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Chinas Wachstum fällt geringer aus

15. April 2016

Trotz des erneuten Wachstumsrückgangs scheint sich Chinas Wirtschaft zu fangen. Neue Kredite stützen die Konjunktur. Doch warnen Experten, dass die eigentlichen Probleme ungelöst sind. Kommt die Rechnung später?

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China Arbeiter im Anzug vor Bauarbeitern
Bild: picture-alliance/AP Photo/Ng Han Guan

Die chinesische Wirtschaft ist in den ersten drei Monaten des Jahres so langsam gewachsen wie zuletzt 2009 während der globalen Finanzkrise. Das Bruttoinlandsprodukt legte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum wie von Analysten erwartet um 6,7 Prozent zu, wie das Statistikbüro am Freitag mitteilte. Im Schlussquartal 2015 betrug das Wachstum in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt noch 6,8 Prozent, im Gesamtjahr waren es 6,9 Prozent.

Der Druck auf die Regierung in Peking, mit weiteren Maßnahmen gegenzusteuern, dürfte damit nach Einschätzung von Experten bestehen bleiben - auch wenn es zunehmend Signale gibt, wonach die Konjunkturabkühlung ihre Talsohle weitgehend erreicht haben könnte. So stieg die Industrieproduktion im März um 6,8 Prozent. Analysten hatten lediglich mit einem Plus von 5,9 Prozent gerechnet.

Talsohle weitgehend erreicht?

Auch die Zahlen vom Einzelhandel übertrafen die Erwartungen der Experten. Die Umsätze stiegen um 10,5 Prozent im März. Bereits Mitte der Woche hatten überraschend starke Exportdaten Hoffnungen auf eine Konjunkturbelebung geschürt. Die Wirtschaftsdaten deuteten auf eine Stabilisierung, sagte denn auch Suan Teck Kin von der United Overseas Bank in Singapur. "Ich denke, diese ganze Besessenheit mit einer harten chinesischen Landung ist ein bisschen zu viel."

Der Internationale Währungsfonds (IWF) sieht ebenfalls Anzeichen für eine Stabilisierung und korrigierte diese Woche seine Wachstumsprognose für China angesichts stärker heimischer Nachfrage um 0,2 Punkte auf 6,5 Prozent nach oben.

Die asiatischen Börsen zeigten sich wenig beeindruckt. Die meisten Analysten hatten sich bereits darauf eingestellt, dass das schwächste Wachstum seit dem ersten Quartal 2009 ausgewiesen würde. Damals betrug das Plus 6,2 Prozent. Die Indizes in Shanghai, Shenzen und Hongkong tendierten um die 0,2 Prozent leichter. Etwas mehr gab der japanische Leitindex Nikkei nach, wobei hier nach Angaben von Händlern allerdings in erster Linie Gewinnmitnahmen nach den jüngsten Kursanstiegen ausschlaggebend waren.

ul/hb (rtr, dpa)