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Clinton nennt Trumps Putin-Lob "beängstigend"

8. September 2016

Donald Trump und Hillary Clinton haben sich einen Schlagabtausch zur Sicherheitspolitik geliefert. Er wiederholt sein Lob für Russland und kritisiert die US-Generäle, sie zerreißt das in der Luft.

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Bildkombo Donald Trump und Hillary Clinton (Foto: /Getty Images/AFP)
Bild: Reuters/M. Segar//Getty Images/AFP/B. Smialowski

Mit einem ausdrücklichen Lob für die Führungsqualitäten des russischen Präsidenten Wladimir Putin hat der republikanische US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump einmal mehr Stirnrunzeln ausgelöst. Putin sei US-Präsident Barack Obama an Führungskraft weit überlegen, sagte Trump bei einem TV-Forum zum Thema Sicherheitspolitik. An Putin schätze er, dass dieser "sehr starke Kontrolle über sein Land hat". Russland habe zwar "ein ganz anderes System, und ich mag dieses System nicht besonders", sagte er, fügte jedoch mit Blick auf Putin hinzu: "Aber in diesem System ist er der klare Anführer - sehr viel mehr, als unser Präsident ein Anführer war."

Eine Art Testlauf für das erste TV-Duell

Auch mit der amerikanischen Militärführung ging Trump hart ins Gericht. "Die Generäle unter Barack Obama und Hillary Clinton waren nicht sehr erfolgreich", sagte er bei einer Veranstaltung des Senders NBC, an der auch seine demokratische Konkurrentin, Ex-Außenminiserin Hillary Clinton teilnahm. Unter deren Ägide seien "die Generäle zu Schutt und Asche geworden". Trump deutete an, dass er im Fall eines Wahlsieges hochrangige Militärs in den Streitkräften austauschen würde.

Weiter erklärte Trump, er würde als Präsident die Generäle damit beauftragen, den "Islamischen Staat" (IS) komplett zu vernichten. Er wolle die Streitkräfte auf mehr als 540.000 aktive Soldaten aufstocken und mit mehr Flugzeugen und Schiffen massiv aufrüsten. Wie er das finanzieren würde, ließ er offen. Auf die Frage, wie sein Plan zur Niederschlagung des IS genau aussehe, entgegnete der Republikaner: "Ich will dem Feind jetzt nicht über den Sender sagen, was mein Plan ist."

Clinton und Obama entsetzt

Clinton reagierte mit scharfer Kritik auf Trumps Ausführungen. Seine Äußerungen seien "nicht nur unpatriotisch und beleidigend für die Menschen in unserem Land und unseren Obersten Kommandeur, sie sind beängstigend". Genauso schockiere sie, dass Trump Putin mehr Führungsqualitäten als Präsident Obama zuspreche.

Amtsinhaber Obama sprach Trump nach dessen jüngsten Äußerungen die Eignung für das Präsidentenamt ab. "Ich denke nicht, dass dieser Mann qualifiziert ist, Präsident der Vereinigten Staaten zu sein, und jedes Mal, wenn er spricht, wird diese Meinung bestätigt", sagte Obama beim Gipfel der südostasiatischen Staatengruppe Asean in Laos.

Drei Wochen vor dem ersten offiziellen Fernsehduell der Präsidentschaftsbewerber war das sogenannte Oberkommandierenden-Forum des Senders NBC eine Art Testlauf für die Kandidaten. Beide beantworteten bei der Veranstaltung nacheinander jeweils eine halbe Stunde lang Fragen eines Moderators sowie aus dem Publikum. Sie standen aber nicht gleichzeitig auf der Bühne, wie es bei den drei Rededuellen der Fall sein wird, die Ende September starten.

qu/stu (dpa, afp, rtr)