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Bushido bekommt Ärger

14. Juli 2013

Der Bambi-Preisträger hetzt in einem Lied gegen Schwule und Prominente. Mehrere Politiker wollen Strafanzeige erstatten. Aber Bushido legt unbeirrt nach.

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Der deutsche Rapper Bushido (Foto: dpa)
Rapper BushidoBild: picture-alliance/dpa

"Sein Song ist ein eindeutiger Aufruf zu Gewalt und Mord", sagte Grünen-Fraktionschefin Renate Künast. In der "Bild am Sonntag" fordert sie die Staatsanwaltschaft auf, mit der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens ein Zeichen zu setzen. "Bushido hat die Grenzen des Rechts überschritten."

Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) will am Montag auf jeden Fall Strafanzeige stellen, wie auch der integrationspolitische Sprecher der FDP, Serkan Tören. FDP-Parlamentsgeschäftsführer Jörg van Essen erklärte, die gesamte Fraktion stehe hinter dem Abgeordneten Tören. "Wir stehen für die freie Entfaltung von Kunst und Kultur, aber hier ist jede Grenze überschritten", kritisierte er.

Die Internet-Plattform YouTube hat am Sonntag das Video zu dem umstrittenen Song "Stress ohne Grund" im Netz gesperrt: "Dieses Video wurde entfernt, weil sein Content gegen die YouTube-Nutzungsbedingungen verstößt", so der kurze Hinweis.

Frauen- und schwulenfeindlich

In dem Song sagt Bushido den Satz: "Ich will, dass Seran Tören ins Gras beißt." An einer anderen Stelle heißt es: "Ich schieß auf Claudia Roth und sie kriegt Löcher wie ein Golfplatz." Außerdem reimt Bushido "Wowereit" auf "vogelfrei" und rappt: "Du Schwuchtel wirst gefoltert." Auch der Comedian Oliver Pocher wird genannt.

Der 1978 in Bonn als Anis Mohamed Ferchichi geborene Bushido bringt sich immer wieder mit frauen- und schwulenfeindlichen Texte ins Gerede. Medienberichte über fragwürdige Geschäftsbeziehungen sorgten ebenso für Aufsehen wie sein jüngster Ärger mit den Steuerbehörden. Positivere Schlagzeilen machte der Deutsch-Tunesier, als ihn der Burda-Verlag vor zwei Jahren mit dem Integrations-Bambi ehrte. Die Jury-Entscheidung hatte allerdings schon damals für heftige Diskussionen gesorgt. Rocksänger Peter Maffay, der noch die Laudatio gehalten hatte, distanzierte sich später von dem Rapper.

Grünen-Parlamentsgeschäftsführer Volker Beck forderte den Burda-Verlag auf, Bushido den Bambi wieder wegzunehmen. "Handelsblatt Online" sagte er: "Wenn Burda den Integrations-Bambi nicht zurückzieht, ist dieser Preis nur noch für die Tonne gut."

re/rb/gri (ARD, afp, dpa)