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Boeing-Chef Muilenburg tritt zurück

23. Dezember 2019

Die 737-Max-Abstürze in Indonesien und Äthiopien haben Boeing in eine tiefe Krise gestürzt. Jetzt nimmt der Vorstandschef Dennis Muilenburg seinen Hut. Er stand wegen seines Krisenmanagements in der Kritik.

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Luftfahrtmesse Le Bourget | Boeing-CEO Dennis Muilenburg
Bild: Andreas Spaeth

Der Verwaltungsrat des Airbus-Rivalen habe entschieden, dass ein Wechsel an der Konzernspitze nötig sei, um die Beziehungen mit den Aufsehern, Kunden und Aktionären zu kitten, sagte Verwaltungsratschef David Calhoun. Er selbst wird am 13. Januar die Nachfolge von Dennis Muilenberg antreten. Das teilte der Konzern in Chicago mit. An der Wall Street machte die Aktie einen Sprung nach oben.

Muilenburg war nach den zwei Abstürzen mit Maschinen vom Typ 737 Max, bei denen insgesamt 346 Menschen starben, heftig kritisiert worden und war bereits länger mit Rücktrittsforderungen konfrontiert. Der Konzern steht im Verdacht, die Unglücksflieger überstürzt auf dem Markt gebracht und dabei die Sicherheit vernachlässigt zu haben. Boeing weist dies zwar zurück, hat aber verschiedene Fehler und Pannen eingeräumt.

USA Wirtschaft l  Boeing 737 MAX
Die 737 Max ist seit März aus dem Verkehr gezogen: Innerhalb von fünf Monaten kamen 346 Menschen ums LebenBild: picture alliance/dpa/AP/T. S. Warren

Im Zentrum der Krise steht das für die 737 Max entwickelte Steuerungsprogramm MCAS, das laut Untersuchungsberichten eine entscheidende Rolle bei den Abstürzen gespielt hat. Boeing hatte bereits nach dem Unglück in Indonesien versprochen, die MCAS-Probleme per Software-Update zu beheben. Wenig später gab es einen Absturz in Äthiopien. Das Update hat noch immer keine Zulassung der FAA.

Erst vergangene Woche hatte Boeing angekündigt, die Fertigung der 737 Max ab Januar vorerst komplett zu stoppen. Die US-Luftfahrtbehörde FAA hatte zuletzt deutlich gemacht, dass sie sich bei der Wiederzulassung des Fliegers nicht von Boeing unter Druck setzen lassen werde. Aussagen des Unternehmen, wann die 737 Max wieder in Betrieb genommen werden könnte, hatten scharfe Kritik der US-Aufsichtsbehörde nach sich gezogen.

ni/ml (afp, dpa, rtr)