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Chef des Weltklimarats tritt zurück

24. Februar 2015

Der Vorsitzende des Weltklimarates (IPCC), Pachauri, hat sein Amt niedergelegt. Gegen ihn waren Vorwürfe sexueller Belästigung erhoben worden.

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Rajendra Pachauri IPCC (Foto: Getty Images)
Bild: AFP/Getty Images/K. Tribouillard

Eine Forscherin an seinem Institut Teri in der indischen Hauptstadt Neu Delhi wirft ihm vor, sich wiederholt unangemessen verhalten zu haben – unter anderem mit anzüglichen E-Mails und Kurznachrichten.

Rajendra Pachauri weist die Vorwürfe zurück und gibt an, sein Mobiltelefon sei "gehackt" worden. Der 74-jährige Inder zog sich am Wochenende aus den Vorbereitungen für eine internationale Klimakonferenz in der kenianischen Hauptstadt Nairobi zurück. In einem Brief an UN-Generalsekretär Ban Ki Moon schrieb er, der IPCC brauche angesichts der anstehenden Probleme eine "starke Führung, viel Zeit und volle Aufmerksamkeit", was er unter den gegebenen Umständen nicht zu leisten vermöge.

Weltweit angesehener Wissenschaftler

Vorerst wurde Pachauri nicht in Untersuchungshaft genommen. Nach Angaben eines Anwalts gewährte ein Gericht in Neu Delhi ihm am Montag zunächst bis zum Donnerstag Schutz vor einer Festnahme.

Der 74-Jährige gilt als einer der einflussreichsten Experten beim Thema Klimawandel. Er stand dem IPCC seit April 2002 vor und hatte 2007 für seine Organisation den Friedensnobelpreis entgegengenommen, den sich die Organisation allerdings mit dem ehemaligen US-Vizepräsidenten Al Gore teilen musste.

Amtszeit wäre im Oktober ausgelaufen

Auch in seiner Heimat Indien ist er mehrfach mit Preisen ausgezeichnet worden. Er hat sich offenbar selbst dazu entschieden, sein Amt niederzulegen.

Als zwischenzeitlicher Nachfolger wurde der bisherige Vize-Präsident Ismail El Gizouli bestimmt. Der Sudanese soll den Rat bis zum Oktober leiten, wenn bei der nächsten IPCC-Sitzung über die endgültige Nachfolge abgestimmt wird, teilte der Rat bei einer Konferenz in der kenianischen Hauptstadt Nairobi mit.

gmf/cr (afp, ap, dpa, rtr)