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China: Es wird gekauft, aber wenig verkauft

10. Dezember 2012

Die Industrieproduktion und Einzelhandelsumsätze sind stark gestiegen - die jüngsten Wirtschaftsdaten aus China weckten Optimismus. Wäre da bloß nicht die schwache Nachfrage aus Europa.

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Symbolbild Schriftzug "Made in China" auf Holzkasten Foto: Butch - Fotolia)
Bild: Fotolia/Butch

"Wir hatten wirklich gute Wirtschaftsdaten aus China", sagt Marktanalystin Juliana Roadley von der australischen Maklerfirma Commonwealth Securities. Die Industrieproduktion in der Volksrepublik stieg im November mit einem überraschend kräftigen Plus von zehn Prozent zum Vorjahr so stark wie seit acht Monaten nicht mehr. Auch die Umsätze im Einzelhandel erreichten mit einem Plus von fast 15 Prozent den größten Zuwachs seit acht Monaten.

Doch auffällig schlechte Handelszahlen dämpfen die Hoffnungen, dass die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt wieder schnell an Fahrt gewinnt. Chinas Exporte sind im November mit 2,9 Prozent deutlich langsamer gewachsen als erwartet. Ursache ist vor allem die schlechte Nachfrage für Waren "Made in China" durch die krisengebeutelten Europäer. Der Handel mit Europa, Chinas größtem Handelspartner, fiel seit Jahresanfang um 4,1 Prozent.

Börsen im Plus trotz irritierender Konjunkturdaten

Hoffnungen auf eine anziehende Konjunktur in China haben zum Wochenbeginn die Börsen in Asien gestützt. Der MSCI-Index für die Region Asien-Pazifik mit Ausnahme Japans notierte 0,2 Prozent höher. In Tokio schloss der 225 Werte umfassende Index 0,1 Prozent im Plus mit knapp 9534 Zählern. Der breiter gefasste Topix-Index verlor dagegen 0,2 Prozent auf 788 Punkte.

Weniger Importe aus China

Mega-Deal mit dem US-Versicherungskonzern AIG

Die Investoren aus China lassen sich von den Hochs und Tiefs im Land nicht irritieren und sind in Kaufeslaune. Der US-Versicherungskonzern AIG will seine Flugzeug-Leasingsparte ILFC zum größten Teil an Investoren aus China verkaufen. Eine Gruppe aus Investoren wolle bis zu 90 Prozent der Anteile an dem Leasingkonzern übernehmen, teilte AIG am Sonntag (Ortszeit) in New York mit. Das Geschäft mit einem Volumen von bis zu mehr als fünf Milliarden Dollar (3,9 Milliarden Euro) muss noch von den Aufsichtsbehörden genehmigt werden.

ILFC ist mit einer Flotte von mehr als tausend Maschinen weltweit die zweitgrößte Flugzeug-Leasingfirma, das Unternehmen beliefert rund 200 Airlines in 80 Ländern. AIG begründete den Verkauf damit, sich stärker auf sein Kerngeschäft als Versicherer konzentrieren zu wollen. Der Konzern wird aber auch künftig einen Anteil von zehn Prozent an ILFC halten. ILFC hatte zuletzt rote Zahlen geschrieben und muss nach Ansicht von Experten seine Flotte modernisieren.

rbr/re (rtr/afp)