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China gründet Industrieverband für Seltene Erden

9. April 2012

Nach internationalen Protesten gegen Exportbeschränkungen hat China einen Industrieverband für Seltene Erden gegründet. Damit soll der strategisch wichtige Rohstoffsektor künftig besser kontrolliert werden.

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Arbeiter beim Abbau von Rohstoffen in der Mongolei (Foto: dpa)
Bild: picture alliance / dpa

Die Vereinigung untersteht dem Ministerium für Industrie und Informationstechnologie (MIIT). Darin sind mehr als 130 Mitglieder zusammengeschlossen - allen voran 13 große Konzerne wie Aluminium Corporation of China und China Minmetals Corporation, wie amtliche Medien berichteten. Der Verband soll den Abbau und die Verarbeitung der Rohstoffe koordinieren, Preismechanismen festlegen sowie die Beziehungen zwischen Produzenten und Kunden pflegen und sich internationaler Handelsstreitigkeiten annehmen.

Seltene Erden werden besonders in der Hightech-Industrie benötigt. Die Metalle werden bei der Produktion von Smartphones, Tablet-Computern oder Flachbildschirmen genauso gebraucht wie in Windkraftanlagen, Batterien für Elektroautos oder in Glasfaserkabeln, Katalysatoren und Energiesparlampen.

Klage gegen China

China verfügt etwa über ein Drittel der weltweiten Vorkommen, produziert derzeit aber rund 90 Prozent des Bedarfs. Die EU, USA und Japan hatten China zuletzt wegen der restriktiven Exportpolitik für Seltene Erden vor der Welthandelsorganisation (WTO) verklagt. Sie werfen der Regierung in Peking vor, illegal die Exporte niedrig zu halten, um der heimischen Industrie Vorteile zu verschaffen und ausländische Unternehmen ins Land zu locken. China hat das zurückgewiesen und erklärt, die Kontrollen dienten dazu, die Umwelt und die Vorräte zu schonen.

re/gri (dpa, rtr, dapd, afp)