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Politik

Berlin wegen Trumps Sieg in Sorge

9. November 2016

Der sensationelle Erfolg des republikanischen US-Präsidentschaftskandidaten sorgt in der Bundeshauptstadt für große Unruhe.

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Deutschland Reichstag Berlin
Bild: Imago/J. Tack

Wie überrascht auch viele deutsche Politiker von dem Ausgang der US-Wahlen sind, lässt sich an Reaktionen wie diesen ablesen. "Das ist ein Bruch mit der bisherigen Tradition, dass der Westen für liberale Werte steht." meint Grünen-Vorsitzender Cem Özdemir im ZDF. Seine Parteikollegen gehen noch einen Schritt weiter: Der Grünen-Politiker Omid Nouripour forderte in der ARD einen europäischen Krisengipfel. Sein Parteikollege Erik Marquardt verglich in der "Berliner Zeitung" die Entwicklung mit einer kleinen "Zombie-Apokalypse”.

Cem Özdemir (Foto: Getty Images/A. Berry)
Cem Özdemir: "Das ist ein Bruch"Bild: Getty Images/A. Berry

Ralf Stegner von der SPD empfiehlt per Twitter: 

 

Er ergänzt in einem weiteren Tweet: "Wenn dieser Rechtspopulist und sexistische Hassprediger US Präsident wird, dürfen wir uns auf einen politischen Kälteschock gefasst machen." Der Linke-Vorsitzende Bernd Riexinger sieht schon die ersten Wahlversprechen gebrochen, noch bevor er überhaupt ins Weiße Haus eingezogen ist: "Er wird den Leuten, denen er jetzt alles mögliche versprochen hat, nichts bieten können.(...) Er wird sich auf den Weg zu einer autoritären Gesellschaft bewegen."

Von der Leyen: "Ein schwerer Schock"

Etwas moderater fällt die Reaktion von CDU-Politiker Röttgen aus: "Seine Worte und seine Art sind eine wahnsinnige Hypothek, die er nicht so einfach abschütteln kann. Wir müssen ihn, glaube ich, so nehmen, wie er sich präsentiert hat." Röttgens Parteifreundin, Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen, nannte den Wahlsieg Trumps dagegen einen schweren Schock. "Auch wir Europäer wissen natürlich als Bündnispartner in der NATO, dass Trump als Präsident fragen wird, was leistet Ihr im Bündnis", sagte die Christdemokratin in der ARD.  "Aber auch wir fragen, wie steht Ihr zum Bündnis?", sagte sie mit Hinweis auf die Ankündigungen des Republikaners, dass die Europäer mehr für ihre Sicherheit tun müssten. "Ich glaube auch, dass Donald Trump weiß, das dies nicht eine Wahl war für ihn, sondern gegen Washington, gegen das Establishment", fügte von der Leyen hinzu. Die Bundesregierung müsse nun herausfinden, wer überhaupt die Ansprechpartner in einer Trump-Regierung seien und welche Wahlkampf-Ankündigungen er umsetzen wolle. "Viele Fragen sind offen."

Ursual von der Leyen (Foto: picture-alliance/dpa/R. Jensen)
Ursual von der Leyen: "Wahl gegen das Establishment"Bild: picture-alliance/dpa/R. Jensen

bri/sti (ARD, ZDF, dpa)