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Chemisches Gel-Kondom schützt Frauen vor Aids

20. Juli 2010
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Gel (Foto: Creative commons, hey mr glen)
Bild: Creative Commons/ hey mr glen

In Zukunft könnte ein Gel Frauen helfen, sich beim Sex vor Aids zu schützen. Forscher aus Südafrika und den USA entwickelten dieses "chemische Kondom" und stellen es auf der Welt-Aids-Konferenz in Wien vor. Das Vaginal-Gel ist ein sogenanntes Mikrobiozid, das zu einem Prozent Tenofovir enthält. Dieser Wirkstoff wird auch in Tablettenform gegen HIV-Infektionen eingesetzt. Denn Tenofovir verhindert, dass das HI-Virus aus dem Inneren einer menschlichen Zelle heraus wachsen kann.

Das neue Gel mit dem beigemischten Aidsmedikament werde vor dem Sex in die Scheide eingeführt, erläutern die Forscher im US-amerikanischen Wissenschaftsjournal "Science". In ihrer Publikation berichten sie darüber, dass in einer südafrikanischen Pilotstudie mit rund 900 Frauen das Ansteckungsrisiko durch das antiretrovirale Gel um knapp 40 Prozent gesunken sei.

Frauen können das Mikrobiozid selbständig anwenden. Dadurch seien sie in der Lage, sich vor Infektionen durch ihre Männer zu schützen, die nicht treu sind und die sich hartnäckig weigern, ein Kondom zu benutzen. Dies sei vor allem in Afrika der Fall, so die Forscher, die überzeugt sind, dass das neue Verfahren das Potenzial habe, den Verlauf der Aids-Epidemie zu ändern.

Autorin: Judith Hartl
Redaktion: Monika Lohmüller