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Bundesweite Razzia beim Autobauer Mitsubishi

21. Januar 2020

Mitsubishi steht wegen des Verdachts der Abgasmanipulation im Visier deutscher Ermittler. Die Staatsanwaltschaft Frankfurt ließ bundesweit Geschäftsräume des japanischen Autobauers und anderer Unternehmen durchsuchen.

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Autohersteller Mitsubishi 2016
Bild: Imago Images/Waldmüller

Der Autohersteller wird verdächtigt, illegale Abschalteinrichtungen in Dieselmotoren eingebaut zu haben. Ermittelt werde wegen des Verdachts des Betrugs gegen verantwortliche Personen von Mitsubishi, einer Tochtergesellschaft eines internationalen Autohandelskonzerns sowie von zwei internationalen Zulieferkonzernen, teilte die Ermittlungsbehörde mit.

Gegenstand der Ermittlungen seien Fahrzeuge der Marke Mitsubishi mit 1,6- und 2,2-Liter-Dieselmotoren der Abgasnorm Euro 5 und 6, erklärten die Staatsanwälte. Es bestehe der Verdacht, dass diese Motoren mit einer Abschalteinrichtung versehen seien, die dafür sorge, dass die geltenden Grenzwerte für Stickoxide zwar auf dem Prüfstand, nicht jedoch im Fahrbetrieb eingehalten würden. Fahrzeuge mit einer derartigen Software seien nicht genehmigungsfähig, weswegen Kunden Fahrverbote oder Stilllegungen drohten, erklärten die Strafermittler.

Diesel werden zum Ladenhüter

Zehn Gewerbeobjekte durchsucht

Beamte der Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main, aller hessischen Polizeipräsidien, der Landeskriminalämter Hessen, Bayern und Niedersachsen sowie der Kriminalpolizei Heinsberg, des Polizeipräsidiums Aachen und der Kriminalpolizei Erding durchsuchten insgesamt zehn Gewerbeobjekte, um Beweismittel zu sichern.

Derweil bestätigte der Autozulieferer Continental, Ermittler hätten Standorte in Hannover sowie in Frankfurt am Main und in Regensburg aufgesucht. Das Unternehmen werde als Zeuge in dem Verfahren geführt und kooperiere vollumfänglich mit den Ermittlern, sagte ein Sprecher.

Mit den Ermittlungen bei Mitsubishi stehen immer mehr Autobauer im Verdacht der Dieselmanipulation. Volkswagen hatte bereits vor vier Jahren in den USA zugegeben, eine illegale Abschalteinrichtung in Dieselautos eingebaut zu haben. Die Aufarbeitung der millionenfachen Schummelei hat die Wolfsburger bisher mehr als 30 Milliarden Euro gekostet. Auch bei Daimler und Fiat Chrysler werden Abgasmanipulationen vermutet.

kle/uh (rtr, afp, dpa, Wirtschaftswoche)