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Positive Zeichen

8. April 2007

Fast zehn Monate nach der Entführung des israelischen Soldaten Gilad Schalit gibt es Hoffnung auf eine Lösung des Konflikts. Israelische Medien berichten von Fortschritten in den Verhandlungen.

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Gilad Schalit, Quelle: AP
Gilad SchalitBild: AP
Hamas-Anhänger in Gaza (Archivbild), Quelle: AP
Hamas-Anhänger in Gaza (Archivbild)Bild: AP

Israel und die radikalislamische Hamas- Bewegung haben am Sonntag (8.4.2007) Berichte über Fortschritte bei Bemühungen um eine Freilassung des vor mehr als neun Monaten verschleppten Soldaten Gilad Schalit bestätigt. Hamas-Sprecher Fauwsi Barhum sagte in Gaza, es gebe Bewegung bei Verhandlungen über einen Häftlingsaustausch.

Austausch gegen 1300 Gefangene?

Man habe Israel eine Liste von palästinensischen Gefangenen übergeben, deren Freilassung gefordert werde. Die Namensliste sei ägyptischen Vermittlern übergeben worden, die sie Israel ausgehändigt hätten, sagte Hamas-Sprecher Barhum. Er nannte aber weder die Anzahl der Namen auf der Liste noch wollte er bestimmte Personen nennen, deren Freilassung gefordert wird.

In israelischen Medien hieß es, die Liste umfasse etwa 1300 Personen. Darunter sei auch Marwan Barghuti von der Fatah, der als möglicher Nachfolger vom Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas gehandelt wird. Der Ball befinde sich nun auf der israelischen Seite, sagte Barhum. Nach palästinensischen Angaben fordert Hamas weiterhin die Freilassung von insgesamt mehr als 1000 Gefangenen.

Weiter Weg bis zum Austausch

Ein ranghoher Regierungsvertreter in Jerusalem bestätigte dem israelischen Rundfunk ebenfalls Fortschritte, betonte jedoch, der Weg bis zu einem umfassenden Häftlingsaustausch sei noch weit. Israelische Medien berichteten am Sonntag über eine Liste mit den Namen von 450 palästinensischen Häftlingen, die in einem ersten Schritt im Rahmen des Tauschhandels freikommen sollen. Der israelische Inlandsgeheimdienst Schin Bet prüfe jeden Fall einzeln.

Israel könnte einer Freilassung des möglichen Abbas-Nachfolgers Barguti zustimmen, meldete die Zeitung "Jediot Achronot" am Sonntag unter Berufung auf Regierungskreise. Unter den aufgelisteten Häftlingen seien jedoch auch "Mörder, an deren Händen Blut klebt". Ihrer Freilassung werde man nicht zustimmen.

Angriff mit einem Messer

Der israelische Soldat war am 25. Juni 2006 verschleppt worden. Drei militante palästinensische Organisationen hatten einen Militärposten in der Nähe des Gazastreifens überfallen und den damals 19-jährigen Panzersoldaten in den Gazastreifen entführt. Palästinenserpräsident Mahmud Abbas hatte sich am Freitag optimistisch über eine baldige Freilassung Schalits geäußert. Nach palästinensischen Angaben war dies auch eine zentrale Forderung von Bundeskanzlerin Angela Merkel an Abbas bei ihrem jüngsten Besuch in der Region.

In Hebron im Westjordanland wurden am Sonntag zwei israelische Grenzsoldaten zum Teil schwer verletzt, als ein Palästinenser mit einem Messer auf sie einstach. Der Angreifer sei danach von einem anderen Soldaten durch Schüsse verletzt und festgenommen worden, meldete der israelische Rundfunk. (stu)