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China verbietet Filmfestival

24. August 2014

Chinas Behörden haben die Eröffnung eines unabhängigen Filmfestivals in Peking verhindert und die Organisatoren vorübergehend festgenommen. Ein weiteres Anzeichen der zunehmenden Zensur von Kultur und Medien in China.

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Das Bejing Independent Film Festival sollte zum elften Mal stattfinden und bis zum 31. August dauern. Doch die Polizei habe Mitarbeiter der Filmbranche und Zuschauer am Samstag daran gehindert, zu der Veranstaltung zu gelangen, sagten der künstlerische Leiter Wang Hongwei und der geschäftsführende Direktor Fan Rong.

Wang Hongwei und Li Xianting, der Gründer des Fonds, der das Festival organisiert hat, sollen nach Angaben der Nachrichtenagentur dpa auch vorübergehend festgenommen, nach einem Protest von rund 100 Unterstützern aber wieder freigelassen worden seien. Außerdem sollen die Behörden zahlreiche Materialien beschlagnahmt haben.

Li Xianting hatte bereits in der vergangenen Woche in Sozialen Medien gepostet, dass ihn staatliche Sicherheitskräfte dazu gedrängt hätten, das Festival abzusagen.

Vertreter der örtlichen Polizei gaben an, nichts von einem Filmfestival zu wissen.

Schon vorher Attacken auf das Festival

Es ist das erste Mal, dass das Festival, das seit 2006 jährlich stattfindet, komplett verboten wird. Allerdings haben chinesische Behörden in der Vergangenheit immer wieder versucht, die Veranstaltung zu stören – 2012 etwa durch ein großes Sicherheitsaufgebot. Außerdem wurde kurz nach der Eröffnung der Strom abgestellt.

Verstärkte Internetzensur

Die chinesische Zensur von Kunst und Medien hat in der jüngeren Vergangenheit wieder zugenommen. Anfang des Monats etwa wurden die Regeln für die Nutzung von Netzwerken im Internet verschärft: Seitdem müssen Firmen und Medien die Veröffentlichung politischer Nachrichten in Diensten wie WhatsApp genehmigen lassen. Außerdem müssen sie bei der Registrierung beim Anbieter angeben, dass sie unter anderem das nationale Gesetz, das sozialistische System und die sozial-moralischen Vorschriften wahren.

Im vergangenen Jahr ließ die Regierung hunderte Blogger und Journalisten festnehmen. Begründet wurde das damit, dass so die Verbreitung von Gerüchten eingedämmt werden sollte.

chr / mak (reuters, AFP, AP)