Brasiliens Regenwald schrumpft weiter massiv | Aktuell Amerika | DW | 15.01.2020

Lernen Sie die neuen DW-Seiten kennen

Werfen Sie schon jetzt einen Blick auf die Beta-Version der künftigen DW-Seiten. Mit Ihrer Meinung können Sie uns helfen, dw.com weiter zu verbessern.

  1. Inhalt
  2. Navigation
  3. Weitere Inhalte
  4. Metanavigation
  5. Suche
  6. Choose from 30 Languages
Anzeige

Raubbau am Tropenwald

Brasiliens Regenwald schrumpft weiter massiv

Im vergangenen Jahr wurden mehr als 9000 Quadratkilometer Waldfläche am Amazonas gerodet. Das sind 85 Prozent mehr als 2018. Die Zahlen stammen von Brasiliens international anerkanntem Weltraumforschungsinstitut INPE.

Symbolbild - Rodung - Abholzung - Brasilien- Amazonasgebiet

Straßenbau in gerodetem Urwaldgebiet am Amazonas

Gesammelt wurden die Daten für das Institut für Weltraumforschung INPE mit Hilfe des satellitengestützen DETER-Systems (Real-Time Deforestation Detection System), das die Entwaldung in Echtzeit überwacht. Das Programm DETER ist mit Hilfe von Algorithmen in der Lage, Veränderungen der Waldbedeckung von über 25 Hektar sofort zu erkennen.

Demnach wurden 2019 im Amazonasgebiet 9166 Quadratkilometer Regenwald abgeholzt. Eine Fläche, die zusammengerechnet etwa der Größe der Mittelmeerinsel Zypern entspricht. Im Jahr 2018 gingen 4946 Quadratkilometer Regenwald durch Rodung verloren. Eine größere Fläche als 2019 wurde innerhalb eines Jahres laut INPE zuletzt vor mehr als einem Jahrzehnt im Amazonasbecken abgeholzt.

Auch die Zahl der Brände im Regenwald lag laut neuesten offiziellen Zahlen im Vergleich zum Vorjahr rund 30 Prozent höher.

Symbolbild - Rodung - Abholzung - Brasilien- Amazonasgebiet

Tropenholz wird im brasilianischen Bundesstaat Mato Grosso abtransportiert, die Bäume am Straßenrand stehen - noch

Forscher und Umweltschützer machen Brasiliens rechten Präsidenten Jair Bolsonaro für den zunehmenden Verlust des Amazonaswaldes verantwortlich. Bolsonaro steht in der Kritik, weil er eine stärkere Nutzung des weltgrößten Regenwaldgebietes über den Naturschutz stellt. Der Staatschef sieht den Regenwald vor allem als wirtschaftliches Potenzial und will mehr Flächen für Landwirtschaft, Bergbau und Energiegewinnung erschließen. Bolsonaro, der sein Amt im Januar 2019 antrat, ist eng mit der brasilianischen Agrarlobby verbündet und zweifelt die Verantwortung des Menschen für den Klimawandel an.

Die Organisation Human Rights Watch forderte Bolsonaro auf, seine Umweltpolitik zu überdenken. Die Amazonaswälder spielen eine zentrale Rolle bei der Stabilisierung des globalen Klimas.

qu/fab (afp, rtr)

Die Redaktion empfiehlt