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Politik

China und Philippinen wollen zusammenrücken

4. Januar 2023

Konfliktpotenzial zwischen Peking und Manila bergen insbesondere Territorialstreitigkeiten im südchinesischen Meer. Bei einem Besuch von Präsident Marcos Jr. in China wurde eine bessere Kommunikation vereinbart.

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China Besuch Präsident Marcos Jr. bei Xi Jinping
Präsident Ferdinand Marcos Jr. (r.) bei Xi Jinping in PekingBild: Shen Hong/Xinhua/picture alliance

Der chinesische Staats- und Parteichef Xi Jinping sprach beim Besuch seines philippinischen Amtskollegen Ferdinand Marcos Jr. in Peking von einer "kostbaren Freundschaft", die die beiden Staaten verbinde. China wolle "mit mehr positiver Energie zu Frieden und Stabilität in der Region beitragen" und "die Zusammenarbeit bei der Erschließung von Öl- und Gasvorkommen in nicht umstrittenen Gebieten fördern", zitierte der Staatsender CCTV Xi.

Auch Marcos sagte, er wolle die Freundschaft der beiden Staaten weiter fördern. "Wir müssen dem Rest der Welt zeigen, dass wir beide den Beziehungen zwischen den Philippinen und China große Bedeutung beimessen", sagte Marcos laut CCTV. Von einer Stärkung der Beziehungen würde die gesamte Region profitieren. 

Territorialstreit bleibt ungelöst

Bereits vor seinem Abflug nach China hatte Marcos am Dienstag angekündigt, ein "neues Kapitel" in den Beziehungen zum großen Nachbarn China aufschlagen zu wollen. Zu den Territorialstreitigkeiten im Südchinesischen Meer sagte Marcos, dass er versuchen wolle, die Streitfragen zu lösen.

Gespräche der Delegationen Chinas und der Philippinen in großer Runde
Gespräche der Delegationen Chinas und der Philippinen in großer RundeBild: Malacanang Presidential Photographers Division/AP/picture alliance

Im Vorfeld der dreitägigen Visite hieß es, dass eine Reihe von Kooperationsabkommen unterzeichnet würden. Unter anderem soll ein "heißer Draht" zwischen den beiden Außenministerien eingerichtet werden, um "Fehlkalkulationen und Kommunikations-Pannen" im Territorialstreit zu vermeiden, wie ein hoher philippinischer Regierungsbeamter berichtete.

China beansprucht rund 80 Prozent des Südchinesischen Meeres. Das Gebiet erstreckt sich zwischen China und Malaysia, den Philippinen und Vietnam. Die Philippinen erheben wie andere Nachbarn Ansprüche auf Inseln, Atolle und Riffe, die deutlich näher vor den eigenen Küsten liegen als vor denen Chinas. Eine der wichtigsten internationalen See-Handelsrouten zieht sich durch das Gebiet, das zudem über große Fischbestände verfügt. Im Boden werden reiche Öl- und Gasvorkommen vermutet.

Auf Ersuchen der Philippinen hatte der internationale Schiedsgerichtshof in Den Haag die Gebietsansprüche Chinas 2016 zurückgewiesen. Für die Ansprüche gebe es keine rechtliche Grundlage. China ignoriert das Urteil.

qu/uh (dpa, afp, rtr)