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Bernd Lucke als Alfa-Spitzenkandidat gekürt

4. Juni 2016

Im Streit hatte er die AfD verlassen. Nun soll Bernd Lucke für die Alfa-Partei bei der Bundestagswahl 2017 ins Rennen gehen. Nach jetziger Prognose dürfte die Neugründung aber an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern.

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Bernd Lucke (Archivbild: dpa)
Zu neuen Ufern: Bernd Lucke ist das Gesicht der Alfa (Archivbild)Bild: picture-alliance/dpa

Der Wirtschaftswissenschaftler wurde bei einem Bundesparteitag in Demmin in Mecklenburg-Vorpommern mit großer Mehrheit gewählt. Einen Gegenkandidaten gab es nicht. Lucke gab zugleich den Bundesvorsitz bei Alfa ab, "da die Gründungsphase nun vorbei ist".

Die Partei Allianz für Fortschritt und Aufbruch (Alfa), die in Umfragen zuletzt weit unter der Fünf-Prozent-Hürde lag, wolle den Wählern eine Alternative in der Mitte bieten. Im Streit um die Flüchtlingspolitik werde man sich nicht zu einfachen Parolen hinreißen lassen, sagte Lucke. "Wer in Not ist, dem soll geholfen werden." Aber Flüchtlinge seien in der EU in jedem Land sicher. So dürfe Deutschland auch Flüchtlinge an seinen Grenzen zurückweisen. Maßstab dafür sei die Aufnahmekapazität der Kommunen.

"AfD ist beim Front National angekommen"

Den Alfa-Parteivorsitz übernahm die bisherige Generalsekretärin Ulrike Trebesius. Sie sitzt zusammen mit Lucke im Europaparlament. Der 53-Jährige war im Juli 2015 einer der Mitbegründer der AfD gewesen. Im internen Richtungsstreit hatte der beurlaubte Professor die rechtspopulistische Partei im vergangenen Jahr verlassen und die Alfa gegründet.

Die AfD befindet sich nach Luckes Einschätzung derweil auf einem strammen Rechtskurs. Sie sei "bei ihrer Reise nach Rechtsaußen schon beim Front National angekommen", erklärte er. Der Front National ist die stärkste rechtsextreme Kraft in Frankreich.

"Jede Woche neuer Zoff"

Lucke sagte, die Bürger rieben sich verwundert die Augen, wenn die AfD sich jede Woche mit einer anderen Organisation zoffe und nun bei der deutschen Nationalmannschaft angelangt sei. Dabei seien die wahren politischen Gegner Sigmar Gabriel (SPD), Jean-Claude Juncker (EU-Kommissionspräsident) und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Der AfD-Vizechef Alexander Gauland hatte in den letzten Tagen mit Äußerungen über die Fußballer Jérôme Boateng und Mesut Özil für Empörung gesorgt.

jj/fab (dpa, afp)