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Cameron schließt EU-Beitritt der Türkei aus

3. Juni 2016

Drei Wochen vor dem Referendum in Großbritannien über einen EU-Austritt wirbt Premier Cameron immer offensiver um Stimmen. Einem türkischen EU-Beitritt erteilt er ebenso eine Absage wie der Einführung des Euro.

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Cameron in TV Sendung: sieht keinen EU-Beitritt der Türkei
Bild: Getty Images/Sky News/Pool/C. Lobina

Im ersten von mehreren großen TV-Auftritten vor dem Referendum in Großbritannien über einen Verbleib in der Europäischen Union hat Premier David Cameron zu zahlreichen Punkten klar Stellung bezogen. So erteilte der konservative Politiker dem türkischen Wunsch nach einem EU-Beitritt eine klare Absage. "Es gibt keine Aussichten, dass die Türkei der EU in Jahrzehnten beitritt", sagte Cameron in einen Interview mit Sky News. Dennoch müsse die EU in der Flüchtlingsfrage mit der Regierung in Ankara zusammenarbeiten, fügte er hinzu.

Am 23. Juni stimmen die Briten darüber ab, ob ihr Land EU-Mitglied bleiben soll. Cameron führt das Lager der EU-Befürworter an und kämpft für einen Verbleib. Zwar mache ihn die Europäische Union auch "manchmal wahnsinnig", aber es wäre ein Akt der "wirtschaftlichen Selbst-Verletzung", für den Brexit zu stimmen, sagte er. Sollten sich die Briten für den Austritt entscheiden, würde dies dem Land Schaden zufügen. Das Pfund würde fallen, die Preise steigen, viele Jobs gingen verloren. "Wir wären ein ärmeres Land."

Keine Einführung des Euro

Laut Umfragen ist der Ausgang des Referendums komplett offen. Beide Lager liegen in etwa gleichauf. Cameron widersprach der Kritik von Brexit-Befürwortern, dass er mit seinen Warnungen "Angstmache" betreibe. Die allermeisten internationalen Organisationen wie etwa der Internationale Währungsfonds (IWF) warnten vor dem Austritt. Ohne EU-Mitgliedschaft wäre zudem Großbritanniens Stimme in der Welt schwächer. Für den Fall, dass sich trotzdem eine Mehrheit für einen EU-Austritt entscheiden sollte, versicherte der Premier: "Ich werde die Anordnungen des britischen Volkes ausführen."

Damit dies nicht passieren wird, versucht Cameron der Sorge vieler Briten vor zusätzlichen Einflüssen aus Brüssel entgegenzutreten. "Ich will niemals, dass wir dem Euro beitreten", sagte Cameron. Aber angesichts der Bedingungen für einen britischen EU-Verbleib - Cameron hatte bei den anderen Mitgliedsstaaten Sonderkonditionen ausgehandelt - würde er der EU beitreten, falls das Land noch kein Mitglied wäre.

wo/se (dpa, rts, afp)