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Blutiger Terroranschlag auf Markt im Nordosten Nigerias

3. Mai 2012

Bei einem Anschlag auf einen Viehmarkt im Nordosten Nigerias sind zahlreiche Menschen getötet worden. Die mit Sprengstoff bewaffneten Täter hätten den Markt in Brand gesetzt, berichtete das nigerianische Fernsehen.

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Ausgebrannte Fahrzeuge nach dem Anschlag in Potiskum (Foto: AP)
Bild: AP

Nach den Explosionen wurden den Angaben zufolge mindestens 34 Leichen in das örtliche Krankenhaus in der Stadt Potiskum gebracht.

Die Zahl der Opfer des Angriffs könne möglicherweise auf mehr als 50 Tote steigen, teilte ein Vertreter der Rettungskräfte mit. Familienmitglieder könnten Todesopfer bereits begraben haben. Als Drahtzieher des Anschlages wird die radikale islamistische Sekte Boko Haram vermutet.

Unterdessen hat sich diese Islamistengruppe in einem im Internet veröffentlichten Video zu einem Anschlag auf eine Zeitungsredaktion in der vergangenen Woche bekannt und mit weiteren Angriffen gedroht. In dem Video ist das Attentat auf die Redaktion der Zeitung "This Day" (siehe Artikelbild oben) in der Hauptstadt Abuja zu sehen. Bei den Anschlägen auf die Redaktion und ein Bürogebäude, in dem sich ein weiterer Ableger der Zeitung befand, waren neun Menschen getötet worden.

Vor einem Jahrzehnt hatte "This Day" Muslime verärgert, als ein Kommentator andeutete, der Prophet Mohammed hätte vielleicht "eine Schönheitskönigin" heiraten wollen. In dem Internet-Video wird auf diesen Artikel hingewiesen und davor gewarnt, tendenziös oder beleidigend über den Islam zu berichten.

Islamisten drohen mit neuen Angriffen auf Journalisten

Zugleich wird in dem Video mit weiteren Anschlägen gedroht, die sich gegen mehrere nigerianische Medien sowie die ausländischen Sender Voice of America und Radio France International richten sollen. "Diese Medien haben schwere Verbrechen begangen, die dem Islam schaden und die wir nicht verzeihen können", hieß es in dem Video.

Nigeria wird in der jüngsten Vergangenheit immer wieder von Anschlägen erschüttert, die von den Behörden vielfach der islamistischen Sekte Boko Haram zugeschrieben werden. Boko Haram kämpft mit Gewalt für die Errichtung eines islamistischen Staates im mehrheitlich muslimischen Norden des Landes und verübt regelmäßig Anschläge auf Polizei, Behörden und christliche Kirchen. Seit Mitte 2009 wurden durch Anschläge von Boko Haram mehr als tausend Menschen getötet.

re/hp (afp, rtr, dpa)