1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Blutige Razzia gegen Boko Haram

25. September 2012

Die nigerianische Armee greift gegen die radikalislamische Gruppe Boko Haram durch. Bei Hausdurchsuchungen im Bundesstaat Yobe tötete sie mindestens 35 Aktivisten der Gruppe und nahm 60 Verdächtige fest.

https://p.dw.com/p/16DY0
Polizisten auf Patrouillenfahrt im Bundesstaat Bauchi (Archivfoto: afp)
Nigeria Polizei Polizisten auf Patrouille in BauchiBild: Getty Images/AFP

Die Rebellen seien bei Schusswechseln mit einem Sonderkommando in der Stadt Damaturu gestorben, sagte ein Militärsprecher im Bundesstaat Yobe am Montag. Zwei Soldaten seien dabei verletzt worden. Damaturu, die Hauptstadt von Yobe, war in der Vergangenheit wiederholt von Attacken der Islamisten erschüttert worden. Nach Armeeangaben wurde am Samstag eine Ausgangssperre über die Stadt verhängt. Danach seien die Sicherheitskräfte in drei Vierteln von Haus zu Haus gegangen, wobei es stundenlange Gefechte gegeben habe, teilte das Militär mit. Dabei beschlagnahmten die Soldaten dutzende Gewehre und andere Waffen.

Boko Haram kämpft mit Gewalt für die Errichtung eines islamischen Gottesstaats im Norden Nigerias. Die Gruppe wird für zahlreiche blutige Anschläge auf Behörden, Polizei und Kirchen verantwortlich gemacht. Seit dem Jahr 2010 wurden bei derartigen Attentaten mehr als 1400 Menschen getötet. Die nigerianische Regierung führt Verhandlungen mit Boko Haram, um der Gewalt ein Ende zu bereiten. Die USA haben drei führende Mitglieder der Gruppe als "Terroristen" eingestuft.

Katholiken rufen zu Besonnenheit auf

Nach dem jüngsten Anschlag auf ein Gotteshaus im Bundesstaat Bauchi haben führende Katholiken zur Besonnenheit aufgerufen. "Wir trauern um die Opfer, aber wir rufen alle Christen dazu auf, Ruhe zu bewahren und keine Racheakte zu verüben", sagte der Vorsitzende des Dachverbands nigerianischer Christen, Pfarrer Pokti Lewi, dem Onlinemagazin saharareporters.com. Bei einem Selbstmordattentat auf eine katholische Kirche in der nordöstlichen Stadt Bayan Gari waren am Sonntag mindestens drei Menschen ums Leben gekommen. Mehr als 40 wurden verletzt, einige davon schwer.

Sicherheitsbehörden gehen davon aus, dass die islamistische Terrorgruppe Boko Haram hinter dem Anschlag steckt. Die Gruppe gilt als derzeit größte Gefährdung für die innere Sicherheit Nigerias, des mit 160 Millionen Einwohnern bevölkerungsreichsten Landes Afrikas.

Wieder Anschlag auf Christen in Nigeria

kle/qu (afp, ape, epd, rtre)