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Konflikte

Carles Puigdemont erfindet sich neu

17. Juli 2018

Kataloniens Ex-Regionalpräsident Puigdemont hält an seiner Mission fest: Aus dem deutschen Exil heraus beteiligte er sich an der Gründung einer neuen separatistischen Bewegung.

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Carles Puigdemont
Bild: Reuters/H. Hanschke

In der neuen Bewegung sollen sich alle Menschen versammeln, die die Unabhängigkeit Kataloniens von Spanien befürworten. "Wir sind stärker, wenn wir übergreifend und vereint handeln können", sagte Carles Puigdemont bei der Veranstaltung zur Bewegung "Crida Nacional per la República" (Nationaler Ruf nach der Republik).

"Das Volk hat dem Mandat des Referendums immer die Treue gehalten und trotz aller Schwierigkeiten nicht nachgegeben", erklärte der ehemalige Präsident der katalanischen Autonomieregierung. Man müsse nun weiterkämpfen und sich weiter in Richtung einer katalanischen Republik bewegen. Der Festakt, bei dem ein entsprechendes Manifest verlesen wurde, fand in Barcelona statt. Puigdemont war per Video aus Deutschland zugeschaltet, wo er sich seit seiner zwischenzeitlichen Festnahme im Frühjahr aufhält.

Neue Sammelbewegung für alle Separatisten

Bislang gibt es in Katalonien mindestens drei Parteien, die die Unabhängigkeit der Region von Madrid befürworten. Im Herbst soll aus der neuen Bewegung eine weitere Partei werden. Puigdemont und sein Nachfolger Quim Torra wollen in ihr sämtliche Unterstützer vereinen und einen "unabhängigen Staat in Form einer Republik" anstreben. Spanische Medien berichten, das bisherige Wahlbündnis "Junts per Catalunya" könnte in der neuen politischen Bewegung aufgehen.

Der Streit um die separatistischen Bestrebungen Kataloniens war im vergangenen Jahr eskaliert, als Puigdemont ein von der spanischen Justiz als illegal eingestuftes Unabhängigkeitsreferendum organisierte und einseitig die Unabhängigkeit der Region ausrief. Die Zentralregierung in Madrid setzte daraufhin Puigdemont und sein Kabinett ab, der Regionalpräsident floh mit mehreren Mitstreitern ins belgische Exil.

Im März wurde der 55-Jährige auf Grundlage eines von Spanien erwirkten europäischen Haftbefehls auf der Durchreise in Schleswig-Holstein festgenommen. Er kam allerdings unter Auflagen frei. Vor wenigen Tagen gab das zuständige Oberlandesgericht in Schleswig schließlich grünes Licht für eine Auslieferung nach Spanien.

djo/jv (afp, dpa)