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Braunschweig schießt van Marwijk ab

Tobias Oelmaier15. Februar 2014

Zwei schwere Fehler von Torwart René Adler stürzen den Hamburger SV noch tiefer in die Krise. HSV-Coach Bert van Marwijk muss gehen. Bayern und Dortmund siegen im Gleichschritt. Schalke gewinnt in Leverkusen.

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Fußball Bundesliga 21. Spieltag Eintracht Braunschweig - Hamburger SV
Bild: picture-alliance/dpa

Bislang gab es beim Hamburger SV wenigstens einen, auf den man sich verlassen konnte bei allen Misserfolgen: Torwart René Adler. Im Kellerduell beim Schlusslicht Eintracht Braunschweig zeigte auch der Nationalspieler Nerven. Zweimal griff Adler daneben und hatte großen Anteil an der nächsten Niederlage seines Team. HSV-Spieler Marcell Jansen brachte es auf den Punkt: "Es kommt alles zusammen: Abstiegskampf, die mentale Situation. Das ist brutal schwer. Da werden Fehler gleich knallhart betraft. Wenn man oben steht, dann geht so ein Ball vielleicht nicht rein. Das ist schwierigste, was wir je mitgemacht haben."

Profiteur von Adlers Fehlern war zweimal Domi Kumbela, der nach seiner Einwechslung zunächst die Hamburger Führung durch Pierre-Michel Lasogga (23.) in der 51. Minute ausglich, in der 61. Minute ohne Adlers Zutun erfolgreich war und in der 85. wiederum einen Adler-Patzer ausnutzte. Zwischenzeitlich hatte Ivo Ilicevic (76.) den Ausgleich erzielt, Jan Hochscheidt (90.+3) gelang der Schlusspunkt zum 4:2 (0:1) für den Aufsteiger, der erstmals in dieser Saison mehr als zwei Tore schoss und sich wieder Hoffnungen auf den Klassenerhalt machen darf.

Der Trainer muss gehen

Der HSV befindet sich weiter im freien Fall, noch am Abend wurde zunächst über den Pay-TV-Sender Sky bekannt, dass sich der Verein von Trainer Bert van Marwijk trennt. Der Club bestätigte wenig später die Medienberichte. Der Niederländer hatte seine Aufgabe nur 143 Tage ausgeübt, mit äußerst dürftigem Erfolg. Ihn beerbt Mirko Slomka, der den HSV vor dem drohenden Abstieg retten soll. Unter der Woche hatte schon Felix Magath sein Interesse am Trainerjob in Hamburg zurückgezogen und überraschend beim FC Fulham in England unterschrieben.

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Ohnmächtig, hilflos, offenbar planlos - HSV-Trainer Bert van Marwijk muss gehenBild: picture-alliance/dpa

Auch Stuttgart stürzt weiter ab

Mit dem VfB Stuttgart befindet sich ein weiterer Traditionsclub auf dem Weg nach unten. In Hoffenheim kassierten die Stuttgarter bereits die sechste Niederlage in Folge. Hoffenheim gewann durch Tore von Sven Schipplock (12./66.), Kevin Volland (49.) und Roberto Firmino (90. Foulelfmeter) bei einem Gegentreffer durch Antonio Rüdiger (78.) mit 4:1 (1:0). Spätestens als Moritz Leitner in der 80. Minute wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte sah, war die Partie zugunsten von Hoffenheim gelaufen. Der einzige VfB-Torschütze Antonio Rüdiger dachte bei aller Enttäuschung an die Anhänger seines Teams: "Es tut mir leid für die Fans, es tut mir leid für die ganze Mannschaft. Wir müssen langsam aufwachen und punkten. Fertig aus."

Werder Bremen sicherte sich in der Schlussphase der Partie gegen Borussia Mönchengladbach wenigstens noch einen Punkt. Zum 1:1 (0:1) traf Neuzugang Lucovic Obraniak (88.), der einen Freistoß aus 18 Metern in den Winkel schlenzte. Zuvor hatten es die Gladbacher verpasst, die frühe Führung durch Rafael (6.) auszubauen. Für die Borussia war es der erste Punktgewinn in der Rückrunde nach einer überragenden ersten Saisonhälfte.

Sieg im Topspiel geht an Schalke

In ganz anderen Sphären als die Hamburger, Stuttgarter oder Bremer schweben Bayer Leverkusen und Schalke 04. Beide kämpfen um die erneute Teilnahme an der Champions League. Und da haben die Schalker Boden gutmachen können. Sie gewannen das direkte Duell in Leverkusen mit 2:1 (1:0). Leon Goretzka hatte die Schalker in Führung gebracht (28.), Felipe Santana unterlief in der 67. Minute nach einer Ecke ein Eigentor zum Ausgleich für Bayer Leverkusen. Den Siegtreffer köpfte Klaas-Jan Huntelaar (74.). Schalke festigt damit Rang vier in der Tabelle, Leverkusen bleibt zwar Zweiter, aber der Vorsprung auf Dortmund schrumpft.

Dortmunder Kampf um die Torjäger-Krone

Wenn Borussia Dortmund in dieser Saison schon nichts mit der Meisterschaft zu tun hat, dann liefern sich zwei Offensivkräfte wenigstens einen Wettstreit um die Torjägerkanone. Gegen Eintracht Frankfurt steuerte zunächst Pierre-Emerick Aubameyang (10./20.) zwei Treffer bei, dann legte Robert Lewandowski per Foulelfmeter (47.) nach. In der Torschützenliste liegt Lewandowski mit 14 Treffern in Führung, Aubameyang folgt zusammen mit dem Berliner Adrian Ramos mit 13 Toren. Ein bemerkenswertes Bundesliga-Debüt legte Neuzugang Milos Jojic hin. 17 Sekunden nach seiner Einwechslung traf der Serbe zum 4:0 (2:0)-Endstand (68.).

Fußball Bundesliga 21. Spieltag Borussia Dortmund - Eintracht Frankfurt
Perfekter Einstand: Jojic (r.) erzielt 17 Sekunden nach seiner Einwechslung sein erstes Bundesliga-Tor.Bild: Reuters

Ach ja: Und der FC Bayern hat mal wieder gewonnen. Diesmal mit 4:0 (3:0) gegen den SC Freiburg. Dante (19.), zweimal Xherdan Shaqiri (34./42.) und Claudio Pizarro (87.) machten die Tore. Fast schon überflüssig zu erwähnen, dass es die 46. Bundesliga-Partie der Münchener ohne Niederlage war, der 13. Sieg in Folge und dass sie in der Rückrunde bislang noch nicht einmal ein Gegentor hinnehmen mussten. Der Vorsprung in der Tabelle: unglaubliche 16 Punkte.

Bereits am Freitagabend hatte der FSV Mainz 05 Hannover 96 mit 2:0 (0:0) besiegt. Die Tore erzielten Yunus Malli (51.) und Eric Maxim Choupo-Moting in der Nachspielzeit.

Am Sonntag beschließen der FC Augsburg und der 1. FC Nürnberg sowie Hertha BSC und der VfL Wolfsburg den 21. Bundesliga-Spieltag. Alle Zahlen zum Spieltag finden Sie hier.