland ist die Zahl der festgestellten Infektionen nach Behördenangaben um 7933 auf 114.431 gestiegen. Das ist bislang der größte tägliche Zuwachs in dem Land. 96 mit COVID-19 diagnostizierte Personen starben in den vergangenen 24 Stunden. Damit stieg die Zahl der Toten auf 1169.

09.38 Uhr - Europas größter Billigflieger Ryanair plant den Abbau von bis zu 3000 Arbeitsplätzen. Dabei werde es sich vor allem um Piloten und Kabinenpersonal handeln, gab Konzernchef Michael O'Leary bekannt. Für das laufende zweite Quartal erwartet Ryanair einen Verlust von 100 Millionen Euro. 

Spanien Ryanair Boeing 737-800 Flugzeug Flughafen Gran Canaria
Bild: picture-alliance/dpa/M. Mainka

09.09 Uhr - Der US-Flugzeugbauer Boeing hat sich mit einer riesigen Anleiheemission 25 Milliarden Dollar besorgt und will so in der Coronakrise ohne die Hilfe des Staates auskommen. Eigentlich hatte der Airbus-Rivale laut Insidern nur zehn bis 15 Milliarden Dollar angepeilt, stockte die Anleihen aber wegen der hohen Nachfrage auf.

08.43 Uhr - In Deutschland hat sich die Zahl der Coronavirus-Infizierten nach Angaben des Robert Koch-Instituts um 1639 auf insgesamt 160.758 erhöht. Die Zahl der Corona-Todesopfer stieg um 193 auf 6481. 

08.03 Uhr - IG-Metall-Chef Jörg Hofmann hat die Arbeitgeber anlässlich des Tags der Arbeit aufgerufen, in der Corona-Krise Beschäftigung zu sichern. "Unternehmen, die mit öffentlichen Mitteln gestützt werden, dürfen nicht entlassen", sagte er. "Die Krise lässt sich nur zusammen mit den Beschäftigten überwinden und mit Investitionen in die Zukunft."

07. 56 Uhr - In China sind mehr als drei Monate nach Schließung wegen des Ausbruchs von COVID-19 der Kaiserpalast in Peking (auch Verbotene Stadt genannt) und die Große Mauer wieder für Besucher geöffnet worden. Auch Parks und Museen öffneten an diesem Freitag ihre Tore. Die Zahl der Besucher wurde stark begrenzt.

China Merkel besucht Kaiserpalast in Shenyang
2016 besuchte Kanzlerin Angela Merkel die Palastanlage in der chinesischen Hauptstadt Bild: picture-alliance/dpa/R. Jensen

07.47 Uhr - Der US-Technologiekonzern Apple scheint die Coronavirus-Pandemie mit einem blauen Auge zu überstehen. Nach einer Umsatzwarnung im Februar schloss der iPhone-Hersteller das erste Vierteljahr doch noch mit einem Umsatzplus ab. Firmenchef Tim Cook sprach von vielversprechenden Signalen auf dem wichtigen chinesischen Markt. 

07.43 Uhr - Südafrika beginnt an diesem Freitag mit der Lockerung der seit fünf Wochen bestehenden strengen Corona-Sperren. Industriezweige wie die Bekleidungs- und Verpackungsbranche dürfen die Produktion wieder aufnehmen. Restaurants dürfen ab sofort einen Abhol-Service anbieten. 

07.15 Uhr - Der Städte- und Gemeindebund drängt auf eine weitere Lockerung der Corona-Beschränkungen. "Als Betreiber der öffentlichen Freibäder erwarten die Kommunen ein klares Konzept, ob, wann und wie diese gegebenenfalls wieder geöffnet werden dürfen", sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg. Das gelte auch für andere Sportanlagen.  

06.42 Uhr - Die EU-Kommission wirbt weltweit um Spenden für den Kampf gegen das Coronavirus. Für Montag hat Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen eine internationale Online-Geberkonferenz für die Erforschung von Diagnostik, Prävention und Behandlungsmethoden einberufen. Das Ziel: ein "finanzieller Grundstock von 7,5 Milliarden Euro", der letztlich auch zur Entwicklung eines Impfstoffs führen soll.

Coronavirus in Niederlande Breda Teströhrchen
Bild: picture-alliance/Zuma/Sopa/R. Utrecht

06.05 Uhr - Angesichts steigender Infektionszahlen hat ein Richter in  Brasilien erstmals den Lockdown für mehrere Städte angeordnet. In São Luís, der Hauptstadt des nördlichen Bundesstaates Maranhão, und drei weiteren Städten in der Umgebung werden demnach von 5. Mai an für zehn Tage alle "nicht-essenziellen Aktivitäten" ausgesetzt, wie aus einer Erklärung der Justiz hervorgeht. In ganz Brasilien haben sich nach den jüngsten Zahlen des Gesundheitsministeriums mehr als 85.000 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, 5901 Patienten starben.

05.00 Uhr - Nach den wochenlangen Ausgangsbeschränkungen wegen der Corona-Pandemie brauchen die Menschen in Österreich ab sofort keinen besonderen Grund mehr, um das Haus zu verlassen. Vom 2. Mai an dürfen alle Geschäfte und fast alle Dienstleister wie Friseure wieder öffnen. Allerdings sollen Menschen in der Öffentlichkeit wie bisher mindestens einen Meter Abstand halten. Im öffentlichen Raum dürfen sich weiterhin maximal zehn Menschen zusammenfinden. In Österreich wurden bislang gut 15.000 Corona-Infektionen nachgewiesen, 580 Infizierte starben.

04.06 Uhr - Die Zahl der krankgeschriebenen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland ist im Laufe der Corona-Krise stark gestiegen. Die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) verzeichnete im April um 43 Prozent mehr Krankschreibungen als im März, wie die "Augsburger Allgemeine" berichtet. Demnach stieg die Zahl der gesetzlich Versicherten, die im April arbeitsunfähig geschrieben waren, auf 2,13 Millionen. Einen noch höheren Krankenstand hatte es der Zeitung zufolge nach der schweren Grippewelle 2017/2018 gegeben.

04.00 Uhr - Die Eröffnung der Wallfahrtssaison im niederrheinischen Kevelaer am heutigen Freitag fällt sehr viel kleiner aus als üblich. Statt wie üblich rund tausend Gläubige sollen wegen der Corona-Pandemie lediglich 150 Menschen an dem Festgottesdienst mit dem Limburger Bischof und Vorsitzenden der Deutschen Katholischen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, teilnehmen. In den vergangenen Jahren kamen jährlich über 800.000 Menschen als Pilger nach Kevelaer, um zum Gnadenbild der "Trösterin der Betrübten" zu beten. Zu keinem anderen Wallfahrtsort in Deutschland pilgern mehr Gläubige.

Óscar Chávez
Óscar Chávez, mexikanischer Sänger und Schauspieler, hier bei einem Konzert im Jahr 2010Bild: Imago Images/ZumaPress/El Universal

01.37 Uhr - Einer der bekanntesten Protestsänger Mexikos, Óscar Chávez, ist im Alter von 85 Jahren vermutlich an COVID-19 gestorben. Das Kulturministerium des lateinamerikanischen Landes bestätigte den Tod des Künstlers, gab aber keinen Kommentar zur Todesursache ab. Mitarbeiter von Chávez, der auch als Schauspieler Erfolg hatte, teilten über seinen Twitter-Account mit, dass er am Mittwoch mit Symptomen der vom Coronavirus ausgelösten Krankheit im Krankenhaus behandelt worden sei. Óscar Chávez war mit seiner in Folksongs gekleideten Kritik an der korrupten mexikanischen Politik-Elite bekannt geworden. Seine Karriere startete in den 1960er-Jahren. Noch im vergangenen Jahr stand er für Konzerte auf der Bühne.

USA Coronavirus Donald Trump
US-Präsident Donald Trump beantwortet Pressefragen im Weißen Haus, WashingtonBild: Reuters/C. Barria

01.25 Uhr - US-Präsident Donald Trump hat nach eigenen Angaben Hinweise darauf, dass die Corona-Pandemie ihren Ursprung in einem chinesischen Forschungslabor in der Stadt Wuhan genommen haben könnte. Das bestätigte er auf eine Journalisten-Frage im Weißen Haus in Washington. Die Regierung in Peking sei "entweder nicht in der Lage oder nicht willens" gewesen, das Virus in ihrem Land einzudämmen. Dadurch habe die Welt "schwer gelitten". Trump ergänzte, er könne dafür "Strafzölle" gegen Peking verhängen. Der Weltgesundheitsorganisation WHO warf Trump vor, eine "PR-Agentur für China" zu sein.

00.30 Uhr - Das Bundesinnenministerium registriert einem Medienbericht zufolge eine deutliche Zunahme von Betrugsfällen in Zusammenhang mit der Corona-Pandemie. Wie das Nachrichtenmagazin "Focus" unter Berufung auf einen vertraulichen Lagebericht des Krisenstabs des Ministeriums schreibt, wird die Angst vor dem Virus "auf vielfältige Weise ausgenutzt". So würden sich Täter als Amtspersonen ausgeben "und verlangen für angebliche Amtshandlungen hohe Geldsummen". Zugleich würden im Internet gefälschte Medikamente und Medizinprodukte wie Schutzmasken oder Desinfektionsmittel angeboten.

Türkei Coronavirus Ausgangssperre  in Ankara
Die türkische Polizei überwacht die Ausgangssperre in 31 Städten wie hier in AnkaraBild: picture-alliance/AA/E. Hacioglu

00.25 Uhr - In 31 türkischen Städten und Provinzen gilt seit Mitternacht (Ortszeit) wegen der Corona-Pandemie für drei Tage eine weitere weitgehende Ausgangssperre übers Wochenende. Betroffen sind unter anderem die Metropole Istanbul, sowie die Hauptstadt Ankara. Am Freitag sind bis 14.00 Uhr Ortszeit die Supermärkte noch geöffnet. Über das Wochenende dürfen dann Bäckereien Brot ausfahren und in den Wohnvierteln am Lastwagen verkaufen. Außerdem bleiben Kliniken, Apotheken und andere als wichtig eingestufte Dienstleister offen.

ie/se/mak/wa (alle agenturen, rki)