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Mehr Frauen in Leitungsfunktionen

26. September 2013

Die deutschen katholischen Bischöfe wollen Frauen mehr Gewicht in der Kirche geben. Dazu sollen sie vermehrt an Leitungsaufgaben beteiligt werden, die nicht an eine Weihe gebunden sind.

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Franz-Josef Bode, Bischof von Osnabrück (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Deutschlands katholische Bischöfe haben ihren Willen bekräftigt, mehr Führungspositionen in ihrer Kirche mit Frauen zu besetzen. Dies sei auch eine Frage der Gerechtigkeit, sagte der Vorsitzende der Seelsorge-Kommission der Bischofskonferenz , der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode (s. Artikelbild), bei der Herbstvollversammlung in Fulda.

Eine Priesterweihe für Frauen bleibe aber weiter ausgeschlossen, erklärte Bode. Denkbar sei höchstens eine Art Beauftragung für eine Tätigkeit als Diakonin.

"Wir haben noch längst nicht alle Chancen genutzt, die durch das Zweite Vatikanische Konzil neu eröffnet wurden, Leitung in der Kirche als eine vielgestaltige Aufgabe zu sehen, die nur im Zusammenspiel der verschiedenen Verantwortungsträger - Klerus und Laien, Frauen und Männer - gelingen kann", räumte Bode ein.

Für und wider die Frauenquote

Bislang seien Frauen in den Leitungsfunktionen, die Getauften und Gefirmten offenstehen, noch deutlich unterrepräsentiert, sagte Bode. Mittlerweile nehme aber eine wachsende Zahl von Frauen hauptberuflich oder ehrenamtlich Führungsaufgaben in der Verwaltung und in den Einrichtungen der Kirche wahr. Laut einer aktuellen Erhebung in den Bistümern seien dies in der mittleren Leitungsebene 13 Prozent in Generalvikariaten und 19 Prozent in Ordinariaten. Eine feste Quote lehnen die Bischöfe jedoch mehrheitlich ab.

Papst Franziskus mit segnender Hand (Foto: Reuters)
Verschafft er den Frauen ihren Platz in der Kirche: Papst Franziskus?Bild: Reuters

Theologie-Professorin Margareta Gruber hält dagegen eine Frauen-Quote für sinnvoll. Wenn man etwas erreichen wolle, sei dies als Instrument denkbar. Die Geschlechtergerechtigkeit sei eine Frage der Glaubwürdigkeit für die Kirche. Frauen müssten theologisch eine Stimme bekommen, damit sie einen Platz in der Kirche finden.

Bode zitierte Papst Franziskus, der kürzlich in seinem aufsehenerregenden Interview gesagt habe: "Die Kirche kann nicht sie selbst sein ohne Frauen und deren Rolle. Die Frau ist für die Kirche unabdingbar." Und noch ein Zitat des Kirchenoberhauptes: "Der weibliche Genius ist nötig an den Stellen, wo wichtige Entscheidungen getroffen werden. Die Herausforderung heute ist: reflektieren über den spezifischen Platz der Frau gerade auch dort, wo in den verschiedenen Bereichen der Kirche Autorität ausgeübt wird."

gmf/SC (dpa, kna)