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Blutiger Racheakt in Nigeria

Naima el Moussaoui14. Oktober 2012

Bandenkriege und bewaffnete Raubüberfälle: Im Norden Nigerias haben erneut brutale Attentäter zugeschlagen. Diesmal starben mindestens 20 Menschen beim Verlassen einer Moschee.

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Bewaffnete nigerianische Polizisten (Quelle: AP)
Bild: dapd

Noch hat sich niemand zu dem Anschlag in dem Ort Dogo Dawa im Bundesstaat Kaduna bekannt. Wie ein Dorfbewohner berichtete, trugen die Angreifer Polizeiuniformen, als sie die Moschee im Morgengrauen stürmten. Der Mann sagte, acht Gläubige seien in der Moschee erschossen worden und 13 weitere vor der Moschee. Er gehe von einem bewaffneten Raubüberfall aus, da sich die Räuber seit Jahren in der Gegend aufhielten.

Ein Sprecher der nigerianischen Armee vermutet ebenfalls einen bewaffneten Raubüberfall als Hintergrund der Tat. Er sprach jedoch von 20 Opfern, die alle vor der Moschee getötet worden seien. Vermutlich handele es sich um einen Konflikt zwischen einer Bande und einer Bürgerwehr, sagte der Sprecher weiter. Die Räuber hätten zuvor versucht, Bewohner des Ortes auszurauben. Eine Bürgerwehr habe sie jedoch zurückgedrängt. Dabei seien einige Bandenmitglieder gestorben. Der tödliche Überfall könnte nun die Rache dafür sein.

Ein Fahrzeug, das nach einem Bombenattentat auf eine katholische Kirche in nieria zerstört wurde. (Quelle: EPA)
Die Gewalt in Nigeria nimmt seit Monaten zu: Immer wieder steckt die islamistische Sekte Boko Haram dahinterBild: picture-alliance/dpa

In Norden Nigerias geraten immer wieder rivalisierende Gruppen aneinander. Seit knapp zwei Jahren terrorisiert zudem die islamistische Terrorgruppe Boko Haram die Bevölkerung mit Anschlägen. Vor allem Kirchen sind Ziele ihrer Attacken. Aber auch Sicherheitskräfte, Regierungsvertreter und Muslime, die ihre Religion nicht nach den strikten Vorstellungen der Extremisten leben, wurden in der Vergangenheit angegriffen. Boko Haram kämpft mit Gewalt dafür, dass aus Nigeria ein islamistischer Gottesstaat wird.

Wie das nigerianische Onlinemagazin "PM News" meldet, hätten Waffenlieferungen aus den Anrainerstaaten zu mehr Gewalt in Nigeria geführt. Besonders Raubüberfälle würden im verarmten Norden des Landes immer häufiger. Oft würden die Täter auf Motorrädern im Vorbeifahren auf ihre Opfer schießen.

nem/qu (afp, rtr, KNA)