1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

"Bereiten uns auf das Schlimmste vor"

20. Oktober 2013

Sie wüten weiter ohne Unterlass - die schweren Buschbrände im Südosten Australiens. Nun bedrohen sie auch die Millionenmetropole Sydney. Wer hat die Flammen entfacht? Es gibt einen Verdacht.

https://p.dw.com/p/1A2jI
Australischer Feuerwehrmann vor brennendem Wald (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Buschbrände bedrohen Sydney

Nach Auskunft der australischen Feuerwehr besteht die "sehr reale Gefahr", dass sich die drei größten Buschbrände zu einer einzigen Feuerwalze zusammenschließen und auf Sydney zurollen. "Wir bereiten uns auf das Schlimmste vor", sagte ein Vertreter der Rettungskräfte.

Im Bundesstaat New South Wales wurde der Notstand ausgerufen. "Wenn es das Risiko erfordert, werden wir Evakuierungen erzwingen", kündigte ein Polizeisprecher an. Die Bedrohung sei "viel extremer" als in der Vergangenheit. Für die Region Blue Mountains sei die Lage zuletzt in den 1960er Jahren so bedrohlich gewesen, ergänzte ein Sprecher der Feuerwehr. In den Blue Mountains gibt es viele Eukalyptuswälder. Die Bäume sondern Öltropfen ab, was Buschbrände zusätzlich anfacht.

Zwar erleichterten niedrigere Temperaturen und nachlassende Winde den Feuerwehrleuten am Wochenende die Arbeit, doch es soll wieder heißer und windiger werden. Schon mehr als 200 Häuser fielen den Flammen zum Opfer, Zehntausende Hektar Land wurden verwüstet. Ein 63-jähriger Mann erlitt einen Herzinfarkt, als er sein Haus gegen die Brände verteidigen wollte.

Militär für Brände verantwortlich?

Die australische Armee untersucht derweil nach eigenen Angaben, ob die verheerenden Feuer durch ein militärisches Schießtraining entfacht worden sein könnten. Hintergrund sei, dass die Brände am 16. Oktober zeitgleich mit einem Manöver ausgebrochen seien. Die Armee sprach den Betroffenen ihr Mitgefühl aus.

In Australien wüten in den Sommermonaten von Dezember bis Februar regelmäßig Buschfeuer. In diesem Jahr begannen die Brände ungewöhnlich früh - auch weil zuletzt wenig Regen fiel. Im Jahr 2009 waren bei Buschbränden im Bundesstaat Victoria 173 Menschen ums Leben gekommen.

wa/kle (afp, dpa)