1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Burger King kündigt Filialbetreiber

19. November 2014

Der Hamburger-Bräter hat wegen endgültig genug von seinem größten deutschen Lizenznehmer und kündigt die Verträge. Tausende Beschäftigte der Fastfood-Kette bangen nun um ihre Jobs.

https://p.dw.com/p/1Dpz9
Burger King Logo (Foto: AFP)
Bild: Thomas Samson/AFP/Getty Images

Nach dem Wirbel um Hygieneverstöße und schlechte Arbeitsbedingungen greift die Fastfood-Kette Burger King hart durch: Der größte deutsche Lizenznehmer Yi-Ko Holding müsse den Betrieb in all seinen 89 Burger King -Restaurants einstellen, die entsprechenden Verträge würden mit sofortiger Wirkung gekündigt, teilte Burger King Europe am Mittwoch in München mit.

Der Schritt betrifft etwa jede siebte deutsche Filiale des US-Unternehmens und damit insgesamt rund 3000 Beschäftigte. Die Mitarbeiter stünden nun vor einer ungewissen Zukunft, kritisierte die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG).

Keine Belieferung mehr

Mit der Kündigung müssen die Filialen umfirmieren, sie werden künftig nicht mehr von Burger King beliefert. Ob und wie viele Restaurants dauerhaft schließen müssen, war zunächst nicht absehbar. Komme der Franchise-Nehmer den Forderungen nicht nach, werde man gerichtliche Hilfe in Anspruch nehmen, sagte eine Burger King-Sprecherin dem Nachrichtenmagazin "Focus Online". Über das Aus für Yi-Ko hatte auch die "Bild"-Zeitung berichtet.

"Das ist natürlich jetzt eine sehr schwierige Krise für dieses Unternehmen", sagte Guido Zeitler, Referatsleiter für das Gastgewerbe bei der NGG, der Deutschen Presse-Agentur. "Wir brauchen ganz schnell Klarheit, wie es mit den einzelnen Restaurants weitergeht, damit die Beschäftigten die Klarheit haben, bei wem sie morgen, übermorgen und überübermorgen noch arbeiten", forderte Zeitler.

Theoretisch sei es zwar denkbar, dass eine neue Burger King-Kette gegründet werde - aber das sei nicht von heute auf morgen machbar. Zugleich liefen Kosten wie Pachten und Gehälter weiter.

Missstände im TV gezeigt

Burger King erklärte, diese "schwierige, jedoch notwendige Entscheidung wurde getroffen, nachdem sich die Yi-Ko wiederholt nicht an die vertraglich vereinbarten Arbeitsbedingungen für ihre 3000 Restaurant-Mitarbeiter gehalten hat".

Vor einiger Zeit hatte die RTL-Sendung "Team Wallraff - Reporter Undercover" über Missstände bei dem Burger King -Lizenznehmer berichtet. Mehrere Filialen wurden daraufhin zeitweise geschlossen. Einer der Gesellschafter des Franchise-Nehmers zog sich laut Burger King aus der Geschäftsführung zurück. In der Mitteilung hieß es nun, "trotz anfänglicher Erfolge" habe man feststellen müssen, dass Yi-Ko erneut gegen Vereinbarungen verstoßen habe. So habe der besagte Gesellschafter "fortwährend Einfluss auf das Tagesgeschäft" genommen.

Zudem sei gegen Arbeitsverträge verstoßen worden, und Schichten in den Restaurants seien unterbesetzt gewesen. "Die Kündigung stellt für uns nur den letzten Schritt dar", erklärte Burger King-Manager Andreas Bork. Die übrigen 599 Restaurants der Kette in Deutschland sollten ihren Betrieb "wie gewohnt" fortsetzen.

ul/bea (dpa)