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Bill Gates: Deutschland kann andere inspirieren

Kay-Alexander Scholz11. November 2014

Deutschland und die Gates-Stiftung arbeiten seit Jahren zusammen. Nun wollen beide gemeinsam Milliarden für die Impfallianz Gavi zusammen bekommen. Kanzlerin Angela Merkel engagiert sich dafür persönlich.

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Bill Gates bei Angela Merkel (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/W. Kumm

Die Impfallianz Gavi sei eines der größten Erfolge der Entwicklungshilfezusammenarbeit der letzten 50 Jahre, sagte der zuständige Bundesminister Gerd Müller in Berlin. Seit der Gründung der Initiative im Jahr 2000 konnten damit 450 Millionen Kinder geimpft werden. Polio sei auch dank Gavi inzwischen kein Thema mehr, so Müller. Er danke Bill Gates, dem Microsoft-Gründer und Ko-Vorsitzenden der Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung, für sein herausragendes Engagement für diese Impfinitiative. Die Gates-Stiftung ist der wichtigste Geldgeber von Gavi. Andere Mitglieder der Allianz sind die WHO, Forschungseinrichtungen und Impfstoffhersteller.

Doch Gavi braucht neues Geld. Das auf den Weg zu bringen war Hauptzweck des Berlin-Besuchs von Gates. Vor dem Treffen mit Müller hatte er mit Kanzlerin Angela Merkel gesprochen. Denn am 26. und 27. Januar 2015 soll in Berlin unter der Schirmherrschaft von Kanzlerin Merkel die Geberkonferenz von Gavi stattfinden. Für den Zeitraum 2016 bis 2020 will die Gavi 7,5 Milliarden Dollar zusammenbekommen, um - so der Plan - in fünf Jahren 300 Millionen Kinder weltweit zu impfen, und damit sechs Millionen Kinderleben zu retten.

"Tun wir genug?"

Er hoffe, so Gates, dass Deutschlands wirtschaftliche Stärke, sein technologisches Know-how und sein globaler Einfluss andere Staaten beeinflussen werden, Gutes zu tun. Minister Müller kündigte an, den derzeitigen Beitrags Deutschlands von 30 auf 40 Millionen jährlich aufstocken zu wollen.

Ausdrücklich dankte Gates Angela Merkel für das deutsche Engagement bei Gesundheitsprogrammen in Entwicklungsländern. Ebola habe gezeigt: "Soforthilfe ist ebenso nötig wie die Erforschung vernachlässigter Infektionskrankheiten und der Aufbau von Gesundheitssystemen in ärmeren Ländern." Die Ausbreitung von Ebola sei ein Beispiel dafür, dass diese Hilfe nicht nur den Entwicklungsländern zu Gute käme, "denn Gesundheitskrisen können quasi über Nacht ein globales Ausmaß erreichen". Es sei fantastisch, dass die ganze Welt jetzt gegen Ebola zusammenarbeite. Aber andererseits hätten viele Todesopfer vermieden werden können. Deshalb sei die Lektion, die die Welt durch Ebola gelernt habe, immer wieder zu fragen: "Tun wir genug im Kampf gegen Krankheiten weltweit?"

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