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Politik

500 Millionen US-Impfdosen für ärmere Länder

22. September 2021

Der US-Präsident rief bei einem virtuellen Corona-Gipfel andere Industrienationen dazu auf, ebenfalls Impfdosen bereit zu stellen. Gleichzeitig stößt die Kampagne für Auffrischungsimpfungen auf Kritik.

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Präsident Joe Biden und die US-Botschafterin bei den UN, Linda Thomas-Greenfield, beim virtuellen Corona-Gipfel
Präsident Joe Biden und die US-Botschafterin bei den UN, Linda Thomas-Greenfield, beim virtuellen Corona-GipfelBild: Alex Wong/Getty Images

Die USA wollen im Kampf gegen Corona weitere 500 Millionen Impfdosen an ärmere Länder spenden. Dies bestätigte US-Präsident Joe Biden bei einem internationalen Corona-Gipfel am Rande der UN-Generaldebatte. Ziel der virtuellen Konferenz war, Staats- und Regierungschefs, Vertreter von internationalen Organisationen, Nichtregierungsorganisationen und der Privatwirtschaft zusammenzubringen, um sich auf eine "gemeinsame Vision zur Bekämpfung" von Corona zu einigen. Biden kündigte zudem die Bereitstellung von 370 Millionen Dollar an, um weltweit das Verabreichen von Impfstoffen zu unterstützen.

USA führen bei Impfspenden weltweit 

Die USA hatten bereits vor dem G7-Gipfel im englischen Cornwall im Juni eine bedingungslose Spende von 500 Millionen Impfdosen angekündigt. Insgesamt belaufen sich die Zusagen damit auf 1,1 Milliarden Impfdosen-Spenden. Die Vereinigten Staaten sind damit der größte Spender weltweit.

Die Impfdosen des Herstellers Biontech/Pfizer sollen in den USA produziert werden und zu einem "nicht gewinnorientierten Preis" gekauft werden. Bis Ende September 2022 sollen sie an die Empfängerländer geliefert werden.

Covax-Impdosen werden von zwei Mitarbeitern am Flughafen von Dakar auf Paletten gestapelt.
Deutschland will bis Jahresende über 100 Millionen Impfdosen über die internationale Hilfsinitiative Covax bereitstellenBild: John Wessels/AFP/Getty Images

An dem von den USA organisierten Corona-Gipfel nahmen unter anderem UN-Generalsekretär António Guterres, der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, der kanadische Premierminister Justin Trudeau und der südafrikanische Staatschef Cyril Ramaphosa teil. Biden nutzte das Treffen außerdem, um andere Industrienationen zu großzügigen Impfstoff-Spenden an ärmere Länder aufzurufen. Es sei eine internationale Kraftanstrengung nötig, um das Virus zurückzudrängen, sagte Biden. "Um die Pandemie hier zu besiegen, müssen wir sie überall besiegen", so der US-Präsident.

Große Unterschiede beim Fortschritt der Impfkampagnen

Jedoch stößt die Entscheidung der USA und anderer westlicher Länder, älteren Menschen und Risikogruppen eine dritte Impfdosis zur Auffrischung des Impfschutzes zu verabreichen, auf Kritik. Die WHO hatte bereits Anfang August einen vorübergehenden Stopp von Drittimpfungen gegen das Coronavirus gefordert, so lange noch viele ärmere Länder auf Impfdosen warten. Während in Westeuropa im Schnitt mehr als 60 Prozent der Bevölkerung geimpft sind, liegt die Impfquote bei den in Afrika in Frage kommenden Altersgruppen gerade einmal bei 3,6 Prozent. Drei Länder - Burundi, Eritrea und Nordkorea - impfen bislang noch gar nicht gegen das Coronavirus.

Deutschland hat zugesagt, bis Jahresende 100 Millionen Impfdosen für andere Länder bereitzustellen - ungefähr so viele Dosen wie bisher auch im Inland eingesetzt wurden. Die Bundesregierung hatte Anfang August angekündigt, dass erste Dosen des Impfstoffes von Astrazeneca an fünf Länder mit akutem Bedarf abgegeben werden: Afghanistan, Äthiopien, Sudan, Tadschikistan und Usbekistan. Die Impfstoffe sollen über die internationale Hilfsinitiative Covax verteilt werden.

ies/sti (dpa/afp/rtre)