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China exportiert wieder

7. Mai 2020

Nach Monaten empfindlicher Rückgänge haben die Exporte aus China im April überraschend stark zugelegt. Aber die exportieren Güter zeigen, dass die Krise anhält: Medizinprodukte treiben die Ausfuhr.

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BdTD China Produktion von medizinischen Handschuhen
Medizinische Handschuhe aus chinesischer Produktion Bild: AFP

Die Experten lagen dieses Mal völlig daneben. Denn die chinesischen Exporte sind im April völlig unerwartet gestiegen. Mitten in der weltweiten Corona-Pandemie wuchsen sie um 3,5 Prozent zum Vorjahresmonat. Das ist der erste Anstieg überhaupt in diesem Jahr, wie die Zollbehörde am Donnerstag in Peking mitteilte. Volkswirte hatten mit einem weiteren Minus von mehr als 15 Prozent gerechnet.

Die strengen Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus hatten die chinesische Wirtschaft seit Ende Januar praktisch zum Stillstand gebracht. Die Auswirkungen wurden daher besonders im Februar spürbar. In den zwei Monaten Januar und Februar waren die Ausfuhren dann auch um 17,2 Prozent gefallen.

Der unerwartete Anstieg im April geht offenbar zum Teil auf die hohe Nachfrage nach medizinischen Geräten, traditioneller chinesischer Medizin und Textilien wie Masken zurück. Der tägliche Exportwert von medizinischen Gütern sei im vergangenen Monat um mehr als das Dreifache gestiegen, erklärte die Zollbehörde.

Anhaltende Probleme

Auch spielt eine Rolle, dass in vielen Ländern wegen der Corona-Krise die Fabriken geschlossen sind. Dadurch mussten diese Staaten mehr Waren in China einkaufen. In der Volksrepublik - wo die Pandemie begann - konnten viele Hersteller nach längeren Schließungen inzwischen ihre Fabriktore wieder öffnen.

Allerdings zeigen die April-Zahlen auch, dass China weiter mit anhaltenden Problemen zu kämpfen hat. Die Importe gingen wieder stark zurück. Sie brachen um 14,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat ein. Das ist der größte Rückgang seit mehr als vier Jahren.

ar (rtr, dpa, afp)