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Politik

Biden besucht Katastrophengebiet in Kentucky

15. Dezember 2021

Bislang haben die verheerenden Tornados in den südöstlichen US-Bundesstaaten 88 Menschenleben gefordert. US-Präsident Joe Biden besucht Kentucky und will sich vor Ort ein Bild von der Katastrophe machen.

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USA | Tornado | Besuch US-Präsident Joe Biden in Kentucky
US-Präsident Joe Biden tröstet einen vom Tornado in Mayfield, Kentucky betroffenen MannBild: Brendan Smialowski/AFP/Getty Images

US-Präsident Joe Biden hat den von verheerenden Tornados heimgesuchten Bundesstaat Kentucky besucht. Biden absolvierte einen Rundflug über ein verwüstetes Gebiet und besuchte zwei der am stärksten betroffenen Orte in dem südöstlichen Bundesstaat: Mayfield und Dawson Springs, eine Stadt, die zu 75 Prozent zerstört wurde. In dem ländlichen und konservativen Staat Kentucky kamen durch die Tornados von historischem Ausmaß am Freitagabend mindestens 74 Menschen ums Leben. 

Zahl der Todesopfer wird steigen

Der Gouverneur von Kentucky, Andy Beshear, teilte mit, dass sich unter den Toten ein Dutzend Kinder befinden, darunter ein zwei Monate alter Säugling. Beshear rechnet damit, dass die Zahl der Todesopfer in den kommenden Tagen noch steigen wird, da noch mehr als 100 Menschen vermisst werden.

USA Tornado Kentucky | Besuch des US-Präsidenten Joe Biden
US-Präsident Joe Biden kam mit einem Hubschrauber nach MayfieldBild: Brendan Smialowski/AFP/Getty Images

Biden landete an Bord der Air Force One auf dem Armeegelände in Fort Campbell, Kentucky, bevor er in einen Hubschrauber der Marine stieg, um nach Mayfield und Dawson Springs zu fliegen.

Mayfield noch ohne Strom

Noch gibt es in der Stadt Mayfield keinen Strom. Jana Adams, Mitglied des Stadtrats von Mayfield, sagte, dass es sieben bis 10 Tage dauern würde, bis die Arbeiter die Strommasten wieder aufgerichtet und die Leitungen angeschlossen hätten. "Wir haben Leute aus dem ganzen Land hier, die Masten aufstellen und Leitungen für uns verlegen", sagte Adams, die auch im Vorstand des örtlichen Strom- und Wasserversorgers sitzt, gegenüber CNN.

USA Tornados ziehen Spur der Verwüstung nach sich | Dawson Springs
Ein Vater mit seiner Tochter vor ihrem zerstörten Haus in Dawson SpringsBild: Minh Connors/USA TODAY NETWORK/REUTERS

Nach Angaben der Ratingagentur DBRS Morningstar waren die Tornados wahrscheinlich die schwersten in den Vereinigten Staaten seit 2011. Die Versicherer seien ausreichend vorbereitet, um Schäden ohne nennenswerte Auswirkungen auf das Kapital abzudecken, heißt es in einem Bericht.

US-Präsident will nicht politisieren

Biden versprach die volle Unterstützung der Bundesbehörden: "Wir werden so lange vor Ort sein, wie es nötig ist, um zu helfen", sagte er am Montag im Oval Office nach einem Treffen zu dem außergewöhnlichen Wetterphänomen, das auch in Tennessee, Illinois, Missouri und Arkansas zusammen mindestens 14 Menschenleben forderte. "Die Bundesregierung hat alle Gouverneure wissen lassen, dass sie bekommen, was sie brauchen und wann sie es brauchen", sagte der Präsident.

USA Tornados ziehen Spur der Verwüstung nach sich | Mayfield
Die Tornados verwüsteten ganze Stadtteile in MayfieldBild: Brendan Smialowski/AFP

Der US-Präsident hatte sich vor seiner Abreise bemüht, den Besuch nicht zu politisieren. So hat Kentucky zwar einen demokratischen Gouverneur, aber bei der Wahl 2020 hat der US-Staat den Republikaner Donald Trump mit großer Mehrheit gewählt.

Biden thematisiert nicht den Klimawandel

"Der Präsident sieht Menschen, die eine Tragödie durchleben, die Angehörige und ihr Zuhause verloren haben. Er sieht sie als Menschen, nicht als Menschen mit parteipolitischen Bindungen", sagte Bidens Sprecherin Jen Psaki.

Der Präsident sprach auch mit großer Vorsicht über einen Zusammenhang zwischen diesen Tornados und dem Klimawandel, während er im September, als er die Verwüstungen des Sturms Ida in New York und New Jersey sah, von "Alarmstufe Rot" für das Klima gesprochen und die Gelegenheit genutzt hatte, seine großen Investitionsprojekte anzupreisen. "Wir müssen sehr vorsichtig sein. Wir können nicht mit absoluter Sicherheit sagen, dass es mit dem Klimawandel zu tun hat", sagte er hingegen am Montag und bezeichnete lediglich die Stürme vom Freitag zuvor als "ungewöhnlich".

nob/kle (afp, rtr)